Peter Hanke (3.v.l.), Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (2.v.r.), Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner (ganz links) und Claudia Schlager (2.v.l.), Bürgermeisterin von Mattersburg und Thomas Hoffmann (ganz rechts), Bürgermeister von Schattendorf, haben sich heute im Rahmen eines Lokalaugenscheins mit Luzie Kneifel (3.v.r.), Projektleiterin ÖBB-Infrastruktur AG, einen Überblick über die Arbeiten und das gesamte Vorhaben verschafft.
Nicht nur auf den Hauptrouten von Westen nach Osten und von Norden nach Süden wird die Schieneninfrastruktur zukunftsfit gemacht, auch in das Regionalbahnnetz wird umfassend investiert. Deshalb stehen die Elektrifizierung und Attraktivierung der Mattersburger Bahn auf dem Modernisierungsplan der ÖBB. In den kommenden Jahren werden knapp 143 Millionen Euro investiert. Die Strecke wird bis 2027 elektrifiziert, die Bahnhöfe und Haltestellen werden modernisiert und barrierefrei ausgebaut und die Gleise erneuert. Der zuständige Bundesminister, Peter Hanke, der burgenländische Landeshauptmann, Hans Peter Doskozil, Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner und Claudia Schlager, Bürgermeisterin von Mattersburg, haben sich heute im Rahmen eines Lokalaugenscheins mit Luzie Kneifel, Projektleiterin ÖBB-Infrastruktur AG, einen Überblick über die Arbeiten und das gesamte Vorhaben verschafft.
Peter Hanke, Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur: „Die Elektrifizierung der Mattersburger Bahn ist ein entscheidender Schritt für eine moderne, leistungsfähige und klimafreundliche Mobilität im Burgenland. Als Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur ist es meine Aufgabe, die Weichen für eine nachhaltige Verkehrszukunft zu stellen. Mit dem Ausbau der Schieneninfrastruktur schaffen wir nicht nur eine attraktive Alternative zum Individualverkehr, sondern steigern auch die Sicherheit durch die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen und deren Ersatz durch Unterführungen. Die Investition in eine zeitgemäße Infrastruktur bedeutet mehr Komfort für die Fahrgäste, weniger Emissionen und eine deutliche Verbesserung des regionalen Nahverkehrs – insgesamt ein wichtiger Schritt zur Mobilitätswende in der Region.“
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: „Die Mattersburger Bahn ist für das Burgenland und speziell für den Bezirk eine zentrale Lebensader – insbesondere für Pendlerinnen und Pendler und Schülerinnen und Schüler. Als Landeshauptmann setze ich mich dafür ein, dass die Region bestmöglich angebunden ist und die Menschen eine verlässliche, umweltfreundliche Mobilitätslösung haben. Die Elektrifizierung und Modernisierung der Strecke bringt nicht nur eine deutliche Reduktion von CO₂-Emissionen und Lärmbelastung, sondern auch eine spürbare Qualitätssteigerung im öffentlichen Verkehr. Damit schaffen wir die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft und stärken die Attraktivität des Burgenlands als Wohn- und Wirtschaftsstandort.“
Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner: „Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist ein wesentlicher Bestandteil der burgenländischen Gesamtverkehrsstrategie 2021 und ein wichtiger Schritt in Richtung Mobilitätswende. Mit der Elektrifizierung der Mattersburger Bahn geht nun ein zentrales Schienenprojekt im Burgenland in Umsetzung, wodurch viele Pendlerinnen und Pendler rascher und bequemer mit dem Zug unter anderem nach Wien fahren können. Nach dem flächendeckenden Ausbau des Busverkehrs in unserem Bundesland wird damit der nächste Meilenstein gesetzt, um den Umstieg auf Öffis für die Burgenländerinnen und Burgenländer deutlich attraktiver zu machen.“
Claudia Schlager, Bürgermeisterin von Mattersburg: „Die Mattersburger Bahn spielt seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle im öffentlichen Verkehrsnetz unserer Region. Die Elektrifizierung und Modernisierung der Strecke bringen einen spürbaren Fortschritt für alle Pendlerinnen und Pendler sowie für alle, die täglich auf verlässliche Öffi-Verbindungen angewiesen sind. Die Verbesserungen – von barrierefreien Bahnhöfen bis hin zu einem leiseren und klimafreundlichen Betrieb – bringen einen echten Mehrwert für Mattersburg und stärken unsere Stadt als attraktiven Wohn- und Arbeitsort."
Luzie Kneifel, Projektleiterin ÖBB-Infrastruktur AG: „Als ÖBB-Infrastruktur AG ist es unsere Verantwortung, die Modernisierung der Mattersburger Bahn effizient und zukunftsorientiert umzusetzen. Mit der Elektrifizierung ermöglichen wir einen Betrieb mit 100 % grünem Bahnstrom und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Gleichzeitig investieren wir in die Neugestaltung der Bahnhöfe, den barrierefreien Ausbau sowie in Park&Ride- und Bike&Ride-Anlagen, um den Umstieg auf die Bahn so komfortabel wie möglich zu gestalten. Durch die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen und den Bau von Unterführungen erhöhen wir die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen. Unser Ziel ist klar: Mehr Qualität, mehr Sicherheit und eine moderne Infrastruktur für die Region – bis Ende 2027.“
Bauarbeiten und Schienenersatzverkehr
In der nun abgeschlossenen Bauphase von Anfang Oktober bis Ende November 2025 lag der Fokus auf Rammarbeiten für die Fundamente der Oberleitungsmasten, auf welchen die Stromleitung für den elektrischen Betrieb der Züge montiert wird. Alle Züge, auch jene in den späteren Stunden, sind mittlerweile wieder wie gewohnt auf der Mattersburger Bahn unterwegs.
Im kommenden Jahr ist während der Hauptbauarbeiten erneut eine durchgehende Sperre der Mattersburger Bahn zwischen Wiener Neustadt Hbf und Sopron für den Zeitraum 9. Februar bis 12. Dezember 2026 vorgesehen.
Projekt Modernisierung Mattersburger Bahn im Überblick
Maßnahmen:
- Elektrifizierung der Strecke zw. Wiener Neustadt Hbf und Loipersbach-Schattendorf: Errichtung Oberleitung inkl. Schaltgerüste
- Attraktivierung und Modernisierung Bahnhöfe Katzelsdorf, Neudörfl, Bad Sauerbrunn, Mattersburg Nord, Marz-Rohrbach, Loipersbach-Schattendorf durch Errichtung neuer Bahnsteige, Herstellung Barrierefreiheit und Erneuerung gesamte Bahnsteigausstattung
- Herstellung einer Zweigleisigkeit im Bahnhof Wiener Neustadt Hbf. bis inkl. Katzelsdorf sowie im Bahnhof Loipersbach-Schattendorf
- Auflassung u. Abtrag Eisenbahnkreuzung in der Sägewerksiedlung Katzelsdorf sowie der darauffolgenden Eisenbahnkreuzung (Güterweg/Euro Velo 9) und Ersatz durch Unterführung in der Sägewerksiedlung im Bereich Nelkengasse
- Generalsanierung und Errichtung Schrankenanlage Eisenbahnkreuzung Leithakoloniestraße Katzelsdorf
- Auflassung Eisenbahnkreuzung im Bahnhof Neudörfl und Ersatz durch Unterführung
- Errichtung Schrankenanlage Eisenbahnkreuzung Reichelgasse Bad Sauerbrunn
- Anpassung Wiesen-Sigleß Viadukt und Mattersburger Viadukt für die Montage der Oberleitung
- Abtrag und Neubau der Straßenbrücke „Weingartenweg“ in Loipersbach sowie Abtrag Straßenbrücke Loipersbach-Maierhof (Güterweg)
- Errichtung von erforderlichen Technikräumen, Schaltstationen und Technikgebäuden (elektronische Stellwerke) in den Bahnhöfen
- Erneuerung Entwässerungsanlagen sowie Errichtung Kabeltröge, Rohrtrassen und Energie-/Beleuchtungsanlagen
- Errichtung P&R- und B&R-Anlagen im Zuge der Umbaumaßnahmen in fünf Bahnhöfen
Vorteile:
- Umweltfreundlicher Elektro-Betrieb mit 100% grünem Bahnstrom
- Steigerung des Fahrgastkomforts durch Einsatz moderner, barrierefreier Fahrzeuge
- Möglichkeit der Durchbindung von Zügen von Loipersbach-Schattendorf bis Wien ohne Umsteigen
- Angenehme Aufenthaltsqualität an neuen, modernen Bahnhöfen und Haltestellen
- Park&Ride- und Bike&Ride-Anlagen für einen einfachen und schnellen Umstieg auf die Bahn
- Schaffen der Voraussetzung für einen Taktfahrplan mit Fahrplanverdichtung
- Verkürzung der Reisezeit nach Wien für Pendler:innen
- Reduktion der Lärmemissionen
- Erhöhung der Sicherheit auf Straße und Schiene durch weniger Eisenbahnkreuzungen bzw. modernere Sicherungsanlagen
Bauzeit: 2025 – 2027