(Ebreichsdorf, 22.10.2021) – Der zweigleisige Ausbau der rund 50 Kilometer langen Pottendorfer Linie zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt stellt eine wichtige Maßnahme zur Kapazitätserweiterung auf der Südstrecke dar. Er schafft die Voraussetzungen für ein besseres Angebot sowohl im Fernverkehr als auch im Nahverkehr für tausende Pendler:innen südlich von Wien. Bis Ende 2023 ist die durchgehende Zweigleisigkeit hergestellt.
Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht derzeit der Bahnhof Wampersdorf. Von Ende November bis Mitte Dezember dieses Jahres stehen Ramm- und Maststellarbeiten für neue Oberleitungsmasten auf dem Programm, bereits über das verlängerte Allerheiligen-Wochenende werden umfangreiche Arbeiten an der Strecke durchgeführt, die einen Schienenersatzverkehr zwischen Münchendorf und Wampersdorf erforderlichen machen.
Intensiv-Bauphase über Allerheiligen
Über das Allerheiligen-Wochenende werden mehrere Maßnahmen gebündelt. Im Bereich Münchendorf (Höhe Hundeschule) und beim Bahnhof Wampersdorf finden Oberleitungs-, Gleisbau- und Streckenausrüstungsarbeiten statt. Diese Baumaßnahmen laufen Tag und Nacht, weshalb in diesem Abschnitt eine Sperre der Bahnstrecke von Freitag, 29. Oktober, 23:20 Uhr, bis Mittwoch, 3. November 2021, 04:50 Uhr notwendig ist. Ein Schienenersatzverkehr für S-Bahn-Züge wird zwischen Münchendorf und Wampersdorf eingerichtet, REX-Züge fahren über Gramatneusiedl.
Rammarbeiten Bahnhof Wampersdorf
Die Arbeiten erfolgen in folgenden Zeiträumen:
- Mittwoch, 24., Donnerstag, 25. und Freitag, 26. November 2021: jeweils von ca. 7:30 Uhr bis ca. 18:30 Uhr
- Samstag, 27. und Sonntag, 28. November 2021: jeweils von ca. 7:00 Uhr bis ca. 19:00 Uhr
- Mittwoch, 1., Donnerstag, 2. und Freitag, 3. Dezember 2021: jeweils von ca. 7:30 Uhr bis ca. 18:30 Uhr
- In der Nacht von Samstag, 4. auf Sonntag, 5. Dezember und von Sonntag, 5. auf Montag, 6. Dezember 2021: samstags von ca. 23:10 Uhr bis sonntags, 6:00 Uhr, sonntags von ca. 23:10 Uhr bis Montag, 4:50 Uhr
- Mittwoch, 8. bis Sonntag, 12. Dezember 2021, jeweils von ca. 7:00 Uhr bis 18:30 Uhr
- Sonntag, 12. Dezember 2021, ca. 1:30 Uhr bis 4:30 Uhr
- Montag, 13. Dezember 2021 von ca. 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr
ÖBB ersuchen um Verständnis für Lärmentwicklung
Die ÖBB sind bemüht, Lärmentwicklungen so gering wie möglich zu halten, ersuchen aber um Verständnis, dass diese aufgrund der durchzuführenden Arbeiten und der dazu erforderlichen Maschinen nicht vermieden werden können.
Die Pottendorfer Linie: Ausbau für die Zukunft
Der Ausbau geht weiter und konzentriert sich auf die Verkehrsströme aus dem Süden zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt. Aus dieser Richtung kommen derzeit rund 40 Prozent aller Menschen, die aus dem Umland nach Wien pendeln. Und das Potenzial steigt zunehmend: Von allen Pendlerinnen und Pendlern, die täglich aus dem Süden nach Wien einfahren, nutzen nur 20 Prozent die Öffentlichen Verkehrsmittel. Daher schaffen die ÖBB im Süden von Wien mit dem Ausbau der Pottendorfer Linie eine Viergleisigkeit zwischen Wien Meidling und Wr. Neustadt – jeweils zwei Gleise der Pottendorfer Linie sowie der Südstrecke über Mödling und Baden – mehr Kapazitäten für die Zukunft. Der Erfolg zeigt sich auf der Weststrecke, wo durch die Viergleisigkeit bereits 40 Prozent der Pendlerinnen und Pendler mit dem Zug zwischen St. Pölten und Wien unterwegs sind.
Komfortable, moderne und helle Bahnhöfe entstanden in Hennersdorf, Achau und Münchendorf, der Bahnhof in Ebreichsdorf folgt und wird in neuer Lage errichtet. Sie dienen als Mobilitätsplattformen mit Bushaltestellen, großzügigen, teilweise überdachten Park&Ride- und Bike&Ride-Anlagen und E-Ladestationen. Alle Bahnhöfe bieten mit witterungsgeschützten Bahnsteigen, transparenten Wartekojen, modernen Informationssystemen, Lautsprechern und Monitoren eine neue Aufenthaltsqualität und sind barrierefrei gestaltet. Sie verfügen über Lifte, und die Bahnsteighöhe ermöglicht ein stufenloses Ein- und Aussteigen in/von moderne(n) Nahverkehrszüge(n).
Die Südstrecke: Vom Reisen und Befördern der Zukunft
An mehr als 100 großen und kleinen Projekten arbeitet die ÖBB-Infrastruktur AG derzeit entlang der Südstrecke, einem Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut. 80 km neue Tunnel und 150 neue Brücken errichtet. Über 5.000 Menschen arbeiten daran. Nach Fertigstellung der Projekte eilen die Züge in 2 Stunden 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten. Sie passieren, auf insgesamt 470 km, viele neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge – den Semmering und die Koralpe. Das Projekt Südstrecke umfasst: den Nordbahn-Ausbau, den Ausbau Wien-Bratislava, den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, den Ausbau der Pottendorfer Linie, den Bau des Semmering-Basistunnels, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den modernisierten Grazer Hauptbahnhof und 130 Kilometer neue Koralmbahn. Gemeinsam schaffen sie die Voraussetzungen für einen zukunftsorientierten Personen- und Güterverkehr.
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