Mit einer zeitgemäßen Schieneninfrastruktur auf dem neuesten Stand der Technik stellen die ÖBB die Weichen für den reibungslosen Nah- und Regionalverkehr in der Zukunft. Deshalb stehen die Elektrifizierung und Attraktivierung der Mattersburger Bahn auf dem Modernisierungsplan der ÖBB. In den kommenden Jahren werden knapp 143 Millionen Euro investiert. Die Strecke wird bis 2027 elektrifiziert, die Bahnhöfe und Haltestellen werden modernisiert und barrierefrei ausgebaut und die Gleise erneuert.
Umweltfreundlicher Elektro-Betrieb mit 100% grünem Bahnstrom
Neben der Neugestaltung vieler Bahnhöfe werden Park&Ride- sowie Bike&Ride-Anlagen errichtet oder erweitert. Eisenbahnkreuzungen aufgelassen und durch Unterführungen ersetzt, wodurch neuralgische Punkte im Straßennetz verschwinden. Bei weiteren Bahnübergängen werden Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit gesetzt. Das bringt mehr Komfort und Qualität beim Bahnfahren und ein Plus an Sicherheit für Straße und Schiene. Das Bauende ist Ende 2027 geplant.
„Die Mattersburger Bahn ist eine wichtige Strecke zur Erschließung des Bezirks und vor allem für Schüler:innen und Pendler:innen bedeutsam. Mit der Elektrifizierung der Strecke und den Umbaumaßnahmen schaffen wir einerseits wesentliche Verbesserungen, um den Umstieg auf die Bahn so attraktiv wie möglich zu machen, und andererseits bewirkt der Einsatz moderner, elektrischer Zuggarnituren anstatt der bisherigen dieselbetriebenen Personenverkehrszügen nicht nur eine Reduktion des CO₂-Ausstoßes sondern auch der Lärmemissionen. Damit wird die Bahn noch umweltfreundlicher“, erklärt Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur, die Zielsetzung des Projekts.
Bauarbeiten und Schienenersatzverkehr
In der nun anstehenden Bauphase von Anfang Oktober bis Ende November 2025 liegt der Fokus auf Rammarbeiten für die Fundamente der Oberleitungsmasten, auf welchen die Stromleitung für den elektrischen Betrieb der Züge montiert wird. In diesem Zeitraum können zwischen Wiener Neustadt Hbf und Sopron von 6. – 25. Oktober 2025 sowie von 3. – 29. November 2025 (jeweils Montag bis Samstag 21:30 Uhr – 01:30 Uhr) keine Züge fahren.
Im kommenden Jahr ist während der Hauptbauarbeiten eine durchgehende Sperre der Mattersburger Bahn für den Zeitraum 9. Februar bis 12. Dezember 2026 vorgesehen.
Der Schienenersatzverkehr ist während dieser Bauzeit notwendig, um die Arbeiten effizient umsetzen zu können. Unannehmlichkeiten für Anrainer:innen versuchen die ÖBB so gering wie möglich zu halten, Lärm- und Staubentwicklung sowie Nachtarbeiten sind in einzelnen Bauphasen jedoch nicht vermeidbar.
Projekt Modernisierung Mattersburger Bahn im Überblick
Maßnahmen:
- Elektrifizierung der Strecke zw. Wiener Neustadt Hbf und Loipersbach-Schattendorf: Errichtung Oberleitung inkl. Schaltgerüste
- Attraktivierung und Modernisierung Bahnhöfe Katzelsdorf, Neudörfl, Bad Sauerbrunn, Mattersburg Nord, Marz-Rohrbach, Loipersbach-Schattendorf durch Errichtung neuer Bahnsteige, Herstellung Barrierefreiheit und Erneuerung gesamte Bahnsteigausstattung
- Herstellung einer Zweigleisigkeit im Bahnhof Wiener Neustadt Hbf. bis inkl. Katzelsdorf sowie im Bahnhof Loipersbach-Schattendorf
- Auflassung u. Abtrag Eisenbahnkreuzung in der Sägewerksiedlung Katzelsdorf sowie der darauffolgenden Eisenbahnkreuzung (Güterweg/Euro Velo 9) und Ersatz durch Unterführung in der Sägewerksiedlung im Bereich Nelkengasse
- Generalsanierung und Errichtung Schrankenanlage Eisenbahnkreuzung Leithakoloniestraße Katzelsdorf
- Auflassung Eisenbahnkreuzung im Bahnhof Neudörfl und Ersatz durch Unterführung
- Errichtung Schrankenanlage Eisenbahnkreuzung Reichelgasse Bad Sauerbrunn
- Anpassung Wiesen-Sigleß Viadukt und Mattersburger Viadukt für die Montage der Oberleitung
- Abtrag und Neubau der Straßenbrücke „Weingartenweg“ in Loipersbach sowie Abtrag Straßenbrücke Loipersbach-Maierhof (Güterweg)
- Errichtung von erforderlichen Technikräumen, Schaltstationen und Technikgebäuden (elektronische Stellwerke) in den Bahnhöfen
- Erneuerung Entwässerungsanlagen sowie Errichtung Kabeltröge, Rohrtrassen und Energie-/Beleuchtungsanlagen
- Errichtung P&R- und B&R-Anlagen im Zuge der Umbaumaßnahmen in fünf Bahnhöfen
Vorteile:
- Umweltfreundlicher Elektro-Betrieb mit 100% grünem Bahnstrom
- Steigerung des Fahrgastkomforts durch Einsatz moderner, barrierefreier Fahrzeuge
- Möglichkeit der Durchbindung von Zügen von Loipersbach-Schattendorf bis Wien ohne Umsteigen
- Angenehme Aufenthaltsqualität an neuen, modernen Bahnhöfen und Haltestellen
- Park&Ride- und Bike&Ride-Anlagen für einen einfachen und schnellen Umstieg auf die Bahn
- Schaffen der Voraussetzung für einen Taktfahrplan mit Fahrplanverdichtung
- Verkürzung der Reisezeit nach Wien für Pendler:innen
- Reduktion der Lärmemissionen
- Erhöhung der Sicherheit auf Straße und Schiene durch weniger Eisenbahnkreuzungen bzw. modernere Sicherungsanlagen
Bauzeit: 2025 – 2027