(Wien, 01. März 2024) – 2.300 Graffitis auf Zügen und Gebäuden der ÖBB verursachten im Jahr 2023 einen Schaden von 3,1 Mio. Euro. Die Anzahl der Graffiti-Delikte ist somit im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent gesunken (2022: 2.946 Graffitis). Allerdings hat die Größe der Graffitis auf den einzelnen Fahrzeugen deutlich zugenommen. Für 2023 bedeutete das insgesamt eine zu reinigende Fläche von insgesamt 51.000 m² (2022: 44.000 m²) – das entspricht umgerechnet einer Fläche von sieben Fußballfeldern.
Graffitis verursachen Schäden in Millionenhöhe
Die Schadenssumme für Reinigung, inkl. eingerechneter Stehzeiten des Wagenmaterials, stagniert bei rund 3,1 Mio. Euro auf hohen Niveau (2022: 3,2 Mio. Euro). Kurzum, Graffitis sind kein Kavaliersdelikt, sondern Beschädigung fremden Eigentums – des Eigentums der österreichischen Steuerzahler:innen. Die ÖBB haben die Gangart gegenüber Sprayer:innen in den vergangenen Jahren sukzessive verschärft. Jedes einzelne Graffiti wird konsequent zur Anzeige gebracht und in einer Datenbank dokumentiert. So können auch zurückliegende Delikte zugewiesen werden. Die ÖBB arbeiten hier eng mit der Polizei und den Behörden zusammen, um die Täter:innen auszuforschen.
Hotspots sind nach wie vor Abstellanlagen in der Ostregion, dazu zählen auch Wiener Neustadt und Retz. Weiters war zuletzt eine Zunahme an Vorfällen im Bereich Linz festzustellen.
Täglicher Einsatz für Sauberkeit
Zusätzlich wirken sich Verunreinigungen von Zügen und Bahnhöfen negativ auf den Wohlfühlfaktor und das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste aus. Auch die Akzeptanz von öffentlichen Verkehrsmitteln im Allgemeinen leidet darunter. Für die Dauer der aufwendigen Reinigung fehlen diese Züge naturgemäß im Betrieb und können das Platzangebot für die Fahrgäste verringern bzw. für Zugausfälle sorgen. Die Züge werden stets so schnell wie möglich gereinigt, weil oft auch Sicherheitshinweise übersprüht werden, die im Unglücksfall Leben retten können. Gleichzeitig verbessern die ÖBB kontinuierlich die Reinigungsmaßnahmen und steigern zugleich die Reinigungsleistungen.
Lebensgefahr für Sprayer:innen
Das Besprühen von Zügen und Bahnanlagen kann nicht nur sehr teuer werden, sondern auch lebensgefährlich sein. Besonders auffällig ist allerdings, dass Sprayer:innen die Gefahr oft nicht bewusst ist, wenn sie sich illegal Zutritt zu den Bahnanlagen verschaffen:
Auf den Bahnanlagen finden auch nachts Verschubtätigkeiten und Zugverkehr statt. Die Züge nähern sich mit hoher Geschwindigkeit und haben lange Bremswege.
Die Oberleitungen stehen unter 15.000 Volt Spannung. Hier kann es bereits bei Annäherung zu einem Stromschlag kommen, dadurch kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen, unter anderem beim Klettern auf Wagen oder Oberleitungsmasten. Weiters kann es zu gefährlichen Stürzen im Gleisbereich kommen, insbesondere besteht auch Verletzungsgefahr auf der Flucht vor Bahnpersonal oder Polizei.