Der Bahnhof Wampersdorf hat den internationalen Architekturpreis „BigSee Award 2025“ erhalten. Eine Jury wählte ihn aus einer Vielzahl eingereichter Projekte aus 21 Ländern in der Kategorie „Infrastruktur“ aus. Sie hat sich unter anderem aufgrund des innovativen Konzepts, der Nachhaltigkeit und des sensiblen Umgangs mit der umgebenden Landschaft und der Funktionalität für das ÖBB-Projekt entschieden. Eingereicht hat es unser Auftragnehmer, das Architekturbüro Ostertag Architects. Der modernisierte Bahnhof Wampersdorf ist Teil der Pottendorfer Linie, und mittlerweile nach Hennersdorf und Achau der dritte Bahnhof an der Pottendorfer Linie, der mit dem Award ausgezeichnet wurde.
Auffallend und trotzdem harmonisch
Der BigSee Award zeichnet exemplarisch spannende Bauprojekte aus der Region Südosteuropa aus – „See“ steht dabei für South East Europe.
Bezugnehmend auf die Charakteristik der flachen, sandigen Landschaften und den beige-rötlichen Farbschattierungen der Erde entlang der Pottendorfer Linie entstand ein schlank geschnittenes Bauwerk, dessen raue Materialoberflächen und Farbgebung diesen landschaftlichen Kontext zitieren. Das Ziel des Konzepts der Bahnhöfe an der Pottendorfer LInie ist es, ein gemeinsames Erkennungsbild – ohne Repetition starrer räumlicher Grundelemente – zu formulieren und eine charakteristische, klare Ästhetik zwischen Funktionalität und technischen Anforderungen zu vermessen. Mit Flexibilität und Adaptionsfähigkeit an Umgebungen, Nachbarschaften und Raumhöhen, werden exemplarisch Maßnahmen mit hohem Wiedererkennungsfaktor verkörpert. Barrierefreiheit für alle, offene Transparenz, Orientierung, kurze Wege und achtsame Wahl und Verarbeitung der Materialien sind die Basis-Marker dieser Strategie.
Etwas außerhalb der Ortschaft gelegen und 2024 fertig gestellt, beherbergt der Bahnhof Wampersdorf eine leistungsstarke Verknüpfung verschiedener Mobilitätsarten – B Bahn, Bus, Park&Ride, Bike&Ride). Eine Besonderheit ist die Integration eines Radweges in der Unterführung. Großzügige Geometrien ermöglichen hier ein konfliktfreies und unabhängiges Funktionieren der Verkehrsströme von Rad- und Fußverkehr. Das Äußere des Gebäudes wird durch zickzackförmig angelegte Stahlbetondächer geprägt, die so gefaltet sind, dass Sichtbeziehungen zwischen den Vorplätzen und den Bahnsteigen sichtbar werden. Sandgestrahlte, rauen Sichtbeton-Oberflächen und ihre beige-rötliche Farbgebung schaffen ein homogenes, warmes und einladendes Ambiente.
ÖBB-Projektleiter Thomas Schöfmann: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Es ist großartig, dass der Bahnhof und damit die ÖBB internationale Anerkennung erhalten. Das bedeutet auch Anerkennung für unsere Leistung und die aller Projektbeteiligten.“