© ÖBB/Chris Zenz
Koralmtunnel Durchquerung - Zug Westportal
(12.06.2023, Klagenfurt/Graz) Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist im Zielsprint und um ein buchstäblich bewegendes Ereignis reicher: Zum ersten Mal durchquerte heute ein Personenzug den 33 km langen Koralmtunnel durchgehend auf den fertigen Schienen. Zwar rollte der Zug noch als „Sonderfahrt“ und mit gemächlicher Geschwindigkeit durch den 33 km langen Megatunnel, aber schon Ende 2025 können Fahrgäste mit bis zu 250 km/h komfortabel und umweltfreundlich durch die Koralpe reisen. Noch früher – nämlich Ende 2023 – geht bereits der gesamte Kärntner Bereich zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal in Betrieb.
Nach rund 15 Jahren Bauzeit am zweiröhrigen Koralmtunnel ist dieser Moment für alle Beteiligten ein besonderes Ereignis. Bei der „Erstbefahrung“ mit dabei waren unter anderem die Landeshauptmänner Peter Kaiser (Land Kärnten) und Christopher Drexler (Land Steiermark), die Verkehrslandesräte Anton Lang (Land Steiermark) und Sebastian Schuschnig (Land Kärnten) sowie ÖBB Infrastruktur Vorständin Judith Engel und ÖBB Infrastruktur Projektleiter Klaus Schneider.
Judith Engel, Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG: „Die Koralmbahn ist im Finale – und im Zeitplan. Darauf sind wir sehr stolz. Mit dem Koralmtunnel verbinden wir die Steiermark und Kärnten in einer neuen Qualität. Schon in zweieinhalb Jahren reisen Fahrgäste entspannt mitten durch die Koralpe – umweltfreundlich und in weniger als einer Stunde von Graz nach Klagenfurt. Damit hängen wir das Auto sprichwörtlich ab und schaffen Mobilität der Zukunft.
Peter Kaiser, Landeshauptmann Kärnten: „Der heutige Tag gibt einen Vorgeschmack darauf, welche neue Lebensader hier entsteht. Die Koralmbahn wird das Mobilitätsverhalten nicht nur in Kärnten nachhaltig verändern. Die Regionen werden belebt, unsere Bundesländer rücken noch näher zusammen, Distanzen werden kleiner, Mobilität wird umweltfreundlicher. Mit dem Koralmtunnel und der Koralmbahn als Teil einer Europa miteinander verbindenden Verkehrsachse entstehen riesige neue Chancen, von denen auch unsere Kinder und Enkelkinder profitieren werden – sowohl was die Lebensqualität betrifft als auch die Möglichkeiten, sich ihre beruflichen Träume „zuhause“ erfüllen zu können.“
Christopher Drexler, Landeshauptmann Steiermark: „Heute ist ein Gänsehaut-Moment im positivsten Sinne. Der Koralmtunnel ist ein international beachtetes Stück Ingenieurskunst und das Herzstück für eine der wichtigsten Verkehrsachsen der Zukunft – nicht nur für die Steiermark, sondern für ganz Österreich. Er ist ein ganz wesentlicher Lückenschluss in der europäischen Infrastruktur. Wie wir heute erleben durften, ist die Fertigstellung in Griffweite. Dieser Moment wird zweifelsohne zur Sternstunde für den Süden Österreichs. Damit wird ein großes Stück Zukunft eröffnet. Denn die neue Koralmbahn lässt einen ganz neuen Wirtschafts- und Lebensraum entstehen. Die Steiermark und Kärnten rücken näher zusammen.“
Die Koralmbahn im Überblick
130 Kilometer neue Strecke, davon 47 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen: Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke und eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas. Ihr Herzstück ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel. Nach der Fertigstellung verkürzt sich die schnellste mögliche Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf nur 45 Minuten.
Mögliche Fahrzeiten ab 2025
- Klagenfurt – Graz: 0:45 min
- Wolfsberg – Klagenfurt: 0:40 min
- Wolfsberg – Graz: 0:59 min
- St. Paul im Lavanttal – Klagenfurt: 0:22 min
- St. Paul im Lavanttal – Graz: 0:36 min
- Ab 2030 mit Semmering-Basistunnel: Wien –Graz: 1:50 Stunden statt 2:40; Wien – Klagenfurt: 2:40 Stunden statt 4:00
Zahlen & Fakten Koralmtunnel:
- 33 km Länge
- 10 m Ausbruchsdurchmesser
- 2 eingleisige Röhren
- Alle 500 m Querschläge
- 250 km/h mögliche Höchstgeschwindigkeit
- 25-50 m Abstand der Tunnelröhren zueinander
- 1.200 m maximale Überlagerung
- 900 m lange Nothaltestelle
- 160.000 Tübbinge (Betonteile zur Auskleidung)
- 6 Millionen m³ Ausbruchsmaterial (= 2 Cheops Pyramiden)
- 13.000 Gleistragplatten