(Wien, 04. Mai 2022) – Die ÖBB setzen den nächsten Schritt beim Ausbau der Nordbahn und reichen die erforderlichen Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung des Nordabschnitts bei der zuständigen Behörde, dem Bundesministerium für Klimaschutz, ein.
Bereits im Jänner startete der Bau im Südabschnitt von Wien Süßenbrunn bis Gänserndorf. Die Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung für den Nordabschnitt bis Bernhardsthal ist der nächste Meilenstein.
Umweltauswirkungen unter der Lupe
Der Ausbau der Nordbahn zwischen Wien Süßenbrunn und der Staatsgrenze bei Bernhardsthal gliedert sich in zwei Abschnitte. Während im Südabschnitt bis Gänserndorf bereits die Bagger aufgefahren sind, startet für den nördlichen Abschnitt nun die Umweltverträglichkeitsprüfung.
Mehr als 90 von der ÖBB-Infrastruktur AG beauftragte Expert:innen planten und analysierten in den vergangenen Jahren den Ausbau der Nordbahn. Das Vorhaben wurde detailliert aufbereitet, auch um allfällige Auswirkungen auf die Umwelt zu beurteilen, zu reduzieren und bestenfalls zu vermeiden bzw. Ersatzmaßnahmen zu setzen. Jetzt wurden die Unterlagen für den Nordabschnitt fertiggestellt und eingereicht. Vom Bundesministerium beauftragte Sachverständige prüfen nun die Details. Sie beurteilen in ihrem jeweiligen Fachgebiet, ob das Vorhaben umweltverträglich ist.
Zeitenwende auch zwischen Gänserndorf und Bernhardsthal
Gleich wie im Südabschnitt werden auch im Nordabschnitt bis Bernhardsthal sämtliche Bahnhöfe barrierefrei, modern und attraktiv. Das Park&Ride- und das Bike&Ride-Angebot werden deutlich ausgebaut. Die Gleisanlagen werden auf den Stand der Technik gebracht, Oberleitung und Sicherungsanlagen werden grundlegend erneuert.
Als Ergebnis wird die Strecke nicht nur ein modernes Erscheinungsbild haben, sondern auch höhere Geschwindigkeiten für die Züge ermöglichen. Außerdem wird sich die Kapazität dieser auch international bedeutsamen Route maßgeblich verbessern. Sämtliche Eisenbahnkreuzungen werden aufgelassen und durch Unter- oder Überführungen ersetzt. Das bringt mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer:innen und ermöglicht höhere Geschwindigkeiten der Züge.
Stellungnahmen zu umfangreichen Unterlagen
Die nun eingereichte Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für die Umweltverträglichkeitsprüfung inkl. der eisenbahnrechtlichen Unterlagen umfasst die detaillierte Beschreibung des Ausbauprojektes im Nordabschnitt der Nordbahn und seiner Auswirkungen auf die Umgebung. Sie enthält die Beurteilung, wie sich das Vorhaben aus Sicht der ÖBB auf Menschen, Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume, Boden, Wasser, Luft und Klima, Sach- und Kulturgüter sowie die Landschaft auswirkt. Für jeden Fachbereich erarbeiteten Planer:innen die Auswirkungen auf die Umwelt in der Bau- und Betriebsphase. Dabei wurden von Anfang an auch zahlreiche Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen.
Die Umweltverträglichkeitserklärung und sämtliche Projektunterlagen liegen für alle Interessierten nach Erstprüfung durch die Behörde und nach öffentlichem Start des Verfahrens voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022 mindestens sechs Wochen in den Standortgemeinden, in der Bezirksverwaltungsbehörde sowie im Ministerium zur öffentlichen Einsicht auf. In dieser Zeit haben alle Personen und Institutionen mit Parteistellung die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben. Geplant ist ein möglicher Baustart für diesen Abschnitt der Nordbahn derzeit für das Jahr 2025.