(Graz/Klagenfurt, 7. April 2025) – Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist im Zielsprint. Am 14. Dezember geht die neue Hochleistungstrecke in Betrieb und verbindet die Landeshauptstädte in nur 45 Minuten Fahrzeit. Bis dorthin steht allerdings noch einiges auf der Checkliste. Die Sicherheit steht dabei an oberster Stelle. Insgesamt 15.000 Testkilometer werden in Kärnten und der Steiermark abgewickelt und die Strecke auf Herz und Nieren geprüft.
Bis zu 250 km/h Top-Speed
Die meisten dieser Testfahrten finden mit einzelnen Loks oder speziell präparierten Messwägen statt. Sie sind mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, die Erschütterungen, Energieversorgung und Signalstärken genau erfassen. Dabei wird zunächst der Oberbau, also die Gleisanlagen, mit bis zu 160 km/h befahren. Danach wird stufenweise die Oberleitung getestet – mit bis zu 250 km/h. Die Koralmbahn wird fast durchgehend für diese Höchstgeschwindigkeit zugelassen. Zum Schluss finden noch so genannte ETCS-Fahrten statt. Dabei wird das in der EU einheitliche Zugsicherungssystem ETCS überprüft.
Lokführer:innen bereiten sich vor
Die Mess- und Testfahrten werden von speziell ausgebildeten Lokführer:innen durchgeführt, die über mehrere Jahre als aktive Lehrlokführer:innen im Betriebsdienst tätig sein müssen und über sehr viel Erfahrung in der Tätigkeit des Messzugs verfügen. Die Mess- und Testfahrten erfordern ein hohes Maß an Genauigkeit und technischem Wissen. Durchgeführt werden außerdem Schulungsfahrten für die Lokführer:innen, die künftig auf dieser Strecke unterwegs sind. Auch Streckenvideos zu Schulungszwecken werden gedreht.
Einschränkungen für den Nahverkehr
Auf den für den Nahverkehr bereits in Betrieb befindlichen Streckenabschnitten, werden die bevorstehenden Tests aufgrund der notwendigen Streckensperren tageweise zu Abweichungen führen. Insgesamt 32 Testtage sind im Zeitraum von 14. April bis 12. Juni geplant. Um den Schüler- und Pendlerverkehr so wenig wie möglich zu behindern, finden die Tests auch an Wochenenden und Feiertagen, jeweils zwischen 07:30 und 15:00 Uhr, statt. Betroffen sind in der Steiermark die Linie S6 zwischen Werndorf – Hengsberg – Wettmannstätten bzw. in Kärnten die Linie S3 zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal. Während der Sperren steht Fahrgästen ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zur Verfügung.
Fahrgäste werden gebeten, sich vor Beginn der Fahrt über etwaige Abweichungen zu informieren und Zeitreserven einzuplanen. Zusätzliche Informationen gibt es auch in der SCOTTY App oder beim ÖBB-Kundenservice unter der Nummer 05-1717.
Die Koralmbahn im Überblick
130 Kilometer neue Strecke, rund 50 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen: Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke und eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas. Ihr Herzstück ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel. Nach der Fertigstellung verkürzt sich die schnellste mögliche Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf nur 45 Minuten.
ÖBB
Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2023 insgesamt 494 Millionen Fahrgäste und mehr als 78 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 43.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.