Die 12.10 ist die größte, schwerste, stärkste und schnellste Dampflokomotive, die jemals in Österreich gebaut wurde.
(Wien, 26. September 2025) – Am 27. September 2025 feiert die Eisenbahn ihren 200. Geburtstag. Denn exakt am 27. September 1825 begann eine neue Ära: Der erste Zug, eine Dampflokomotive mit 36 Wagen, fuhr in England schienengebunden die 40 Kilometer lange Strecke von Stockton nach Darlington. In Österreich nahm die Bahn vor 187 Jahren ihren Betrieb auf. Die Eisenbahn hat Verkehrswege, Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend verändert.
Besondere Bedeutung für den Güterverkehr
Die ersten Eisenbahnen hatten besondere Bedeutung für den Güterverkehr. Die ersten Bahnlinien wurden nicht für den Personenverkehr, sondern für den Transport schwerer Lasten gebaut – von Kohle und Rohstoffen bis hin zu landwirtschaftlichen Produkten. In Österreich wurde etwa die Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden ab 1827 in Betrieb genommen und diente zunächst vor allem dem Gütertransport, insbesondere dem Salzhandel. Der reguläre Dampfbetrieb setzte dann Ende der 1830er Jahre ein. Die ersten Abschnitte der Dampflok „Austria“ zwischen Floridsdorf und Deutsch Wagram wurden 1837 eröffnet. Die Strecke war rund 13 Kilometer lang und markierte den Beginn des Eisenbahnzeitalters in Österreich.
Die Geschichte der ÖBB als Brücke zur Zukunft
Die Gründungsgeschichte der ÖBB begann mit dem Zerfall der Habsburgermonarchie, durch den auch das ehemalige k.u. k. Eisenbahnnetz zersplittert war. Um den Bahnbetrieb effizienter und wirtschaftlich tragfähig zu gestalten, fasste man ab 1. Oktober 1923 die wichtigsten Strecken offiziell in einem neuen staatlichen Betrieb zusammen – dem Gründungstag der Österreichischen Bundesbahnen, die allerdings erst seit 1947 unter diesem Namen firmieren. Seitdem entwickelten sich die ÖBB stetig weiter: Strecken wurden elektrifiziert und ausgebaut, neue Bahnhöfe entstanden, moderne Züge und bessere Angebote kamen auf die Schiene. Heute sind die ÖBB das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs, denn sie verbinden Menschen und Güter über Bundes- und Landesgrenzen hinweg. Ein augenscheinlicher Beleg dafür ist die Eröffnung der Koralmbahnstrecke am 14. Dezember – insofern ein historischer Meilenstein, als mit ihr erstmals seit Jahrzehnten eine völlig neue Bahnstrecke in Österreich in Betrieb geht.
ÖBB blicken Richtung Zukunft
ÖBB CEO Andreas Matthä blickt auf die Erfolgsgeschichte der Bahn und Richtung Zukunft: „Seit 200 Jahren prägt die Eisenbahn die Art, wie wir reisen und Güter transportieren. Sie ist Symbol für Aufbruch und Zukunft. Die Bahn erschließt Wirtschaftsräume, verbindet Menschen und eröffnet neue Chancen. Auf diesem Erbe bauen wir auf: Die ÖBB setzen als Bahn der Zukunft auf moderne Hochleistungsstrecken, wie die neue Koralmbahn, Digitalisierungsoffensiven und klimafreundliche Mobilität für unsere Fahrgäste.“
Die ÖBB bauen als größter Mobilitäts- und Logistikdienstleister des Landes ihre Leistungen kontinuierlich aus. Die wesentlichen Ziele dabei sind höhere Geschwindigkeiten, mehr Kapazität für den Güter- und Personenverkehr, eine Standardisierung über Länder- und Bahnnetze hinweg sowie der konsequente Einsatz digitaler Steuerungssysteme.
Ausstellung „Im Bann der Bahn – 200 Jahre Eisenbahn“ im Technischen Museum Wien
Ab dem 21. Oktober 2025 lädt das Technische Museum Wien zur Sonderausstellung „Im Bann der Bahn. 200 Jahre Eisenbahn“ ein. Die Ausstellung ist in Kooperation mit den ÖBB entstanden und zeigt überraschende Einblicke hinter die Kulissen des Zugverkehrs und beleuchtet, wie die Eisenbahn unsere Gesellschaft verändert hat – von den Anfängen mit Dampfbetrieb bis zur heutigen Hochgeschwindigkeitsbahn. Besondere Aufmerksamkeit widmet die Ausstellung den komplexen Vorgängen beim Lastentransport auf Schienen, da im Transport von Gütern auf der Schiene die Anfänge der Eisenbahn liegen. Der Bildband „Magie auf Schienen. Eisenbahnmodelle erzählen ihre Geschichte.“ begleitet die Ausstellung.