(Innsbruck, 13. 1. 2025) Bereits seit mehr als 110 Jahre fahren Züge über den Inntalviadukt zwischen der Karwendelbrücke und dem Innsbrucker Westbahnhof. Das Alter des Bauwerks, Einflüsse von Wind und Wetter sowie auch das Grundwasser haben dem Bauwerk erheblich zugesetzt.
Erprobter Bauablauf erfordert nur eine kurze Streckensperre
Die ÖBB verfolgen nun ein langfristiges Neubaukonzept als Ersatz für den historischen Viadukt. Dabei werden abschnittsweise neue Viaduktbögen vor Ort neben der Bestandsstrecke hergestellt. Während einer relativ kurzen Sperre der Bahnstrecke erfolgt der Abbruch der alten Bausubstanz und die Positionierung der neuen Bögen in ihrer endgültigen Lage. Anschließend werden neue Gleise verlegt und der Bahnbetrieb wieder aufgenommen. Für die Streckensperre haben die ÖBB das Zeitfenster von rund fünf Wochen im Juli und August (12. 7. – 1. 9. 2025) festgelegt. Der Bauablauf ist bereits erprobt, schon 2022 wurde der erste südlichste Abschnitt des Viadukts erfolgreich erneuert.
Auch die neuen Viaduktbögen entsprechen dem Denkmalschutz
Eine besondere Herausforderung für die Projektverantwortlichen ist der Denkmalschutz, der für die gesamte Karwendelbahn gilt. Gemeinsam mit den zuständigen Behörden wurde ein Gestaltungskonzept für die neuen Betonbögen abgestimmt, das von seinem Äußeren der historischen Bausubstanz entspricht und trotzdem einen sicheren und modernen Bahnbetrieb ermöglicht. Ergänzt durch ein durchdachtes Beleuchtungskonzept und ansprechende Gestaltung des Umfelds ist der neue Viadukt eine Bereicherung für den innerstädtischen Raum.
Ombudsfrau steht bei Fragen und Anliegen bereit
Die ÖBB ersuchen Anrainer:innen der Baustelle um Verständnis, dass die Arbeiten trotz umsichtiger Planung des Bauablaufes Belästigungen durch Lärm, Staub und Erschütterungen mit sich bringen können. Mitte Jänner werden alle Haushalte im Umfeld per Flugblatt über die Bautätigkeit informiert. Für Fußgänger ist die Querung des Baubereiches während der gesamten Bauzeit bis Herbst 2025 möglich. Der Fahrzeugverkehr wird während der Streckensperre im Sommer örtlich umgeleitet. Statt der Züge verkehren im Zeitraum der Sperre Busse im Schienenersatzverkehr. Über Details werden die ÖBB zeitgerecht informieren.Bei Fragen und Anliegen zum Projekt Inntalviadukt steht Ombudsfrau Heidi Schuster-Burda den Anrainer:innen gerne zur Verfügung.
Zahlen, Daten, Fakten
- 2500 Kubikmeter Betontragwerk Abtrag
- 8 Stück neue Betontragwerke, seitlich auf Verschubbahn hergestellt
- 365,80 Quadratmeter seitlich hergestellte Tragwerksplatte als Fertigteil
- 140 Laufmeter Randbalken, seitlich vorgefertigt
- 3 Stück Oberleitungsmasten und Neuadaptierung der Oberleitungsanlage
- 100 Laufmeter Gleisneulage inkl. Schotterbett
- 1200 Quadratmeter Straßenfläche
- Neugestaltung der Vorplätze unter den Gewölben mit offener Nachnutzung
- Neueinrichtung der Bogenbeleuchtung
ÖBB
Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2023 insgesamt 494 Millionen Fahrgäste und mehr als 78 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 43.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.