04.06.2025    2 Bilder

ÖBB: 5. Juni ist der „Internationale Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen“

  • Unfallzahlen an Eisenbahnkreuzungen im 1. Quartal 2025 unter dem Vorjahreswert
  • Zahl der Eisenbahnkreuzungen seit dem Jahr 2000 mehr als halbiert
  • ÖBB setzen auf Sensibilisierung und Aufklärung der Verkehrsteilnehmer:innen

(Wien, 4. Juni 2025) – Morgen, am 5. Juni, findet der alljährliche „Internationale Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen“ (ILCAD) statt. Die Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen ist den ÖBB ein überaus wichtiges Thema. Pro Jahr werden mehr als 25 Millionen Euro in sicherere Eisenbahnkreuzungen bzw. auch in deren Schließung und in Ersatzlösungen investiert. 

Gab es im Jahr 2000 noch knapp über 6.000 Eisenbahnkreuzungen, so wurde die Anzahl mit derzeit 2.916 im österreichischen Netz der ÖBB mehr als halbiert. 

Über 1.600 Eisenbahnkreuzungen, also die Mehrheit, ist technisch gesichert – also mit einem Lichtzeichen und/oder Schranken ausgerüstet. Der Rest ist mit Stopptafel und Andreaskreuz gesichert. Die Art der Sicherung einer Eisenbahnkreuzung wird übrigens nicht durch die ÖBB, sondern durch die Eisenbahnbehörde festgelegt. 

Unabhängig davon ist jeder Unfall einer zu viel. Im abgelaufenen Jahr gab es in Österreich 52 Unfälle (2023: 51 Unfälle) auf Eisenbahnkreuzungen mit 3 Toten (2023: 7 Tote), 15 Schwerverletzten (2023: 8 Schwerverletzte) und 23 Leichtverletzten (2023: 16 Leichtverletzte) zu beklagen. Im 1. Quartal 2025 des heurigen Jahres ereigneten sich 11 Zusammenpralle auf niveaugleichen Bahnübergängen, im Vergleichszeitraum 2024 waren es 13. 

Während es in der Bundeshauptstadt im Jahr 2023 zu keinem einzigen Unfall an einem Bahnübergang gekommen ist, gab es im Vorjahr einen Unfall an einer Eisenbahnkreuzung in Wien, bei dem leider ein Toter zu beklagen war. Auch in den vergangenen 10 Jahren ist es insgesamt nur zu 10 Zusammenprallen auf Eisenbahnkreuzungen gekommen – also, im Durchschnitt ein Unfall pro Jahr.

Damit das Sicherheitsniveau weiter steigt, investieren die ÖBB in die technische Sicherung der Bahnübergänge und gleichzeitig in die Bewusstseinsbildung bei den Verkehrsteilnehmern. 

Österreichweit zeigen die langfristigen Trends, dass Maßnahmen und Schließungen von Eisenbahnkreuzungen der richtige Weg sind: Im Jahr 2005 gab es noch 163 Zusammenpralle auf Eisenbahnkreuzungen, 2010 waren es noch 103 Unfälle und 2015 noch 71 Unfälle. 

Gewohnheit macht blind

Die häufigsten Unfallursachen sind die Nichtbeachtung von Straßenverkehrszeichen und Lichtzeichen, Unachtsamkeit und Ablenkung der Straßenverkehrsteilnehmer:innen. Auch Gewohnheit macht blind: Gerade ortsansässige Personen, die täglich Eisenbahnkreuzungen queren, sind besonders gefährdet. Ignorieren Autofahrer:innen Stopptafeln oder Lichtzeichenanlagen mit oder ohne Schranken an Eisenbahnkreuzungen, endet das oftmals böse. Denn Züge können weder ausweichen noch zeitgerecht vor einem plötzlich auftretenden Hindernis stehen bleiben. 

Maßnahmenbündel für mehr Sicherheit

Um mehr Sicherheit für die Straßenverkehrsteilnehmer:innen zu gewährleisten, werden seitens der ÖBB verschiedene Maßnahmen umgesetzt:

  • die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen
  • die technische Sicherung von Eisenbahnkreuzungen (d.h. eine Sicherung durch Lichtzeichenanlage mit oder ohne Schranken)
  • die Sensibilisierung vor den möglichen Gefahren
  • Rotlichtüberwachung – Überwachung der Beachtung des Rotlichtes von Lichtzeichenanlagen durch Straßenverkehrsteilnehmer:innen an Eisenbahnkreuzungen 

Rotlichtüberwachung bereits an hundert Standorten

Auch die Rotlichtüberwachung an Eisenbahnkreuzungen spielt eine immer größere Rolle. Derzeit sind solche Anlagen österreichweit an 100 Standorten aufgestellt. Aufgezeichnet wird, ob Straßenverkehrsteilnehmer:innen die Haltelinie überfahren, wenn die Lichtzeichen beim Bahnübergang Rot zeigen. Die Überwachungsergebnisse verbleiben aus datenschutzrechtlichen Gründen ausschließlich bei der Polizei. 

Sensibilisierung für die möglichen Gefahren an Eisenbahnkreuzungen

In nahezu 99 Prozent der Unfälle ist die mangelnde Aufmerksamkeit der Straßenverkehrsteilnehmer:innen das Problem. Der Bremsweg eines Zuges beträgt das Zehnfache im Vergleich mit dem eines Autos – manchmal sogar noch mehr. Daher ist das rechtzeitige Stehenbleiben eines Zuges vor einem Hindernis meist nicht möglich. Sensibilisierung spielt daher eine wichtige Rolle für die ÖBB: 

  • Auf der Seite infrastruktur.oebb.at/eisenbahnkreuzungen informieren die ÖBB umfassend über das Thema Eisenbahnkreuzungen, inklusive zahlreicher Videos (Crashsimulation, Bremstest, Interview mit Triebfahrzeugführern usw.)
  • Zusammenarbeit mit Partner:innen wie dem ÖAMTC, dem ARBÖ und Fahrschulen bzw. -prüfern
  • Plakat „Vorsicht Eisenbahnkreuzung“ an Bahnhöfen und an P&R Decks 

Sicherheitskampagne: Maßnahmen speziell für Jugendliche
Bei der Sicherheitskampagne „Pass auf dich auf“ geht es um Aufklärung vor möglichen Gefahren im Bahnverkehr, eines der Themen ist die Sensibilisierung für das richtige Verhalten vor Eisenbahnkreuzungen. Alle Infos dazu unter www.passaufdichauf.at 

Was tun, wenn man vom Schranken eingesperrt wird?

Halten Autofahrer:innen die Straßenverkehrsregeln ein, kann es an mit Schranken gesicherten Kreuzungen zu keinen gefährlichen Situationen kommen. Sollten Autolenker:innen aber dennoch vom Schranken eingesperrt werden, ist die einzige richtige Reaktion: Gas geben. Die Schrankenbäume sind so konstruiert, dass sie beim Durchfahren nachgeben. Wichtig: Nach dem Durchfahren des Schrankens muss der Schaden der Polizei und der Kfz-Versicherung gemeldet werden. Mehr Informationen und Video dazu unter: infrastruktur.oebb.at/eisenbahnkreuzungen

Bilder (2)

Eisenbahnkreuzung
1 276 x 957 © ÖBB
ÖBB_Internationaler Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen_©ÖBB-Fritscher
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ÖBB. Heute. Für Morgen. Für uns.
ÖBB. Heute. Für Morgen. Für uns.

Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2024 511 Millionen Fahrgäste und rund 80 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 94 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 5,4 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 45.500 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,4 Millionen Fahrgäste sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.