Personen auf dem Foto v.l.n.r.: Stephan Sharma, CEO der Burgenland Energie, ÖBB-Infrastruktur AG Vorstand Johann Pluy, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Matthias Grün, Esterhazy | Leitung Pannatura (Bio-Landgut)
Als eines der größten Klimaschutzunternehmen Österreichs sparen die ÖBB mit ihren Schienenverkehrsleistungen jährlich rund 3,5 Millionen Tonnen CO2. Ein wesentlicher Beitrag ist dabei der Einsatz von erneuerbarer Energie für die Versorgung der Züge. Heute wird der Spatenstich für die erste Agri-PV-Anlage mit innovativer Tracker-Funktion für 100% grünen Bahnstrom gesetzt – nicht nur das, sie ist auch die erste ihrer Art im Burgenland. Das Besondere: Die Module richten sich automatisch nach dem Sonnenstand. So schafft die Anlage einen höheren Energieertrag und ermöglicht gleichzeitig eine optimale landwirtschaftliche Nutzung der Fläche.
Nach den ersten beiden Agri-PV-Anlagen der ÖBB (KTN, ÖO) mit Fokus auf Doppelnutzung durch Schafe und Hühner, werden in Donnerskirchen Energiegewinnung, öffentlicher Verkehr, Biodiversität und Landwirtschaft gemeinsam umgesetzt.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sagt: „Das Ziel des Burgenlands ist es, bis 2030 bilanzielle Energieunabhängigkeit und Klimaneutralität zu erreichen. Da spielen erneuerbare Energien, wie PV und Wind, aber auch der öffentliche Verkehr eine maßgebliche Rolle. Gleichzeitig ist für uns völlig klar: Für diesen Weg brauchen wir starke Partner. Da liegt es also auf der Hand, dass das Burgenland mit dem stärksten Partner im öffentlichen Verkehr kooperiert.“
ÖBB-Infrastruktur AG Vorstand Johann Pluy beim Spatenstich: „Seit 2018 setzen wir auf 100 % grünen Bahnstrom und versorgen darüber hinaus seit 2019 alle Gebäude, Anlagen und Containerterminals vollständig mit 100% Strom aus erneuerbaren Energien. Die Sonne ist dabei ein wichtiger Lieferant. Mit dieser Agri-PV-Anlage setzen wir ein starkes Signal für die Energieversorgung der ÖBB und setzen gleichzeitig eine weitere Innovation um. Wenn aus Sonnenlicht 100% grüner Bahnstrom wird und Ackerbau betrieben werden kann, nutzen wir Synergien effizient, ökologisch und regional.“
Stephan Sharma, CEO der Burgenland Energie zeigt sich erfreut: „Mit unserer Kooperation bündeln wir die Nachhaltigkeits-Vision beider Unternehmen für erneuerbare Energie und erneuerbare Mobilität. Wir werden Wind- und Sonnenstrom direkt in das Bahnstromnetz einspeisen, um so die Bahn noch umweltfreundlicher zu machen. Wir sind stolz mit dem Projekt Donnerskirchen durch die gemeinsame Innovationskraft einen Meilenstein zu setzen: Die erste Solar-Tracker-Bahnstrom-Anlage Österreichs. Auf einer Fläche schaffen wir eine einzigartige heimische Wertschöpfung und Dreifachnutzung aus: Biostrom, Biodiversität und Biolandwirtschaft.“
PV-Anlage mit Pionier-Charakter und ökologischem Impact
Auf einer Fläche von ca. 7 Hektar werden 10.556 Solarmodule errichtet und einen Jahresenergieertrag von über 8 GWh erbringen - das entspricht in etwa 32.500 Zugfahrten von Wien nach Eisenstadt.
Aufgrund der Nähe zur Pannoniabahn kann der produzierte 16,7-Hertz-Bahnstrom direkt in die Oberleitung eingespeist werden. Somit wird die Energie, die vor Ort erzeugt wird, auch direkt vor Ort verbraucht.Mithilfe der verwendeten Rammfundamente bleibt die Versickerungsfähigkeit des Bodens gewährleistet und die Anlage kann nach Ablauf ihrer technischen Lebensdauer rückstandsfrei abgebaut werden. Gleichzeitig werden umfangreiche Bepflanzungsmaßnahmen gesetzt und so ein Rückzugsort für die heimischen Tiere geboten. Die Nutzung des Grundstücks für den landwirtschaftlichen Betrieb durch das Biolandgut Esterhazy ermöglicht eine 3-fach-Nutzung des Bodens.
Die Energiestrategie der ÖBB
Durch den Ausbau und die Modernisierung der eigenen Wasser-, Solar-, und Windkraftanlagen wollen die ÖBB gemeinsam mit Partnern den Eigenversorgungsgrad bis 2030 beim Bahnstrom von 60% auf 80% und bei den Betriebsanlagen von 11% auf 67% steigern. Außerdem soll die Energieeffizienz beispielsweise durch die Modernisierung des Bahnstromnetzes oder die Gebäudeoptimierung um 25% gesteigert werden. So werden die ÖBB unabhängiger von externen Energielieferanten und entlasten auch das öffentliche Stromnetz.
Die Energiestrategie der Burgenland Energie Die Strategie der Burgenland Energie ist auf 100% Energieunabhängigkeit und 0% CO2-Emissionen mit erneuerbaren Energien ausgelegt. Als grünes Technolgieunternehmen unterstützt die Burgenland Energie Haushalte und Unternehmen in Österreich am Weg zur Energieunabhängigkeit und Klimaneutralität. Dazu wird konsequent der Ausbau von Wind, Photovoltaik und Speicher vorangetrieben und mit dem größten erneuerbaren Energieportfolio Österreichs umgesetzt.