14.11.2025    5 Bilder

ÖBB: Terminal Wels – Meilenstein am Weg zur modernen Logistikdrehscheibe

  • Weiterer Meilenstein am Weg zur hochmodernen Drehscheibe im Güterverkehr erreicht 
  • Bauarbeiten zum Terminal Wels liegen im Zeitplan 
  • Nächste Schritte: Abtrag der Bestandsgebäude, Verlängerung der Ladegleise und direkte Anbindung an die Weststrecke 

Bei der Eröffnung dabei: Andreas Rabl (BGM Wels), Johann Pluy (Vorstand ÖBB-Infrastruktur), Günther Steinkellner (Infrastrukturlandesrat), Judith Engel (Vorständin ÖBB-Infrastruktur), Peter Hanke (Infrastrukturminister), Christian Mader (LAbg, i.V. LH Stelzer), Michael Seemayer (Abgeordneter zum NR)

(Wels, 14. November 2025) – Der Terminal Wels, einer der größten und bedeutendsten Güterumschlagplätze Österreichs, erreicht den nächsten wichtigen Meilenstein: Das neue Verwaltungs- und In-Gate-Gebäude ist fertiggestellt und bereits in Betrieb. Damit rückt das Ziel einer modernen, klimafreundlichen und digital vernetzten Logistikdrehscheibe einen großen Schritt näher. 

Nachhaltige Infrastruktur für die Zukunft 
Bis 2027 investieren die ÖBB gemeinsam mit der Europäischen Union rund 68 Millionen Euro in den umfassenden Ausbau des Terminals Wels. Das Projekt ist Teil der langfristigen Strategie zur Stärkung des Schienengüterverkehrs und zur Förderung klimafreundlicher Mobilität. Mit seiner Lage an der Weststrecke, Teil des Rhein-Donau-Korridors, und der direkten Autobahnanbindung liegt der Terminal an einem der strategisch wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Europas. Das neue Verwaltungs- und In-Gate-Gebäude steht exemplarisch für ökologisch verantwortungsvolles Bauen. Das Gebäude mit einer Fläche von 1.400 m² wurde in Holzmassivbauweise errichtet, wobei 1.000 m³ Holz verbaut wurden. Dadurch werden dauerhaft etwa 1.000 Tonnen CO₂ gebunden.

Moderne Energietechnik wie eine Photovoltaikanlage mit 225 kWp, Heiz-Kühldecken, Wärmepumpen und hochdämmende Bauteile sichern einen nachhaltigen Betrieb. Ein lichtdurchflutetes Atrium mit Ahornbaum, Holzverkleidungen und großzügige Aufenthaltsbereiche schaffen ein angenehmes Arbeitsumfeld. Die barrierefreie Gestaltung und energieeffiziente Gebäudetechnik unterstreichen den nachhaltigen Anspruch. 

Mehr Schiene, weniger Straße 
Das Gesamtprojekt sieht vor, den Terminal Wels zu einem Durchfahr-Terminal umzubauen. Die Verlängerung der Ladegleise und Kranbahn sowie die direkte Anbindung an die Weststrecke ermöglichen künftig den beidseitigen Zugang für Güterzüge. Damit entfallen aufwändige Verschubvorgänge, was mehr Umschlag in kürzerer Zeit erlaubt.

Die modernisierte Infrastruktur sorgt für effizientere Abläufe, kürzere Standzeiten und eine verbesserte Auslastung der Kapazitäten. Durch die Abfertigung von Ganzzügen bis zu 700 Metern Länge wird der Standort zu einer zentralen Drehscheibe im europäischen Güterverkehrssystem. Der Ausbau des Terminals ist zugleich ein bedeutender Impuls für Wirtschaft und Umwelt. Oberösterreich als Industriebundesland ist stark exportorientiert, vor allem Richtung Deutschland. Bereits jetzt werden rund 20 Prozent des gesamten österreichischen Schienengüterverkehrsaufkommens über den Grenzübergang Passau abgewickelt. Aber nicht nur für die heimische Wirtschaft ist der Zug als Transportmittel von zentraler Bedeutung. Jede Tonne auf der Schiene ist 30 Mal klimafreundlicher als auf der Straße. Durch unsere Terminals wird der Zugang zur Schiene erleichtert – ein entscheidender Beitrag zum Klimaschutz und zur Entlastung der Bevölkerung. 

Digital. Effizient. Zukunftsfit. 
Neben der baulichen Modernisierung steht die Digitalisierung der Prozesse im Mittelpunkt. Systeme wie Video-Gate-Technologien und automatisierte Eingang- und Ausgangsprozesse sorgen für transparente, sichere und effiziente Abläufe.
Das neue Gebäude bietet moderne Arbeitsplätze mit Schulungsräumen, Aufenthaltszonen, Warenautomaten und Fahrradabstellplätzen. Drei getrennte Eingangsbereiche strukturieren die Nutzung – für Zoll, Fahrer:innen und Personal.
Barrierefreiheit, klare Funktionswege und angenehme Raumgestaltung schaffen ein modernes Arbeitsumfeld und machen den Standort zu einem zeitgemäßen, nachhaltigen Arbeitsplatz. 

Der Terminalausbau ist zudem Teil des viergleisigen Ausbaus der Weststrecke zwischen Linz und Wels. Durch die Erweiterung auf vier Gleise entstehen zusätzliche Kapazitäten sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr. So wird der oberösterreichische Zentralraum verkehrlich und wirtschaftlich weiter gestärkt – insbesondere durch neue Haltestellen, verbesserte Verbindungen und eine höhere Frequenz im S-Bahn- und Güterverkehr.

Bis 2027 entsteht in Wels ein hochmoderner Terminal, der ökologische Bauweise, effiziente Logistikprozesse und digitale Technologien vereint – eine Drehscheibe der Zukunft für nachhaltigen Güterverkehr in Europa. 

 

Peter Hanke, Infrastrukturminister 

„Oberösterreich ist das industrielle Herz Österreichs und eine der stärksten Exportregionen Europas. Jeder zweite Arbeitsplatz hängt hier direkt oder indirekt vom Export ab – umso wichtiger ist eine leistungsfähige, klimafreundliche Infrastruktur. Der Terminal Wels zeigt, wie moderne Logistik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenspielen: Güter werden effizient von der Straße auf die Schiene verlagert, CO₂ wird eingespart und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft gestärkt. Damit setzen wir einen wichtigen Impuls für eine zukunftsfähige, ressourcenschonende Mobilität und somit für den Standort Österreich in Europa.“ 

Judith Engel, Vorständin ÖBB-Infrastruktur 

„Nachhaltigkeit beginnt bei uns nicht am Bahnsteig, sondern schon in der Planung. Wir denken jedes Infrastrukturprojekt ganzheitlich: von der ressourcenschonenden Bauweise bis zur Wiederverwendung vorhandener Materialien. Das neue Terminalgebäude in Wels zeigt, wie ökologisches Bauen, Energieeffizienz und moderne Logistik zusammenspielen können. In Wels entsteht ein nahezu energieneutraler Terminal, der beispielhaft für die Klimastrategie der ÖBB steht.“ 

 

Johann Pluy, Vorstand ÖBB-Infrastruktur 

Mit dem Ausbau des Terminals Wels bringen wir den Güterumschlag auf ein neues Niveau. Digitale Systeme wie Video-Gates, smarte Terminalprozesse und künftig automatisierte Portalkrane machen den Standort schneller, effizienter und zukunftsfähig. Durch den Ausbau steigern wir die Terminalkapazität um rund 40 Prozent und das ganz ohne zusätzlichen Flächenbedarf. Das sind die besten Voraussetzungen, um noch mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern.“

 

Günther Steinkellner, Infrastrukturlandesrat
„Der Terminal ist ein Meilenstein im Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Wels auf vier Gleise. Für das Bundesland Oberösterreich ist die Bedeutung gut ausgebauter Bahnstrecken für Wirtschaft und Mobilität essenziell, daran arbeiten wir mit Nachdruck. Dieser Ausbau stellt einen entscheidenden Schritt für die Zukunft unserer Mobilität dar und sichert den Wirtschaftsstandort Oberösterreich.”

 

Christian Mader, Landtagsabgeordneter in Vertretung von Landeshauptmann Stelzer
„Ob transnational, national und insbesondere auch regional – die Weststrecke zwischen Linz und Wels ist eine zentrale Infrastrukturader. Der Wirtschaftsstandort Oberösterreich profitiert massiv, wenn die Bahn-Kapazitäten im Güterverkehr ausgebaut und die dazugehörige Infrastruktur modernisiert wird. So entsteht eine leistungsfähige Schienen-Infrastruktur für die zahlreichen Unternehmen und Logistiker im Zentralraum.

Bilder (5)

Neues Terminalgebäude in Wels
4 000 x 2 667 © ÖBB/Scheiblecker
Neues Terminalgebäude in Wels
2 667 x 4 000 © ÖBB/Scheiblecker
Neues Terminalgebäude in Wels
4 000 x 2 667 © ÖBB/Scheiblecker
Neues Terminalgebäude in Wels
4 000 x 2 667 © ÖBB/Scheiblecker
Neues Terminalgebäude in Wels
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ÖBB. Heute. Für Morgen. Für uns.
ÖBB. Heute. Für Morgen. Für uns.

Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2024 511 Millionen Fahrgäste und rund 80 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 94 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 5,4 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 45.500 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,4 Millionen Fahrgäste sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.