Die ÖBB treiben ihre Energiezukunft mit Nachdruck voran: Mit der Inbetriebnahme zahlreicher Photovoltaik-Anlagen in Wien, Niederösterreich und der Steiermark erhöht das Unternehmen seinen Eigenversorgungsgrad aus erneuerbarer Energie massiv. Damit wird die Strategie, bereits bestehende Dachflächen und versiegelte Flächen für die Stromerzeugung aus Sonnenenergie zu nutzen, konsequent fortgeführt.
Sonnenkraft für Wien und Niederösterreich
Bis Ende 2024 wurden in Niederösterreich bereits 31 Anlagen mit einer Jahresstromerzeugung von rund 3,8 GWh errichtet. 2025 kamen bis Oktober weitere Projekte mit zusätzlichen 1,9 GWh hinzu – darunter die neuen Aufdachanlagen auf den Parkdecks in Wiener Neustadt (rund 860 MWh/a) sowie eine PV-Anlage in Gloggnitz (rund 190 MWh/a) auf dem Dach des neuen Anlagen- und Servicecenters sowie der Rettungszughalle. Auch in Wien steigt die Sonnenstromproduktion weiter: Neben 13 bestehenden Anlagen gingen 2025 am Standort Simmering auf dem Dach einer Werkshalle und am Dach der Lehrlingswerkstätte am Hebbelplatz zwei weitere Anlagen ans Netz. In der Taborstraße wurde ein ÖBB-Wohnhaus saniert und dabei ebenfalls eine PV-Anlage errichtet. Zusammen sind das rund 470 MWh pro Jahr, somit steigt die Gesamtproduktion in Wien und Niederösterreich mit Oktober 2025 auf mehr als 9 GWh Sonnenstrom für den Betrieb von Bahnhöfen und anderen Betriebsanlagen.
Grüne Energie für die Steiermark
Auch in der Steiermark setzen die ÖBB verstärkt auf regionale Stromerzeugung. Bis Ende 2024 wurden dort 17 Anlagen mit einer Jahresstromproduktion von insgesamt rund 1,9 GWh errichtet. Ein besonderes Highlight: der Standort Knittelfeld, wo gleich auf drei Werkshallen rund 720 MWh Strom pro Jahr erzeugt werden.
Im Rahmen der Eröffnung der Koralmbahn mit Fahrplanwechsel 2025/2026 sorgen zudem Projekte an Standorten wie Werndorf und dem neuen Bahnhof Weststeiermark für zusätzliche Sonnenenergie. In Werndorf werden rund 230 MWh Strom erzeugt, am Bahnhof Weststeiermark sind es etwa 30 MWh. Insgesamt produzieren die steirischen Anlagen somit mehr als 2 GWh Grünstrom jährlich.
Mit Oktober 2025 erzeugen die ÖBB im Osten Österreichs – von Wien über Niederösterreich bis in die Steiermark – insgesamt mehr als 11 GWh für die Versorgung der Bahnhöfe und Betriebsanlagen. Das entspricht einem Jahresstrombedarf von mehr als 2.700 Haushalten. Der überwiegende Teil des Stroms wird dabei direkt vor Ort genutzt, was Netzverluste vermeidet, die öffentliche Versorgung entlastet und den Eigenversorgungsgrad der ÖBB steigert.
Die Energiestrategie der ÖBB
Durch den Ausbau und die Modernisierung der eigenen Wasser-, Solar-, und Windkraftanlagen wollen die ÖBB gemeinsam mit Partnern den Eigenversorgungsgrad beim Bahnstrom von 60% auf 80% und bei den Betriebsanlagen von 11% auf 67% steigern. Außerdem soll die innerbetriebliche Energieeffizienz beispielsweise durch die Modernisierung des Bahnstromnetzes oder die Gebäudeoptimierung um 25% gesteigert werden. So werden die ÖBB unabhängiger von externen Energielieferanten und entlasten auch das öffentliche Stromnetz. Dafür investieren die ÖBB bis 2030 1,6 Milliarden Euro.