(Linz, 23. Juni 2023) Am 21. Juni 2023 wurde die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes (BVwG) zu den Einsprüchen betreffend der eisenbahnrechtlichen (EB) sowie naturschutzrechtlichen Bescheide für den viergleisigen Ausbau der Strecke Linz-Marchtrenk zugestellt. Damit steht dem Baustart für diesen inter/national so wichtigen Bahninfrastrukturausbau nichts mehr im Weg. Das BVwG hat den vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Jahr 2021 ausgestellten positiven EB-Bescheid sowie den naturschutzrechtlichen Bescheid bestätigt. Damit können die ÖBB den Baustart vorbereiten und den Grundstein für ein noch besseres Zugangebot legen. Ein Baustart wird 2024 angestrebt, einzelne Vorarbeiten können bereits 2023 erfolgen. Die Inbetriebnahme ist für 2031 vorgesehen.
Das ÖBB-Projekt Linz – Marchtrenk im Überblick
Die gesamte 16 Kilometer lange, zweigleisige Bahnanlage stammt noch aus der Kaiserzeit und wird nach modernsten technischen Standards auf vier neue Gleise erweitert. Die Bahnhöfe Leonding, Hörsching und Oftering werden modern, barrierefrei und mit Park&Ride- sowie Bike&Ride-Anlagen neu gebaut. Der Ausbau erfolgt größtenteils bei laufendem Zugverkehr, so kommen Personen- und Güterzüge auch während des Umbaus an ihr Ziel. Dennoch wird es teilweise zu Einschränkungen im Bahnverkehr kommen. 781 Mio. Euro werden dafür investiert.
Das kürzlich von BMK, Land OÖ und Gemeinde Leonding beschlossene Memorandum of Understanding zur Einhausung in Leonding ist nicht Teil des genehmigten ÖBB-Projekts. Es handelt sich dabei um ein Aufsatzprojekt. Für die Einhausung ist im nächsten Schritt ein Planungsübereinkommen zu schließen. Danach nehmen die ÖBB die Planung auf und erwirken die nötigen behördlichen Genehmigungen. Für den Bau der Einhausung ist ebenfalls ein Finanzierungsübereinkommen zwischen Bund, Land und Gemeinde erforderlich.
Mehr Kapazität auf der Schiene für Klimaneutralität
In Richtung Klimaneutralität ist die umweltfreundliche Bahn ein Teil der Lösung. Die steigenden Fahrgastzahlen zeigen: Bahnfahren boomt. Klimaticket und Klimakrise bewegen immer mehr Menschen dazu, auf das umweltfreundliche Verkehrsmittel Bahn umzusteigen. Um das Bahnangebot weiter zu verbessern, setzen die ÖBB in den nächsten Jahren ein gewaltiges Infrastruktur-Ausbauprogramm um. Der viergleisige Ausbau der Weststrecke spielt dabei eine wesentliche Rolle und schafft den dringend erforderlichen Platz für mehr Züge. 32 Prozent der Züge fahren heute auf der Weststrecke, obwohl diese nur rund zehn Prozent der Betriebslänge des österreichischen Schienennetzes ausmacht. Tendenz steigend.
Gewichtiges Bauprogramm auf der Weststrecke
Vier Ausbau-Projekte laufen aktuell an der Weststrecke in Oberösterreich: Die Westseite (rd. 239 Mio. €) des Linzer Hauptbahnhofs ist voll in Bau. Auch der Abschnitt Marchtrenk – Wels (rd. 282 Mio. €) läuft auf Hochtouren. Das Projekt Linz – Marchtrenk (781 Mio. €) hat mit der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts nun grünes Licht, um den Baustart einzuleiten. Für das Projekt Linz Vbf. West – Linz Signalbrücke (rd. 402 Mio. €) laufen die Planungen. Von Wien bis Linz Kleinmünchen ist die Weststrecke bereits durchgehend viergleisig.