v.l.n.r. Georg Papai (Bezirksvorsteher), Sandra Gott-Karlbauer (ÖBB Train Tech), Bernhard Gritzner (ÖBB Train Tech)
(Wien, 12.04.2024) – Moderner und komfortabler wird künftig das Zugfahren auf der Wiener S-Bahn-Stammstrecke und den Zulaufstrecken. Denn im Rahmen des umfangreichen Bau- und Investitionsprogramms „S-Bahn Wien Upgrade“ werden Bahnhöfe und Schieneninfrastruktur zukunftsfit gemacht und damit die optimalen Voraussetzungen für die neuen doppelstöckigen Cityjets geschaffen, die ab 2026 in der Ostregion zum Einsatz kommen werden. Um den reibungslosen Betrieb der modernen und längeren Doppelstock-Garnituren zu gewährleisten, investieren die ÖBB über 100 Mio. Euro in eine neue Instandhaltungshalle in Wien Floridsdorf. Damit setzen die ÖBB einen wichtigen Schritt, um die Qualität in der Ostregion auch zukünftig sicherzustellen. Sandra Gott-Karlbauer, Sprecherin der ÖBB-Train-Tech-Geschäftsführung, betont die Bedeutung des Projekts: „Die neue Werkstätte am Standort Floridsdorf ist für die ÖBB eine wichtige Säule, um den Kund:innen jederzeit perfekt gewartete Züge zur Verfügung zu stellen und somit künftig eine weiter steigende Zahl an Fahrgästen langfristig störungsfrei und pünktlich zu befördern.“
Im Beisein von Bezirksvorsteher Georg Papai und den beiden Geschäftsführer:innen der ÖBB Train Tech, Sandra Gott-Karlbauer und Bernhard Gritzner, fand am 12. April 2024 der symbolische Spatenstich statt.
Service-Center für neue Cityjets in Floridsdorf
Über 100 mehrteilige Doppelstockzüge mit einer Länge von bis zu 220 Metern sollen auf den Gleisen in und rund um Wien künftig im Einsatz sein. Diese neuen Züge bieten deutlich mehr Raum und Komfort für die Fahrgäste, erfordern jedoch auch mehr Platz bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Die neue Werkstatt, in der die Cityjets auf Herz und Nieren geprüft sowie gewartet werden, entsteht deshalb auf einem rund 40.000 m² großen Areal des ehemaligen Frachtenbahnhofs in Wien Floridsdorf. Die unmittelbare Nähe von Instandhaltungshalle und ebenfalls neu errichteter Abstellanlage ermöglicht zudem, Leerfahrten zu vermeiden und damit die Umwelt zu schonen. Georg Papai, Bezirksvorsteher von Floridsdorf, freut sich über das zukunftsweisende Bauvorhaben: „Floridsdorf ist stolz darauf, Gastgeber für diese wichtige Infrastruktur zu sein. Die neue Halle wird nicht nur die Attraktivität des Bezirks als Verkehrsknotenpunkt steigern, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen.“
Wichtige Säule für reibungslosen Bahnbetrieb
In der 16.000 m² großen Werkshalle sind gleich acht Gleise vorgesehen: Sechs davon dienen der Instandhaltung, ein weiteres Gleis ist für Graffitireinigung und Schnellreparaturen reserviert. Das achte Gleis ermöglicht den Transport von Komponenten und Materialien, die für das Zugservice benötigt werden. Die Halle selbst wird mit modernsten Anlagen ausgestattet, wodurch ein sicheres, effizientes und wirtschaftliches Service am und um den Zug mit höchster Qualität ermöglicht wird. Pro Arbeitsschicht werden bis zu 50 Mitarbeiter:innen an den Zügen tätig sein, um die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Züge sicherzustellen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Bei der Planung des Hochbaus wurde besonders auf umweltschonende und wiederverwertbare Baumaterialien sowie eine energieeffiziente Bauweise geachtet. Konkret werden Dachflächen und Fassade mit einer 5.200 m² großen Photovoltaikanlage ausgestattet, die über eine Spitzenleistung von über 1.000 kWp verfügt – damit kann in etwa der jährliche Strombedarf von rund 360 Haushalten erzeugt werden. Auch bei den technischen Anlagen werden Energie- und Wärmerückgewinnungsmaßnahmen gesetzt, insbesondere bei der Lüftungs- und Druckluftanlage.
Die neue Werkshalle besticht nicht nur durch ökologisch hohe Standards, sondern ist auch im wahrsten Sinne des Wortes grün. Die extensive Dach- und Fassadenbegrünung erfüllt dabei nicht nur eine architektonische Funktion, sie punktet zusätzlich noch mit wärmedämmenden Eigenschaften und der Fähigkeit zur Speicherung von Regenwasser.
Umweltschonende Mobilität der Zukunft steht bei den ÖBB-Mitarbeiter:innen im Zuge ihrer täglichen Arbeit hoch im Kurs, deshalb sind am neuen Standort E-Ladestationen für Dienstfahrräder, Elektrostapler und Dienstautos geplant.
Anfang 2026 soll die neue Instandhaltungshalle in Betrieb genommen werden.
Zahlen – Daten – Fakten Instandhaltungshalle Floridsdorf
Auftraggeber: ÖBB-Technische Services-GmbH
Bauzeit: 2024-2026
Bebauungsfläche: rund 40.000 m2
Investitionsvolumen: über 100 Mio. Euro
Arbeitsplatz für 150 Mitarbeiter:innen