Nach Hochwasser: ÖBB Rail Cargo Group nimmt Kurs auf Vollbetrieb
- Zerstörte Infrastruktur schränkte Güterverkehr national und international massiv ein
- ÖBB Rail Cargo Group (RCG) hielt Versorgungssicherheit trotzdem aufrecht
- Arbeiten an Vollbetrieb laufen
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(Wien, 18. Oktober 2024) – Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) setzt die finalen Schritte auf dem Weg zurück zum Vollbetrieb. Seit dem 15. Oktober fährt die Güterverkehrstochter der ÖBB jeweils von Dienstag bis Freitag mindestens 85 % des Regelvolumens. Montags, samstags und sonntags sowie im Nachtbetrieb von 23:00 bis 05:00 Uhr sind es bereits bis zu 100 %.
Ab dem 4. November erreicht die RCG dank zusätzlicher Kapazitäten auf der „neuen“ Weststrecke von Meidling bis Tullnerfeld annähernd 100 % des Regelvolumens. Auf derselben Strecke geht es dann ab dem 15. Dezember in den uneingeschränkten Vollbetrieb. Damit sichert die RCG ihren Kunden wieder das gewohnte Level an Flexibilität und Planungssicherheit.
„Herzlichen Dank für die Geduld und das Vertrauen unserer Kunden und die gute Zusammenarbeit, ganz besonders in dieser für uns alle herausfordernden Zeit. Das Jahrhunderthochwasser hat komplette Lieferketten von einem Tag auf den anderen zum Stillstand gebracht. Dennoch haben wir es geschafft, die Versorgungssicherheit für die Industrie zu gewährleisten. Das zeigt uns erneut, dass wir gemeinsam mit Krisen umgehen können und beweist die systemische Relevanz des Schienengüterverkehrs“, sagt Clemens Först, Vorstandssprecher der RCG.
Jahrhunderthochwasser mit Jahrhundertschäden
Die verheerende Hochwasserkatastrophe Mitte September hat den gesamten Schienengüterverkehr in Österreich, aber auch international schwer getroffen. Das Extremwetterereignis hat nicht nur in Ostösterreich, sondern auch in Tschechien, Polen, Rumänien, Slowenien und Italien massive Schäden an der Bahninfrastruktur und große Störungen in internationalen Lieferketten verursacht. Davon waren und sind auch die Import- und Exportströme österreichischer Unternehmen betroffen. Die RCG war gezwungen, das Angebot temporär zu reduzieren.
Enger Austausch mit Kunden
Die Mitarbeiter:innen der RCG haben in den letzten Wochen alles getan, um die Versorgung der Industriebetriebe mit Gütertransporten aufrecht zu erhalten. Das war unter anderem durch Umleitungen über Semmering und Pyhrn sowie großräumig über Nachbarländer und deren Ausweichstrecken möglich.
Beispiele für Umleitungen
• Haushaltsgeräte aus der Türkei nach Deutschland wurden statt über Ungarn via Slowenien/Kroatien geroutet.
• Rohstoffe aus Polen nahmen ihren Weg statt über Tschechien über die Slowakei.
• Der Einzelwagenverkehr von Wien nach Tirol wurde über Villach geroutet.
• Zuckerrüben-Transporte auf der Westrecke wurden zum Teil mit zwei Diesel-Lokomotiven über Krems geführt.
Das Jahrhunderthochwasser hat zu Jahrhundertschäden an der Infrastruktur geführt. Dennoch hat das Team ÖBB bereits große Fortschritte bei der Aufarbeitung der akuten Hochwasserschäden und der Schadensinventur gemacht. Das macht den RCG Vorstand zuversichtlich, in großen Schritten Richtung Normalzustand zurückzukehren.
Netz-Resilienz auf Schiene hart erarbeitet
Die RCG plädiert seit Jahren dafür, dass ein Zug genau so einfach durch Europa fahren muss wie ein Lkw. Schon jetzt helfen dabei grenzübergreifende Planung, internationales Krisenmanagement und hochflexible Umleitungsverkehre. Waren teilweise über andere Länder umzuleiten, war somit möglich und bestärkt die RCG in ihren Bestrebungen. Um aber langfristig mehr Güter auf die Schiene zu bringen, braucht es mehr: eine resiliente, digitale und gut ausgebaute Infrastruktur, faire Wettbewerbsbedingungen und Chancengleichheit dank Maßnahmen, die die unterschiedlichen Verkehrsträger auf Augenhöhe bringen. Letztlich sind auch Eisenbahnverkehrsunternehmen gefordert, ihre Hausaufgaben zu machen, um Kunden ein gutes Angebot bieten zu können.
Rail Cargo Group: Güterverkehr der ÖBB
Als führender Bahnlogistiker in Europa gestalten wir die Branche. 365 Tage im Jahr – 24 Stunden am Tag. In Europa und bis nach Asien. Mit unserer Präsenz in 18 Ländern verbinden wir Menschen, Unternehmen und Märkte – von der ersten bis zur letzten Meile. Unsere 5.912 Logistikprofis ermöglichen, dass wir jährlich rund 419.000 bzw. täglich rund 1.150 Züge sicher an ihr Ziel bringen. Jedes Jahr transportieren wir durch effiziente End-to-end-Logistiklösungen über 78 Millionen Nettotonnen. Operative Leitgesellschaft der Rail Cargo Group ist die Rail Cargo Austria AG.
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Luftaufnahmen der Policie České republiky aus Ostrava
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Netz der Rail Cargo Group in Europa inkl. wichtiger Güterverkehrskorridore
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Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2023 insgesamt 494 Millionen Fahrgäste und mehr als 78 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 43.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.