4.500 Mitarbeiter:innen kümmern sich um 5.000 km Schienennetz, 13.000 Weichen und Bahnhofsflächen in der Größe von 500 Fußballfeldern.
(Wien, 15. November 2024) – Bei den ÖBB laufen die Vorbereitungen auf den nahenden Winter auf Hochtouren: Um auch bei widrigsten Witterungsverhältnissen einen reibungslosen Bahnbetrieb sicherstellen zu können arbeiten im ÖBB-Winterdienst an die 4.500 Mitarbeiter:innen im Schichtbetrieb – vor allem im Gleis- und Weichenbereich sowie an den Bahnsteigen. Die notwendigen Investitionen belaufen sich dafür pro Saison auf rund 40 Millionen Euro.
Besonders wichtig ist unsere Hochleistungsschneeschleuder mit einer Räumleistung von bis zu 15.000 Tonnen pro Stunde und Einsätzen bei Temperaturen von bis zu minus 25 Grad. Zudem stehen zwei weitere, bewährte Schneeschleudern auf Abruf bereit, genauso wie Schneefräsen, Schneebürsten und unsere österreichweit 19 Schneepflüge auf Schienen.
Wissenschaft unterstützt den Winterdienst Aber es ist nicht nur die eigentliche Räumung von Schnee und Eis, die vorbereitet werden muss. Wissenschaftliche Programme im Vorfeld – in Zusammenarbeit mit dem universitären Bereich – beschäftigen sich zum Beispiel mit der Inspektion, Wartung, Instandsetzung und Erneuerung von Schutzbauten.
Innovative Prognosemodelle unterstützen die Planung. Dazu betreibt die ÖBB Infrastruktur insgesamt 54 Wetterstationen, die in ein großes Netz eines Wetterdienstes integriert sind und zeitgerecht sowie streckenspezifisch den ÖBB Wetterwarnungen liefern. Ergänzt werden die Wetterstationen durch einzelne Windmessstellen. Sie befinden sich neben Bahnhöfen auf der freien Strecke oder auch direkt in den Bergen. Auf Basis der Daten dieses Wetterwarnsystems erstellen die Expert:innen der ÖBB detaillierte Prognosen über verschiedene Wettervorkommnisse und die zu erwartenden Auswirkungen.
Die Messwerte des Wetterinformationssystem infra:wetter werden mit dem amtlichen Lawinenwarndienst geteilt und unterstützen unsere Expert:innen in den 10 ÖBB-eigenen Lawinenkommissionen bei der Beurteilung der Lawinengefahr. Diese prüfen Schneedecken auf Durchfeuchtung, Schichtung, Kornformen und auf Härteunterschiede.
Winterdienst bedeutet auch viel Handarbeit So romantisch eine verschneite Winterlandschaft auch wirkt, so stellt sie für unsere Kolleg:innen auch große Herausforderungen dar. Techniker:innen und Lehnenmeister:innen sorgen bereits vor der kalten Jahreszeit dafür, dass sich alle Anlagen in einwandfreiem Zustand befinden. Hat der Winter mal Einzug gehalten, sind verschiedene Berufsgruppen aber besonders gefordert. Dazu zählen etwa Fahrdienstleiter:innen, die bei Streckenunterbrechungen aufgrund von Schnee entsprechende Ersatzmaßnahmen setzen, um den Zugbetrieb bestmöglich aufrecht zu erhalten oder Streckenmitarbeiter:innen, die Weichen von Schnee und Eis befreien. Denn trotz aller technischen Hilfsmittel ist der Winterdienst oft noch richtige „Handarbeit“: Tätigkeiten wie das Enteisen von Brücken und Tunnel, Abschaufeln von Bahnsteigdächern oder Säuberung der Spurrillen bei Eisenbahnkreuzungen erfolgen manuell.
Zahlen – Daten – Fakten
- Rund 40 Millionen Euro wenden die ÖBB jährlich für den Winterdienst auf
- 212,5 km Lawinen- und Steinschlagschutz werden österreichweit auf ihre Wintertauglichkeit kontrolliert
- 4.750 Hektar Fels- und Böschungslehnen werden überwacht
- 3.370 Hektar Schutzwälder werden bewirtschaftet
- Von rund 13.000 Weichen österreichweit sind rund zwei Drittel mit Weichenheizungen ausgestattet
- Insgesamt 54 Wetterstationen sind im Einsatz, um die Wetterbedingungen vorhersagen zu können (22 Hochgebirgswetterstationen / 32 Basiswetterstationen)
- Anzahl der Lawinenkommissionen: 10
- Mitarbeiter:innen im Lawinenwarndienst: 60
- Schneeräumung:
- 3 selbstfahrende Schneeschleudern (1 Hochleistungsschneeschleuder, 2 klassische Schneeschleudern)
- 19 Schneepflüge
- 77 Schneefräsen bzw. -bürsten
- 4.500 Mitarbeiter:innen sind österreichweit im Einsatz
- Mehr als 1.000 Bahnhöfe und Haltestellen werden von Eis und Schnee befreit
ÖBB
Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2023 insgesamt 494 Millionen Fahrgäste und mehr als 78 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 43.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.