(Wien, 4. November 2024) – Nach vielen Debatten der letzten Jahre ist die Idee eines unterirdischen Grazer S-Bahn-Tunnels immer stärker in den Fokus gerückt. Ein grundlegendes Upgrade für den öffentlichen Verkehr soll entstehen. Das übergeordnete Ziel: Möglichst viele S-Bahn-Äste im Großraum Graz über den Zentrumsbereich miteinander zu verknüpfen. In einer ersten verkehrlich-technischen Analyse werden nun die verkehrliche Wirksamkeit und die grundsätzliche technische Machbarkeit dieser Idee betrachtet.
ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: „Die Stärkung des innerstädtischen Nahverkehrs ist Voraussetzung für die umweltfreundliche Mobilität von morgen. Darüber müssen wir aber bereits heute nachdenken und innovative Verkehrslösungen prüfen. Diese erste Studie ist ein wichtiger Schritt, um Machbarkeiten zu beurteilen und um einen zukunftsfitten öffentlichen Verkehr rund um Graz zu ermöglichen. Denn klar ist: Immer mehr Menschen entdecken die vielen Vorzüge des öffentlichen Verkehrs und wollen diese auch nutzen.“
Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang: „Auf den gesamten Großraum Graz kommen verkehrstechnisch in den nächsten Jahren große Herausforderungen zu. Es ist daher von enormer Bedeutung die Verkehrssysteme der Zukunft dementsprechend auszubauen, damit den Grazer:innen und tausenden Pendler:innen beste Bedingungen geboten werden. Mit der vertiefenden Studie gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt.“
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Täglich pendeln immer mehr Menschen nach Graz. Damit diese Entwicklung auch langfristig nachhaltig gestaltet werden kann, brauchen wir leistungsfähige und umweltfreundliche Lösungen. Die Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass S-Bahn und Straßenbahn für Graz die besten Verkehrssysteme sind. Die neue S-Bahn-Tunnel-Analyse zeigt den klaren Willen, die Verkehrsinfrastruktur klimafreundlich und zukunftssicher auszubauen.“
Erste Ergebnisse bis 2026
Die Studie wird gemeinsam von ÖBB, Land Steiermark und Stadt Graz erarbeitet und soll bis 2026 erste Erkenntnisse liefern. Konkret soll bereits in Grundzügen die unterirdische Durchbindung durch das Zentrum von Graz entwickelt werden. Auf diese Weise wird das verkehrliche Potenzial abgeleitet und eine grobe Kostenabschätzung erarbeitet. Anschließend erfolgt eine gesamtwirtschaftliche Gegenüberstellung von erzielbarem Nutzen und Kosten – wie auch bei anderen Bahn-Infrastrukturprojekten üblich.
Grundlage für weitere Schritte
Damit soll vor allem die Entscheidungsgrundlage geschaffen werden, ob die Idee in dieser Form weiterverfolgt werden soll. Erst im Anschluss werden weitere Schritte festgelegt, wie zum Beispiel die Abfolge möglicher weiterer Planungsprozesse. Umgesetzt wird die „verkehrlich-technische Analyse“ von internen und externe Expert:innen. Eine gemeinsame Finanzierungsvereinbarung wird kommende Woche vom Grazer Gemeinderat beschlossen.
S-Bahn Ausbau Graz im ÜberblickUm die Mobilität in Zukunft möglichst komfortabel, schnell und umweltfreundlich zu gestalten, wird eine kontinuierliche Verbesserung des S-Bahn-Systems im Großraum Graz verfolgt. Der zeitliche Umsetzungshorizont für den nun untersuchten S-Bahn-Tunnel liegt aktuell nach 2040. Mit dem Start der verkehrlich-technischen Analyse erfolgt bereits jetzt ein wichtiger Schritt.
ÖBB
Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2023 insgesamt 494 Millionen Fahrgäste und mehr als 78 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 43.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.