Rollende Räder auf Schienen erzeugen Schall - ein physikalisches Grundgesetz, das sich nicht so einfach außer Kraft setzen lässt. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Ausbreitung des Schalls zu minimieren und so die Anwohnenden zu entlasten. Als besonders effektiv haben sich dabei Schallschutzwände erwiesen, die den von der Bahn verursachten Schall an der Ausbreitung hindern. Um auch die Anrainer:innen der Weststrecke im Bereich zwischen Redlham Tuffeltsham und Attnang-Puchheim zukünftig noch besser zu schützen, errichten die ÖBB zusammen mit den Projektpartnern Land Oberösterreich und der Gemeinde Redlham entlang der Bahn eine moderne, 840 Meter lange und 3,75 Meter hohe Schallschutzwand. Gefertigt aus Holz-Betonfertigteilen minimiert sie die Schallausbreitung noch besser als herkömmliche Wände und mit einer Lebensdauer von mindestens 50 Jahren sind sie zudem besonders langlebig und nachhaltig. Die Projektkosten von rund einer Million Euro werden zu 50 % von der ÖBB Infrastruktur AG und zu jeweils 25 % vom Land Oberösterreich und der Gemeinde Redlham finanziert.
Bauarbeiten bis Ende des Jahres
Für die Errichtung der Schallschutzwand durch die ÖBB-Infrastruktur AG sind umfangreiche Baummaßnahmen notwendig. So müssen unter anderem Kabel umgelegt, Pfähle eingeschlagen und Drainagen angelegt werden. Seit 23. August laufen die vorbereitenden Arbeiten, die Fertigstellung der Wand ist am 17. Dezember 2021 geplant. Die ÖBB sind bemüht, die Auswirkungen auf Anrainer:innen so gering wie möglich zu halten, dennoch kann es während der Bauarbeiten vorübergehend zu einem Anstieg des Lärmpegels und zu Staubentwicklung kommen. Die besonders lärmintensiven Rammarbeiten sind je nach Baufortschritt von September bis Anfang Oktober geplant. Auf den Fahrplan haben die Bauarbeiten keine Auswirkung.
Initiative „Leise Gleise“ sorgt für gute Nachbarschaft
Die ÖBB sind das größte Klimaschutzunternehmen Österreichs mit dem Ziel, immer mehr Menschen für den Umstieg auf die klimafreundliche Bahn zu begeistern und den Gütertransport zunehmend auf die Schiene zu verlagern. Neben einem breiten Angebot und einer leistungsstarken Infrastruktur braucht es dazu auch Maßnahmen, um die Auswirkungen des Schalls auf Reisende und Anrainer:innen aktiv zu minimieren. Mit der Initiative „Leise Gleise“ setzen die ÖBB dabei an mehreren Hebeln an: Infrastruktur, Fahrzeuge und Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen.
Durch das regelmäßige Schleifen der Schienen wird bereits die Schallbildung reduziert, Schallschutzwände hindern den auftretenden Schall an der Ausbreitung. Weiters werden alle Güterwagen der ÖBB Rail Cargo Group bis Ende 2021 mit sogenannten Flüsterbremsen ausgestattet, die durch spezielle Kautschuk- und Kupferverbundstoffe das Lärmempfinden um die Hälfte reduzieren. Auch Mitarbeiter:innen haben, wo Sicherheit und Technik es zulassen, Möglichkeiten, Schall einzudämmen. Sanfteres Bremsen, rücksichtvolleres Hupen oder Abstellen von Motoren und Klimaanlagen – ÖBB Mitarbeiter:innen werden laufend darauf sensibilisiert, im laufenden Betrieb unnötige Geräusche zu vermeiden.
Weitere Informationen zur Initiative „Leise Gleise“ unter: konzern.oebb.at/de/leise-gleise