Die Haltestelle Innsbruck Messe hat den internationalen Architekturpreis „BigSee Award 2025“ erhalten. Eine Jury wählte das Bauwerk in der Kategorie „Infrastruktur“ aus einer Vielzahl eingereichter Projekte. Insgesamt waren Arbeiten aus 21 Ländern zum „BigSee Architekturpreis“ geladen. Der BigSee Award zeichnet exemplarisch spannende Bauprojekte aus der Region Südosteuropa aus – „See“ steht dabei für South East Europe.
Gelungene Transformation im öffentlichen Raum
Besonders haben die Jurorinnen die Einbettung des Projektes in den bestehenden innerstädtischen Kontext hervorgehoben. Die Haltestelle steht für eine gelungene Transformation des öffentlichen Raumes in einen belebten Ort mit hoher Aufenthaltsqualität. Dabei wurde der historische Bahnviadukt mit Umsicht in das moderne Nutzungskonzept integriert. Das ÖBB-Projekt verknüpft die wertvolle architektonische Substanz erfolgreich mit den Erfordernissen der Mobilität im städtischen Kontext. Eingereicht hat das 2022 abgeschlossene Bauvorhaben das Architekturbüro Ostertag aus Wien.
Würdigung einer gestalterischen und technischen Meisterleistung
Die Haltestelle Innsbruck Messe ist barrierefrei und wird von den Kund:innen und Kunden seit Inbetriebnahme mit knapp 3000 Ein- und Aussteigern werktags sehr gut angenommen. Um das nun ausgezeichnete architektonische Konzept zu realisieren, waren enorme Anstrengungen erforderlich. 150 Stahlanker sichern im Haltestellenbereich die historische Bausubstanz. Rund 1.000 Kubikmeter Beton, 400 Fertigteilelemente, 180 Tonnen Bewehrungsstahl sowie weitere 240 Tonnen Stahlelemente wurden am Viadukt verbaut. 1.000 Quadratmeter Glasflächen fördern den Eindruck von Transparenz und Offenheit.
S-Bahn Konzept im Großraum Innsbruck
Die nun für ihre Architektur ausgezeichnete Haltestelle Innsbruck Messe ist Teil des S-Bahn Konzepts im Großraum Innsbruck. In Betrieb genommen haben die ÖBB bereits 2017 als wichtigen Konzeptbestandteil die neue Haltestelle Hall-Thaur. Auch die Arbeiten an der Haltestelle Rum sind bereits weit fortgeschritten und werden noch im Sommer 2025 abgeschlossen. Langfristig ist die Modernisierung und Aufwertung der Haltestellen Hötting und Kranebitten sowie der Neubau einer neuen Haltestelle am Inntalviadukt geplant. Auch der Westbahnhof Innsbruck soll barrierefrei ausgebaut werden. Allerdings sind noch umfangreiche Vorarbeiten erforderlich. Auch die Abhängigkeit von anderen Projekten wie zum Beispiel die Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels ermöglichen nur eine sehr langfristige Entwicklung der innerstädtischen Bahninfrastruktur.