Die Verkehrsfreigabe erfolgt Mitte 2024, die Investitionssumme beläuft sich auf 19 Millionen Euro.
Vor 16 Monaten haben in Wiener Neustadt die Arbeiten zur Errichtung der neuen Bahnunterführung, wo die B54 die Trasse der Mattersburger und der Aspangbahn kreuzt, begonnen. Der Bahnübergang wird in einem gemeinschaftlichen Projekt der ÖBB mit dem Land Niederösterreich und der Stadt Wiener Neustadt aufgelassen und durch eine Unterführung ersetzt. Durch diese neue, niveaufreie Bahnquerung mit der B54 wird der Verkehrsfluss optimiert und die Sicherheit erhöht. Damit einher geht die Auflassung der Eisenbahnkreuzung mit der Frohsdorfer Straße – dafür wurde 2022 vom NÖ Straßendienst die Landesstraße L 148 verlegt – und der Gymelsdorfergasse, beide ebenfalls an der Mattersburger/Aspang Bahn gelegen. Sie weichen Geh- und Radwegunterführungen. Ebenfalls wegfallen werden die Eisenbahnkreuzungen an der Badener Straße (Kreuzung mit der Pottendorfer Linie) und der Südbahngasse, die direkt an der Südstrecke liegen. Investiert werden insgesamt 19 Millionen Euro. Christina Rebernik, Regionalleiterin der ÖBB-Infrastruktur AG, hat heute gemeinsam mit dem für Verkehr und Infrastruktur zuständigen LH-Stellvertreter Udo Landbauer, Rainer Irschik, NÖ Straßenbaudirektor-Stv., und Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger einen Lokalaugenschein vorgenommen.
Christina Rebernik, Regionalleiterin ÖBB-Infrastruktur AG: „Unser Ziel als ÖBB ist es, niveaugleiche Bahnübergänge laufend zu reduzieren. Mit der Unterführung schaffen wir eine räumliche Trennung der Verkehrsträger Straße und Schiene und können so die größtmögliche Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen gewährleisten.“
LH-Stellvertreter Udo Landbauer: „Mit der Realisierung der Bahnunterführung schaffen wir eine lang herbeigesehnte Lösung für tausende berufstätige Pendler. Die langen Wartezeiten an den Eisenbahnkreuzungen werden nach der Fertigstellung der Vergangenheit angehören, sodass die Autofahrer zügig vorankommen und keine Zeit mehr verlieren. Zudem sorgen die Investitionen für mehr Sicherheit auf der Schiene und der Straße. Das ist eine wichtige Maßnahme für die gesamte Region Wiener Neustadt, die für alle Verkehrsteilnehmer ein Mehr an Lebensqualität bringt.“
Bürgermeister Klaus Schneeberger: „Die Menschen in der Stadt Wiener Neustadt und der Region haben Jahrzehnte auf diesen verkehrspolitischen Meilenstein gewartet. Damit hat für tausende Verkehrsteilnehmer:innen, vor allem aber auch für die Einsatzfahrzeuge und alle Wirtschaftstreibenden das tägliche Warten vor dem Schranken schon bald ein Ende. Außerdem schaffen wir damit auch eine Entlastung der Umwelt, die durch die Abgase während der Staus vorm Schranken massiv belastet war. Es freut mich sehr, dass die Arbeiten voll im Zeitplan sind und wir die Unterführung schon Mitte nächsten Jahres für den Verkehr freigeben können. Mein Dank gilt hier den ÖBB, dem Land NÖ und allen beteiligten Unternehmen für die tolle Zusammenarbeit!"
Rainer Irschik, NÖ Straßenbaudirektor-Stv.: „Die neue Unterführung mit den umfassenden begleitenden Baumaßnahmen für Radfahrer und Fußgänger wird die Situation gleich mehrfach verbessern. Es ist eine wichtige Investition in die Infrastruktur von Wiener Neustadt, die für mehr Verkehrssicherheit sorgen wird.“
Mehr Sicherheit auf Schiene und Straße
Im Rahmen dieses Projekts wird nicht nur die Eisenbahnkreuzung an der B54 durch eine Unterführung ersetzt. Die Vertragspartner haben sich auch darauf geeinigt, dass gleichzeitig die Bahnübergänge Gymelsdorfergasse, Frohsdorfer Straße, Badener Straße und Südbahngasse aufgelassen werden. Dadurch wird die Sicherheit erheblich erhöht und das Risiko eines Unfalls zwischen Bahn und Straßenverkehrsteilnehmer:innen gebannt. Zusätzlich zu diesem großen Sicherheitsgewinn werden die Maßnahmen auch den Verkehrsfluss für die Autofahrer:innen verbessern, da die vor allem auf der Südstrecke aufgrund der hohen Zugfrequenz notwendigen, langen Schrankenschließzeiten an den betroffenen Eisenbahnkreuzungen im Stadtgebiet und die damit verbundenen Wartezeiten für den Individualverkehr entfallen. Außerdem werden von der Fahrbahn getrennte Geh- und Radwege errichtet.
Unterführung B54:
- Verkehrsfreigabe Juni 2024
- Bauende August 2024
Geh- und Radwegunterführungen Gymelsdorfergasse + Frohsdorfer Straße:
- Baubeginn Februar 2024
- Hilfsbrückeneinsatz Juni bis September 2024
- Bauende März 2025
Was wurde bisher geschafft?
- 43 Stück Bohrpfähle hergestellt
- Fertigstellung Eisenbahntragwerk (inkl. Kabeltröge, Geländer) bis Ende 2023
- Fertigstellung Straßentragwerk Brücke JET-Tankstelle
- Knapp die Hälfte der Weißen Wanne (= wasserdichtes Betonbauwerk) hergestellt
- Aushub Beckenanlage für Entwässerung der Wanne
Kosten und Finanzierung
Das Projekt wird von den ÖBB in Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich und der Stadt Wiener Neustadt umgesetzt. Investiert werden 19 Millionen Euro, von denen die ÖBB 40 Prozent tragen, das Land Niederösterreich übernimmt 35 Prozent der Kosten und die Stadt 25 Prozent.
ÖBB
Bereits seit 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2022 insgesamt 447 Millionen Fahrgäste und mehr als 88 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95,5 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als drei Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen rund 42.600 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,2 Millionen Reisende und rund 1.230 Güterzüge sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel.