(Wels, Ried, Mattighofen, 05.07.2024) – Sie ist auf enormes Interesse gestoßen und war der große Wurf bei der Präsentation des Fachentwurfs zum Zielnetz 2040: Die Neue Innkreisbahn mit einer prognostizierten Fahrzeit von zweieinhalb Stunden von Wien nach München. Doch wo steht das Vorhaben aktuell? Wie geht es weiter? Und was heißt das alles für die Region? Mit Antworten auf diese und viele weitere Fragen laden die ÖBB die Bürgermeister:innen der Region zu insgesamt drei Info-Terminen.
Das Zielnetz 2040 ist die langfristige Strategie des Bundes zum Ausbau der Bahninfrastruktur in Österreich. Auf Basis objektiver Bewertungskriterien wurden insgesamt 25 Module in den Fachentwurf zum Zielnetz 2040 aufgenommen und im Jänner 2024 erstmals präsentiert. Eines der Module ist die Neue Innkreisbahn. Sie wird im Raum Wels abzweigen und als komplette Neubaustrecke zweigleisig bis zur Staatsgrenze Richtung Deutschland verlaufen. Verknüpfungen mit der bestehenden Innkreis- und Mattigtalbahn inkl. zweier möglicher neuer Regionalbahnhöfe sind Teil des Vorhabens, außerdem ein viergleisiger Ausbau der Weststrecke zwischen Wels und Lambach sowie ein Ausbau der bestehenden Innkreisbahn im Bereich Ried - Braunau.
Breite Informationsschiene
Im Rahmen von drei Expertenterminen sind die ÖBB nun mit Informationen zum Vorhabensstand in der Region präsent. Vor Ort werden die weiteren Schritte in der möglichen Entwicklung eines Vorhabens dieser Größenordnung besprochen. Eingeladen wurden Bürgermeister:innen entlang eines breit gefassten Einzusgbereichs der Neuen Innkreisbahn zwischen Wels und der Staatsgrenze zu Deutschland. Weil zum jetzigen Zeitpunkt noch kein konkreter Trassenverlauf erarbeitet und abgestimmt ist, wurde die Runde der Gemeinden bewusst sehr groß gehalten. Gesamt haben die ÖBB 85 Bürgermeister:innen eingeladen, schlussendlich werden es – je nach Verlauf der Strecke – deutlich weniger Gemeinden sein, durch die die neue Strecke tatsächlich führen wird.
„Wir möchten von Anfang an als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Natürlich wollen wir die Region auch als Partner im Boot haben. Wichtig ist, dass die Gemeinden jetzt die Chance sehen und an ihrer Zukunft aktiv mitarbeiten“, fasst Franz Hammerschmid, Leiter des Geschäftsbereichs Asset-Management und Strategische Planung in der ÖBB-Infrastruktur AG die wesentlichen Ziele der Info-Tour zusammen.
Profitieren soll die ganze Region, vor allem durch deutlich kürzere Fahrzeiten zwischen dem Innviertel und dem oberösterreichischen Zentralraum. Die Regionen rund um Braunau, Ried und Mattighofen werden damit besser erreichbar und an das hochrangige internationale Schienennetz angeschlossen. Das wird einerseits den Wirtschaftsstandort Oberösterreich stärken und gleichzeitig die regionale Erschließung unterstützen. Genannt wurden Fahrzeiten von rund 25 Minuten von Ried nach Wels (heute 50 Minuten) oder 45 bis 55 Minuten von Braunau nach Wels (heute gut 1,5 Stunden).
Welche Projektphasen stehen bevor?
Klar wurde auch, dass die Neue Innkreisbahn noch ganz am Anfang steht. Soll heißen: Bevor der genaue Trassenverlauf entwickelt werden kann, stehen noch strategische und formale Schritte bevor. Dazu zählen die Aufnahme der Strecke ins Hochleistungsstreckennetz des Bundes, der Start einer Infrastrukturentwicklung sowie die Sicherstellung der Planungsgelder im ÖBB-Rahmenplan.
Erst im Anschluss an diese mehrjährigen Prozesse können die Trassenauswahlverfahren sowie die konkreten Planungen für die Neue Innkreisbahn starten. Die ÖBB betonen die Wichtigkeit des Dialogs mit der Bevölkerung und werden alle Stakeholder:innen und Bürger:innen regelmäßig über den Vorhabensstand informieren.
ÖBB
Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2023 insgesamt 494 Millionen Fahrgäste und mehr als 78 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 43.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.