(Innsbruck, Bregenz, 24. 09. 2025) - Die Arlbergstrecke zählt zu den wichtigsten Bahnverbindungen im Westen Österreichs. Seit über 140 Jahren verbindet sie Tirol mit Vorarlberg und ist heute eine zentrale Achse im internationalen Fernverkehr zwischen Wien und Zürich bzw. Bregenz. Aufgrund der Sanierung des Arlberg-Straßentunnels konnten in den vergangenen zwei Jahren keine größeren Sperren der Bahnstrecke durchgeführt werden. Die notwendigen Maßnahmen werden nun im Herbst 2025 gebündelt umgesetzt. Ziel ist es, die großteils eingleisige Strecke zwischen Ötztal und Bludenz fit für die kommenden Jahre zu machen. Von 6. Oktober bis 2. November 2025 wird dieser Abschnitt vollständig gesperrt. In dieser Zeit führen die ÖBB umfangreiche Erhaltungsarbeiten und Gleisneulagen durch, sanieren eine Lawinenschutzgalerie im Bereich Wald am Arlberg und modernisieren den Bahnhof Schönwies.
Trotz der Sperre stellen die ÖBB ein verlässliches Mobilitätsangebot sicher: Der Personenverkehr wird über einen Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen abgewickelt. Dabei kommen farblich gekennzeichnete Linien zum Einsatz, um die Orientierung für Fahrgäste zu erleichtern.
Schienenersatzverkehr im Überblick
Grün: Direktbusse für den Fernverkehr zwischen Ötztal und Bludenz verbinden die beiden Regionen ohne Zwischenhalt. Einzelne Busse fahren auch weiter bis/ab Buchs SG bzw. Sargans, um Anschlüsse nach Zürich sicherzustellen.
Rot: Ebenfalls für den Fernverkehr fahren SEV-Busse mit Zwischenhalten auf der Strecke Ötztal–Bludenz. Diese Busse bedienen die Unterwegshalte entlang der Strecke und stellen so die regionale Erreichbarkeit sicher.
Gelb: Für alle Züge des Nah- und Regionalverkehrs zwischen Ötztal und Landeck-Zams wird ein umfassender Schienenersatzverkehr organisiert. Die Verbindung bleibt damit auch für Pendler:innen und regionale Fahrgäste gesichert.
Anschlussverbindungen sichern
Züge in Ötztal, Bludenz und Sargans fahren laut Fahrplan ab, um die Pünktlichkeit auf dem Gesamtnetz nicht zu beeinträchtigen. Die Fahrzeiten der SEV-Busse sind jedoch so geplant, dass der Anschluss bei normalen Straßenverhältnissen erreicht wird. In einzelnen Fällen fahren die Busse in Bludenz oder Sargans auch früher als im regulären Fahrplan vorgesehen ab.Reisenden aus Vorarlberg Richtung Innsbruck und Wien wird daher empfohlen,30min früher nach Bludenz kommen, um in Ötztal den gewünschten RJ zu erreichen
Im Nahverkehr in Vorarlberg werden auf Grund der Änderungen des Fernverkehrs einzelne Anpassungen durchgeführt
- Montag bis Freitag verkehren nachmittags zusätzliche REX zwischen Feldkirch und Bludenz um den Ausfall der RJX-Verbindungen zu kompensieren
- Zwischen Dornbirn und Lindau ergeben sich Fahrplanänderungen bei einzelnen REX und S-Bahnen
Die genauen Fahrpläne sind rechtzeitig auf oebb.at, in der ÖBB App sowie an den Bahnhöfen verfügbar.
Sonderregelungen im Fernverkehr
Der Eurocity Graz–Zürich und retour wird während der Sperre großräumig umgeleitet. Richtung Zürich bedeutet das eine rund zwei Stunden frühere Abfahrt ab Graz, in Gegenrichtung erfolgt die Ankunft in Graz entsprechend später. Auch die Nachtreisezüge (Nightjet / EuroNight) werden auf alternative Routen umgeleitet. Für die Tagesrandverbindungen RJX 168 und RJX 161 wird ein Schienenersatzverkehr zwischen Ötztal und Zürich HB eingerichtet.
Barrierefreies Reisen
Um eine durchgehende Reisekette auch für mobilitätseingeschränkte Personen sicherzustellen, wird empfohlen, sich vor Fahrtantritt mit dem ÖBB Kund:innenservice unter 05-1717-5 in Verbindung zu setzen. Dort kann individuelle Unterstützung organisiert werden.
Die wichtigsten Vorhaben im Überblick:
Auf der großteils eingleisigen Strecke werden rund 150 Baumaßnahmen gebündelt umgesetzt. Die ÖBB tragen rund 15.700 t Schotter auf, erneuern 16.500 Schwellen und verlegen 21,7 km Schienen. Im Bereich Bahnhof Schönwies werden vier Weichen und in Bludenz eine Weiche getauscht und der Unterbau saniert. Zudem werden Durchlässe instandgesetzt, Inspektionen der Tunnels durchgeführt und die Oberleitung auf der Westrampe modernisiert. Zwischen Wald und Dalaasinvestieren die ÖBB in eineneue Lawinenschutzgalerie. Dazu werden während der Sperre die Träger und Deckenelemente mit zwei Telekränen eingehoben.
Investitionen in die Mobilität von morgen
Die Sperre der Arlbergstrecke ist Teil des derzeit größten Bahnausbauprogramms der ÖBB. Bis 2030 werden österreichweit rund 19,7 Milliarden Euro in moderne Bahnanlagen investiert. Ziel ist ein leistungsfähiges, pünktliches und attraktives Bahnangebot für Personen- und Güterverkehr auch in den alpinen Regionen.