(Gloggnitz, 29. November 2024) – Es ist geschafft! Rund zehn Jahre nach dem Baustart im Fröschnitzgraben ist der letzte Meter Tunnel erledigt worden und somit der Vortrieb komplett abgeschlossen. Beide 27,3 km langen Röhren sind damit vom niederösterreichischen Gloggnitz bis ins steirische Mürzzuschlag fertig gegraben. Für die Mineure endet damit ihr Beitrag zu diesem Jahrhundertprojekt für Österreich. Schwierige Bedingungen konnten mit größtem Einsatz und technischem Know-how gemeistert werden. Jetzt wird in den nächsten Monaten die Betoninnenschale fertig gestellt, und dann kann die technische Tunnelausrüstung starten.
Andreas Matthä, Vorstands-Vorsitzender der ÖBB Holding AG: „Ich möchte an diesem historischen Tag allen am Bau Beteiligten herzlich gratulieren, besonders den Mineuren. Nach zehn Jahren Tunnelvortrieb ist der letzte Meter geschafft und ein wichtiger Meilenstein erreicht. Es liegt aber auch noch viel Arbeit vor uns, bis unsere Fahrgäste 2030 komfortabel in weniger als zwei Stunden von Wien nach Graz fahren können. Für die Zukunft des Bahnverkehrs ist der Semmering-Basistunnel eine nachhaltige Investition. Als Teil der neuen Südstrecke stärkt er den Baltisch-Adriatischen Korridor und die heimische Wirtschaft.“
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Mit dem Semmering-Basistunnel werden wir auf dem Weg in und durch die Steiermark einen massiven Fahrzeitgewinn auf der Schiene erleben. Der Zug wird damit auch auf dieser Strecke zu einer noch schnelleren, leistbaren und dabei nachhaltigen Alternative zum PKW. Mit dem Abschluss der Grabungsarbeiten kommen wir der Fertigstellung eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte Österreichs immer näher. Ich bedanke mich herzlich bei den involvierten Personen für die hervorragende Leistung unter schwierigen Bedingungen und wünsche stellvertretend für alle zukünftigen Bahnfahrer:innen die durch den Semmering fahren werden ein herzliches Glück Auf.“
So geht es weiter
Die 27,3 Kilometer des zweiröhrigen Tunnels sind also gegraben und alle 14 Vortriebe erfolgreich abgeschlossen. 2020 hat auch der „Innenausbau“ der Tunnelröhren begonnen. Dabei wird der Tunnel mit einer Betoninnenschale ausgekleidet, fast 45 km (von insgesamt 55 km in zwei Röhren) sind bislang gebaut. Nach Fertigstellung der Innenschale erfolgt als letzter Schritt noch die bahntechnische Tunnelausrüstung (Gleise, Leitungen, technische Anlagen), bevor letztendlich die Züge durch den Tunnel fahren können. Baubeginn für die Tunnelausrüstung ist im Sommer 2025. Die ersten Züge fahren 2030 durch den Tunnel – damit ist dann der historische Ausbau der Südstrecke abgeschlossen und die neue Bahn-Qualität im Süden Österreichs für unsere Fahrgäste durchgängig Realität.
Die Südstrecke: Vom Reisen und Befördern der Zukunft
An mehr als 100 großen und kleinen Projekten arbeitet die ÖBB-Infrastruktur AG derzeit entlang der Südstrecke, einem Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut. 80 km neue Tunnel und 150 neue Brücken errichtet. Über 5.000 Menschen arbeiten daran. Nach Fertigstellung der Projekte eilen die Züge in 2 Stunden 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten. Sie passieren, auf insgesamt 470 km, viele neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge – den Semmering und die Koralpe. Das Projekt Südstrecke umfasst: den Nordbahn-Ausbau, den Ausbau Wien-Bratislava, den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, den Ausbau der Pottendorfer Linie, den Bau des Semmering-Basistunnels, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den modernisierten Grazer Hauptbahnhof und 130 Kilometer neue Koralmbahn. Gemeinsam schaffen sie die Voraussetzungen für einen zukunftsorientierten Personen- und Güterverkehr.
YouTube-Link zum „finalen Durchschlag“: https://youtu.be/PFLMf_FQ1AM
infrastruktur.oebb.at/suedstrecke
ÖBB
Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2023 insgesamt 494 Millionen Fahrgäste und mehr als 78 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 43.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.