Das Modernisierungs- und Ausbauprogramm setzt sich 2025 konsequent fort.
© ÖBB/3D-Schmiede
Bahnhof Micheldorf Visualisierung
(Linz, 03.01.2025) – Das System Eisenbahn fit für die Zukunft machen und langfristig ein attraktives Mobilitätsangebot vor allem im Nah- und Regionalverkehr für die am stärksten wachsende Region Österreichs sichern – so in etwa lässt sich die Stoßrichtung der ÖBB-Planungen und -Investitionen für 2025 zusammenfassen. Planungen, Reinvestitionen, Neu- und Ausbauten im Umfang von mehr 419 Millionen EUR werden allein in diesem Jahr in Oberösterreich umgesetzt, um die Bahn zum Verkehrsmittel der Wahl für noch mehr Pendler:innen, Schüler:innen und Reisende zu machen. Das sind 107 Millionen mehr als im Vorjahr, die nicht nur Verbesserungen für Bahnkund:innen bringen, sondern auch die heimische Wirtschaft ankurbeln.
„Die Ballungszentren rund um Großstädte wachsen, und die Bahn muss mitwachsen. So können wir sicherstellen, dass hier auch in Jahren und Jahrzehnten ein attraktives, leistungsfähiges Mobilitätsangebot mit der klimafreundlichen Eisenbahn zur Verfügung steht. Wir investieren heute in die Bahn von morgen, die aktiven Klima- und Umweltschutz mit einem Mehr an Kund:innenkomfort vereint und das Gesamtverkehrssystem der Zukunft noch stärker tragen soll“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding: „Um das Bahnnetz für die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte und darüber hinaus zu rüsten, müssen wir heute klug planen und investieren und dabei gleichzeitig die Menschen für die umweltfreundliche Mobilität mit der Bahn begeistern. Ich bin überzeugt, dass wir die richtige Balance zwischen unseren Ausbauprogrammen und einem möglichst dichten und reibungslosen Bahnangebot bieten können. Mehr als 419 Millionen Euro fließen dafür in das oberösterreichische Bahnnetz.“
Weststrecke ist zwischen Linz und Wels voll in Bau
Einer der Hotspots in den nächsten Jahren bleibt der viergleisige Ausbau der Weststrecke – die Bahn-Hauptschlagader Österreichs. In Oberösterreich arbeiten die ÖBB parallel an mehreren Ausbauprojekten entlang der Weststrecke: Der Abschnitt Linz Verschiebebahnhof West – Linz Signalbrücke östlich des Linzer Hauptbahnhofs befindet sich aktuell in der finalen Planungsphase. Die Westseite des Linzer Hauptbahnhofs und die neue viergleisige Strecke bis zum Bahnhof in Wels befinden sich in Bau. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren entlang des 24 km langen Abschnitts 2025 weiter. Rund 114 Mio. Euro werden allein 2025 zwischen Linz und Wels investiert, um die zweigleisige Strecke aus der Kaiserzeit für den Bahnverkehr der Zukunft auszurüsten. Beim Ausbau der Kapazitäten für den Zugverkehr fallen auch 2025 Späne. Am Linzer Hauptbahnhof ist 2025 mit Einschränkungen auf den Bahnsteigen zu rechnen. Diese werden für die neue Gleiskonfiguration angepasst.
Einen Einblick in den Baufortschritt gewinnt man in einer interaktiven Ausstellung zum viergleisigen Ausbau der Weststrecke. Die neue Infobox in einem alten Radarturm beim Flughafen Hörsching ist ohne Führung zu den Öffnungszeiten von 7:30 bis 18:30 Uhr zugänglich und bietet Einblicke in das Projekt Viergleisiger Ausbau Linz-Wels und Besonderheiten für die Region.
Terminal Wels: Ausbau für höhere Leistung im Güterumschlag
Seit Anfang 2024 ist der Güterterminal Wels ebenfalls in Bau. Kernstück der Modernisierung ist die Verlängerung der Ladegleise sowie der Kranbahn und die ostseitige Anbindung an die Weststrecke. Damit wird nicht nur ein höherer Umschlag in kürzerer Zeit und bei geringerem Aufwand möglich, sondern auch die Kapazität des Terminals insgesamt erhöht. Der Terminal Wels ist einer der größten und wichtigsten Terminalstandorte der ÖBB-Infrastruktur AG. Das Terminalgebäude ist bereits im Rohbau fertig. Bis Ende 2025 soll der Hochbau abgeschlossen werden und der Gleisbau starten.
Fokus Regionalbahnen
Während sich der zweigleisige Ausbau an der Pyhrnstrecke zwischen Hinterstoder und Pießling-Vorderstoder auf der Startlinie positioniert, nimmt auch die Modernisierungswelle entlang der Salzkammergutbahn weiter Fahrt auf. Hauptaugenmerk liegt 2025 auf der Modernisierung des Bahnhofs in Ebensee und der Umbauarbeiten für die Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks in Langwies.
Auch die Modernisierung der Mattigtalbahn geht in die nächste Phase. Im Herbst letzten Jahres starteten die Elektrifizierungsarbeiten der Strecke im Abschnitt Friedburg – Braunau am Inn. Abschnittsweise werden in den kommenden Jahren die Oberleitungsmasten für den elektrischen Zugbetrieb errichtet. Zeitgleich wird weiterhin intensiv an den Auflassungen bzw. Modernisierungen der Eisenbahnkreuzungen entlang der Strecke weitergearbeitet. Ebenfalls in ein neues Bahnzeitalter gehoben wird die Innkreisbahn. 2025 starten zwischen Neumarkt-Kallham und Braunau am Inn die ersten Vorarbeiten für die Streckenelektrifizierung.
Attraktive Bahnhöfe und Parkplätze für den einfachen Umstieg auf die Bahn
Bahnreisende in Ried im Innkreis und in Micheldorf profitieren künftig von einem modernen Zustieg zur Bahn. Die bestehenden Bahnhöfe werden komplett umgebaut und für die Ansprüche der Zukunft weiterentwickelt. Während der Bahnhof Garsten bereits in neuem Glanz erstrahlt, geht der Umbau des Welser Lokalbahnhofs ins Finale. All diese Projekte trägt das Land OÖ im Rahmen des „Attraktivierungspaketes 2019“ mit.
Modernste Sicherungstechnik
Neue elektronische Stellwerke (ESTW) gehören zu einem modernen Bahnbetrieb und ermöglichen zuverlässige, automatische Betriebsabläufe. In Oberösterreich wird die neueste Sicherungstechnik dieses Jahr beispielsweise in Micheldorf, in Grein und St. Nikola-Strudenn Betrieb genommen. Die sogenannten ESTW steuern Weichen und Signale elektronisch. Auch an der Innkreisbahn zwischen Neumarkt-Kallham und Braunau am Inn gehen die Arbeiten an vier neuen Stellwerken weiter. Bahnreisende profitieren von pünktlicheren Zügen und erhalten Informationen zu Zugzeiten in Echtzeit.
ÖBB spielen Vorreiterrolle in Bezug auf Nachhaltigkeit und klimafreundliche Mobilität
Mit den getätigten Investitionen sind die ÖBB ein wichtiger Impulsgeber für die Erreichung der Klimaziele in unserem Land. Darüber hinaus spielen die ÖBB eine wichtige Rolle in Bezug auf Nachhaltigkeit und klimafreundliche Mobilität. Zahlreiche neue Photovoltaik-Anlagen sorgen künftig auf bereits versiegelten Flächen für umweltfreundlichen Solarstrom. Bis 2030 soll mit erneuerbaren Energieträgern der Eigenversorgungsanteil beim Bahnstrom auf 80 % gesteigert werden.
Besondere Leuchtturmprojekte sind die Agri-PV Anlage in Taiskirchen im Innkreis und die Photovoltaikanlage in Enns. Erstere soll 20 GWh Strom pro Jahr liefern und Schatten für 9.600 Hühner und rund 100 Schafe spenden. Im Frühling des Jahres 2025 soll die Anlage fertiggestellt sein.
Die Anlage in Asten soll einen Jahresenergieertrag von 22 GWh erwirtschaften, das entspricht rund 7000 Railjet-Fahrten von Linz nach Wien. Der geplante Baustart ist im zweiten Quartal des Jahres 2025, die voraussichtliche Inbetriebnahme im Jahr 2026.
Modern Wohnen mit fairer Miete
Mit dem ÖBB Wohnprogramm reagieren die ÖBB auf den zunehmenden Bedarf an leistbaren und attraktiven Mitarbeiter:innenwohnungen. Saniert werden Wohnhäuser, die im Eigentum der ÖBB-Infrastruktur AG stehen. In Oberösterreich werden im Laufe des Jahres Projekte in Linz und Steyr mit knapp 30 Wohnungen fertiggestellt. Künftig planen und errichten die ÖBB auch Wohnraum, der speziell den Bedürfnissen von Mitarbeiter:innen im Schichtdienst gerecht wird – mit diesem Vorhaben leisten wir Pionierarbeit im Wohnbau und positionieren uns einmal mehr als attraktive Arbeitgeberin. Die Finanzierung der Sanierungen erfolgt durch den Verkauf nicht mehr genutzter Gebäude und Grundstücke.
Bauen während des laufenden Betriebs: Eine OP am Rückgrat der Eisenbahn
Unsere Bahnlinien sorgen für flächendeckende Mobilität im Land. Eine Strecke während des laufenden Betriebs zu modernisieren ist wie eine Operation am Rückgrat der Eisenbahn und daher die Königsdisziplin. Oft stehen sich Bauarbeiten und ein uneingeschränkter Zugbetrieb gegenseitig im Weg. Denn im Unterschied zum Straßenverkehr können Züge nicht so einfach ausweichen, sondern nur mit hohem Aufwand und oftmals sehr weiträumig. Das Bahnnetz für die Mobilitätswende zu rüsten, ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Die ÖBB setzen das größte Ausbauprogramm ihrer Geschichte um. 21,1 Mrd. Euro werden bis 2029 in moderne Bahnanlagen investiert. Baustellen sind kein Selbstzweck, sondern dienen dem Ziel, unseren Fahrgästen künftig ein noch besseres Angebot auf der Schiene zu bieten. Trotz der Bauarbeiten bleibt das Mobilitätsangebot der ÖBB zuverlässig.
Unser Auftrag ist eine Bahninfrastruktur, die dem steigenden Bahnverkehr ausreichend Platz bietet und somit ein weiterhin dichtes und pünktliches Bahnangebot für unsere Fahrgäste und Güter sichert. Neben den Neubaustrecken wie der Koralmbahn, der Weststrecke, dem Semmering- und dem Brennerbasistunnel werden nun auch viele bestehende Strecken erneuert, auf denen bereits der Zugverkehr rollt. Durch gute Planung, optimale Abstimmung der Bauphasen und innovative Bautechniken halten wir die Einschränkungen für unsere Fahrgäste so kurz wie möglich.
Wichtige Streckensperren 2025
Auf Einschränkungen werden Kund:innen im Vorfeld hingewiesen – mit Informationen an den Bahnhöfen und in den Zügen, im Internet unter www.oebb.at oder über die Scotty mobil App. Die ÖBB bitten Zugreisende, sich zudem rechtzeitig vor Reiseantritt über ihre Verbindungen zu informieren. Über größere Einschränkungen werden Medien wie gewohnt von der Pressestelle der ÖBB informiert. Auch während der Bauarbeiten steht die Kommunikation der ÖBB gerne bei Fragen zur Verfügung.
Bei der Sanierung von Bahnstrecken achten die ÖBB in erster Linie darauf, starke Einschränkungen über mehrere Jahre hinweg zu vermeiden. Daher werden Maßnahmen gebündelt und bedarfsweise ganze Streckenabschnitte bearbeitet. Diese Arbeiten dienen immer dem Ziel, das Bahnsystem für die Zukunft zu rüsten, damit unsere Fahrgäste ein auch in Zukunft schnell, sicher und komfortabel reisen können.
Übersicht der wichtigsten Streckensperren in Oberösterreich:
Strecke
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Dauer der (Teil-)Sperre
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Grund für die Sperre
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Kammererbahn
Vöcklabruck – Kammer-Schörfling
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28. März – 1. April bzw. 17. Oktober - 21. Oktober
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Instandsetzungsarbeiten
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Mühlkreisbahn Rottenegg – Aigen-Schlägl bzw. Urfahr – Aigen-Schlägl
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31. März – 19. April bzw. 7. Juli – 27. Juli
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Gleis- und Weichenerneuerung
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Weststrecke
Linz Hbf
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Ab. 5. Mai –
Fahrplanwechsel 25/26
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Gleisbauarbeiten Umbau Linz Hbf. Westseite
Auswirkungen u.a. Fahrplananpassungen auf der Donauuferbahn
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Salzkammergutstrecke Obertraun-Dachsteinhöhlen – Stainach-Irdning bzw. Gmunden – Bad Ischl
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5. Mai – 26. Mai bzw. 5. Juli – 11. August
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Instandsetzungsarbeiten, Gleisarbeiten, Bauarbeiten Bhf. Ebensee
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Weststrecke Vöcklabruck – Frankenmarkt
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23. Mai – 26. Mai,
28. Mai – 2. Juni,
13. Juni – 16. Juni,
18. Juni – 23. Juni
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Weichenneubau
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Mattigtalbahn
Friedburg - Braunau
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16. Februar – 21. Februar bzw.
19. Juli – 30. August
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Ramm- und Maststellarbeiten für Elektrifizierung
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Donauuferbahn St. Valentin – St. Nikola-Struden bzw. Grein Bad Kreuzen – St. Nikola-Struden
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7. Juli – 10. August bzw. 10. August – 5. September
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Untergrundsanierung, Gleiserneuerung, Arbeiten an Eisenbahnkreuzungen, elektronische Stellwerke
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Almtalstrecke Wels Hbf – Grünau im Almtal
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7. Juli – 5. September
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Erneuerung Brücken, Gleisarbeiten und Arbeiten an Eisenbahnkreuzungen
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Pyhrnstrecke
Rohr-Bad Hall – Klaus bzw. Nettingsdorf –Klaus
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1. – 31. August bzw. 31. August – 8. September
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Gesamtsperre für umfangreiche Bauarbeiten
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Ennstalstrecke
Garsten – Weißenbach St. Gallen
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6. – 26. Oktober
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Instandsetzungsarbeiten
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ÖBB
Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2023 insgesamt 494 Millionen Fahrgäste und mehr als 78 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 43.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.