29.04.2025    2 Bilder 2 Dokumente

ÖBB: Planmäßige Sperre der neuen Weststrecke nach Hochwasserschäden

  • Längere Fahrzeiten im Fernverkehr und Fahrplanänderungen im Nahverkehr von 12. Mai bis 05. Juni 2025 zwischen Wien und St. Pölten
  • ÖBB bieten für Pendler:innen einen umfangreichen Ersatzverkehr mit Bussen, Tickets werden von den Wiener Linien anerkannt
  • ÖBB investieren in den Hochwasserschutz von Tunnels und Bahnhöfen

Die Weststrecke ist die Hauptverkehrsader im österreichischen Bahnnetz. Nach der Unwetter-Katastrophe im Herbst 2024 müssen die neue Weststrecke zwischen Wien und St. Pölten sowie der Lainzer Tunnel innerhalb Wiens wie angekündigt erneut für Reparaturarbeiten und den Rückbau der Provisorien für 25 Tage gesperrt werden. 

Im Zeitraum von 12. Mai bis 05. Juni 2025 kommt es daherzu Einschränkungen im Fern- und Nahverkehr. Trotz Bauarbeiten bieten die ÖBB ein zuverlässiges Mobilitätsangebot sowie einen umfangreichen Ersatzverkehr. Die angepassten Fahrpläne sind im ÖBB Scotty und unter Bauarbeiten Weststrecke - ÖBB abrufbar. 

Auswirkungen auf Fern- und Nahverkehr

Aufgrund der Sperre der neuen Weststrecke im Bereich Tullnerfeld wird der Fernverkehr über die alte Weststrecke durch den Wienerwald umgeleitet. Für Fahrgäste im Fernverkehr bleibt die Anzahl an Zugverbindungen annähernd gleich, die Reisezeit verlängert sich allerdings: Es gilt die Faustregel, rund 30 Minuten mehr Fahrzeit zwischen Wien und St. Pölten in beide Richtungen einzuplanen. Dadurch verändern sich die Abfahrts- bzw. Ankunftszeiten in Wien. Der Halt im Bahnhof Tullnerfeld entfällt. Die Railjets der Weststrecke fahren großteils weiterhin direkt über Wien Hbf bis/ab Flughafen Wien. Direktverbindungen entlang der Südstrecke von Graz Hbf zum Flughafen Wien können für die Dauer der Sperre nicht angeboten werden; es ist ein Umstieg in Wien Hbf notwendig. 

Im Nahverkehr westlich von Wien und innerhalb Wiens werden die Verbindungen teils neu geordnet. Im Zuge der Umleitung von Fern- und Güterverkehr über Alternativstrecken (alte Weststrecke, Tullnerfelderbahn, Verbindungsbahn) sind Einschränkungen leider unvermeidlich. Trotz begrenzter Streckenverfügbarkeit werden so viele Verbindungen wie möglich angeboten. Bei den Zügen der Linien S40, REX4, REX41 und REX51 wird die Sitzplatzkapazität deutlich erhöht. Dennoch hat die Sperre große Auswirkungen auf den Nahverkehr in der Ostregion: 

Farbsystem für Ersatzbusse

Auf den Linien S80, S50, CJX5, REX50, REX51, R40, S40, S4 kommt es zu Fahrplanänderungen und Zugausfällen sowie teilweise Schienenersatzverkehr. Für Fahrgäste steht ein Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen zur Verfügung, die SEV-Linien sind mittels Farbleitsystem gekennzeichnet.

  • Blaue Linie: Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Wien Hütteldorf und Eichgraben-Altlengbach/Neulengbach. Speziell für Schüler:innen fahren einzelne Züge der Linie S50 in den Morgenstunden zwischen Wien Westbahnhof – Rekawinkel in beide Richtungen. Aufgrund der Umleitung von Zügen über die alte Weststrecke sind keine zusätzlichen Züge im Nahverkehr möglich.
  • Grüne Linie: Als temporärer Ersatz für den CJX5 fahren Direktbusse Wien Hütteldorf – Tullnerfeld in beide Richtungen. In Tullnerfeld stehen Fahrgästen weiters die Busse des Schienenersatzverkehrs (rote und gelbe Linie) bis St. Pölten bzw. Tulln a. d. Donau Bahnhof zur Verfügung. Von Tulln a. d. Donau Bahnhof ist der Wiener Franz-Josefs-Bahnhof mit dem Zug (REX4, REX41) in weniger als einer halben Stunde erreichbar.
  • Rote Linie: Schienenersatzverkehr mit Bussen Tulln a. d. Donau – Tullnerfeld – St. Pölten Hbf als Direktbus.
  • Gelbe Linie: Als Ersatz für die Linie S40 von Tulln a. d. Donau über Traismauer nach St. Pölten Hbf fahren Busse. 

Auf folgenden Linien kann leider kein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten werden:

  • S80, REX50, R40, S4 zwischen Absdorf-Hippersdorf und Tullnerfeld und S50 zwischen Wien Westbahnhof – Wien Hütteldorf.
  • Fahrgäste der Linien S80 (Wien Hütteldorf – Wien Hbf) sowie S50 und REX50 (Wien Hütteldorf – Wien Westbahnhof) können das Angebot der Wiener Linien nutzen.
  • Als Ersatz für die Züge der Linie R40 (Wien Franz-Josefs-Bahnhof – St. Andrä-Wördern) stehen die Züge der Linie S40 zwischen Wien und Tulln a. d. Donau zur Verfügung. 

Umstieg auf Wiener Linien möglich

Im Abschnitt Wien Hütteldorf – Wien Westbahnhof (S50, REX50) werden gültige ÖBB-Tickets in beiden Richtungen von den Wiener Linien wie folgt anerkannt:

  • U4: Wien Hütteldorf – Längenfeldgasse – Margaretengürtel
  • U6: Wien Westbahnhof – Längenfeldgasse – Wien Meidling
  • U3: Wien Westbahnhof – Wien Ottakring (weiter mit S45 nach/von Wien Hütteldorf) 

Weiters können Fahrgäste als Ersatz für die Züge der Linie S80 auf der Relation Wien Hütteldorf – Wien Hbf auf die Wiener Linien ausweichen. Gültige ÖBB-Tickets werden auf den Linien U4 und U6, auf der Fahrt zwischen Wien Hütteldorf und Wien Meidling mit Umstieg in der Station Längenfeldgasse, in beide Richtungen von den Wiener Linien anerkannt. Weiters stehen folgende Straßenbahn-Linien zur Auswahl:

  • Linie 6: Burggasse-Stadthalle – Wien Westbahnhof – Margaretengürtel – Wien Matzleinsdorfer Platz
    Linie 18: Burggasse-Stadthalle – Wien Westbahnhof – Margaretengürtel – Wien Matzleinsdorfer Platz – Wien Hbf 

ÖBB investieren in Hochwasserschutz

Im Rahmen der Streckensperre wird ein Bündel an Maßnahmen in den Bereichen Atzenbrugger Tunnel, Bahnhof Tullnerfeld sowie Lainzer Tunnel inklusive Weichenhalle Hadersdorf rasch und ohne längerfristige Beeinträchtigungen für den Zugverkehr umgesetzt. Die Weststrecke wird nach Ende der Sperre resilienter als je zuvor sein– auch für die neuen Herausforderungen des Klimawandels. Ab 06. Juni 2025 fahren die Züge wieder mit Höchstgeschwindigkeit 230 km/h gemäß Jahresfahrplan. 

Beim zuletzt schwer von Hochwasser betroffenen Atzenbrugger Tunnel werden provisorische Lösungen rückgebaut und durch neue Komponenten ersetzt. Zusätzlich werden mobile Hochwasserschutz-Elemente zur Abschottung des Tunnels eingebaut und für den Ernstfall getestet. Während der Sperre werden der Unter- und Oberbau der Weststrecke im unterspülten Bereich nahe des Flusses Perschling erneuert. 

Auch der stark in Mitleidenschaft gezogene Bahnhof Tullnerfeld wird hochwassergeschützt: Dafür werden etwa Leitungen und Verteiler der Haustechnik (Elektro, Heizung, Lüftung) höhergesetzt, um sie zukünftig besser vor Überschwemmungen zu schützen. Um die Sperre optimal auszunutzen, werden auch die Bahnsteige des Bahnhofes verlängert. Damit können dort künftig längere Züge halten. 

Während der Sperre wird auch am Lainzer Tunnel gearbeitet. Nach dem 1.000-jährlichen Hochwasser am Wienfluss müssen im Bereich Portal Unter Purkersdorf und im Tunnel selbst Arbeiten stattfinden, die nicht während des laufenden Betriebs durchgeführt werden können. Es werden Kabeldurchführungen abgedichtet sowie sicherungstechnische Anlagen erneuert. Zusätzlich werden Elemente der Stromversorgung – wie Verteilerkästen – in höhere Positionen entlang der Wände verlegt. In der Weichenhalle Hadersdorf werden Oberbau, Weichen und Gleise ausgetauscht. Zusätzlich wird die Tunnelfunkanlage modernisiert und erweitert. Ebenfalls werden die Liftsprechstellen in den Aufzügen der Notausstiege fit für die Bahn-Zukunft.


Bilder (2)

Railjet_Weststrecke
7 968 x 5 471 © ÖBB, Harald Eisenberger
Grafik_Sperre_Weststrecke
3 508 x 1 890
ÖBB. Heute. Für Morgen. Für uns.
ÖBB. Heute. Für Morgen. Für uns.

Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2024 511 Millionen Fahrgäste und rund 80 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 94 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 5,4 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 45.500 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,4 Millionen Fahrgäste sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.