(Salzburg, Köstendorf, 20.04.2022) – Heute Mittwoch stellte das Team der ÖBB-Projektleitung im Rahmen eines Dialogforums zum Projekt Neubaustrecke Köstendorf – Salzburg in Köstendorf den aktuellen Projektstatus vor. Insbesondere wurden dabei Maßnahmen zum Schutz von Anrainer:innen und Schwarzem Grubenlaufkäfer sowie der Umgang mit dem Tunnelausbruchsmaterial im Detail beleuchtet. Die Veranstaltung am Mittwochnachmittag war der Auftakt für weitere regelmäßige Dialogforen der ÖBB mit den Standortgemeinden des Vorhabens. Die Zusammensetzung der Foren, die als Arbeitstreffen für den gegenseitigen Austausch zwischen der ÖBB-Projektleitung und Vertreter:innen u.a. von Gemeinden, Bürgerinitiativen, Wassergenossenschaften sowie Bauernschaft vorgesehen sind, wurde gemeinsam mit den Gemeinden erarbeitet.
Eingriffsminderung im Sinne der Anrainer:innen und des Artenschutzes
Die Vegetationsperiode 2021 wurde genutzt, um den Bestand des schwarzen Grubenlaufkäfers im gesamten Projektgebiet neuerlich zu erheben. Wohl auch bedingt durch die Witterung wurden neue Vorkommen des Schwarzen Grubenlaufkäfers im gesamten Flachgau und u.a. im Bereich der geplanten Deponie Karlsreith festgestellt. Daneben breiten sich die geschützten Greifvögel Rot- und Schwarzmilan aus. Auf Grundlage dieser vertieften naturkundlichen Erhebungen haben die ÖBB die Baulogistik samt der dazugehörenden Materialdisposition sowie den gesamten Bauablauf neu bewertet. „Die Planungen werden dahingehend angepasst, dass Eingriffe im Sinne der Anrainer:innen vermindert und Eingriffe in den Lebensraum geschützter Tiere wie dem Schwarzen Grubenlaufkäfer weitgehend vermieden werden. Konkret werden v.a. größere Eingriffe in Waldbereiche hintangehalten.“, erläutert ÖBB-Projektleiter Christian Höss die aktuellen Entwicklungen.
Abtransport des Tunnelausbruchmaterials nach Möglichkeit per Bahn
Um den Lebensraum des geschützten Schwarzen Grubenlaufkäfers bestmöglich zu erhalten, wurde im Einklang mit den Forderungen aus den betroffenen Gemeinden auch die Verfuhr des Tunnelausbruchmaterials mit anschließender Deponierung außerhalb des Projektgebietes eingehend geprüft. Aufgrund der neuen Erkenntnisse ist ein Abtransport des Ausbruchmaterials, soweit möglich per Bahn, vorgesehen. Für die Umsetzung der Bahnverfuhr sind Gleise für die Anbindung an die Bestandsstrecke, eine eigene Verladeanlage für die Befüllung der Waggons sowie eine Abstellanlage mit mehreren Gleisen erforderlich, die nun geplant werden. Damit wird eine Deponierung des Tunnelausbruchmaterials vor Ort nicht mehr weiterverfolgt. Verwertungen des Ausbruchmaterials vor Ort sind, soweit dies möglich ist, nach wie vor geplant.
UVP-Planungen und vertiefende Planungen erfolgen parallel
Um den vorgesehenen Zeitplan mit einer Inbetriebnahme der Neubaustrecke im Jahr 2040 weiterhin halten zu können, werden die UVP-Planungen und die vertieften Planungen parallel weitergeführt. Ziel ist, sämtliche Unterlagen gleichzeitig Anfang 2024 einreichen zu können. Vorteil dieser parallelen Planungen ist, dass wechselseitige Auswirkungen unmittelbar berücksichtigt werden können.