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Christoph Gasser-Mair
Christoph Gasser-Mair
ÖBB-Holding AG, Konzernkommunikation/Newsroom
Pressesprecher Tirol und Vorarlberg
Telefon: +43 664 84 17 208
christoph.gasser-mair@oebb.at
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08.06.2022    1 Bild

9. Juni 2022 ist der „Internationale Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen“

  • 2021 waren in Tirol sieben Unfälle an Eisenbahnkreuzungen zu verzeichnen.
  • Anzahl der Eisenbahnkreuzungen seit dem Jahr 2000 nahezu halbiert
  • ÖBB setzen verstärkt auf Sensibilisierung und Aufklärung der Verkehrsteilnehmer:innen
  • Verteilung von Flyer „Achtung Eisenbahnkreuzung – Sicherheit hat Vorrang“

Um die Sicherheit für die Straßenverkehrsteilnehmer:innen zu erhöhen, werden von den ÖBB zahlreiche Maßnahmen umgesetzt

(Innsbruck, 08. Juni 2022) – Morgen Donnerstag, 09. Juni 2022, findet wieder der alljährliche „Internationale Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen“ statt. In Österreich arbeiten der Bund, die Länder und die ÖBB kontinuierlich daran, niveaugleiche Eisenbahnkreuzungen zu reduzieren. Obwohl dadurch die Sicherheit im Netz der ÖBB steigt und die Unfallzahlen sinken, gab es im Jahr 2021 insgesamt 60 Zusammenpralle bzw. Unfälle an Eisenbahnkreuzungen, einige davon bedauerlicherweise auch mit tödlichem Ausgang.

Aktueller Status in Tirol:
In Tirol gibt es derzeit noch rund 112 Eisenbahnkreuzungen. Im vergangenen Jahr 2021 kam es dort zu insgesamt sieben Unfällen – bedauerlicherweise waren dabei ein Todesopfer, ein Opfer mit schweren Verletzungen sowie zwei Leichtverletzte zu beklagen. Im laufenden Kalenderjahr 2022 gab es bis einschließlich April einen Unfall an einer Eisenbahnkreuzung – zum Glück ohne Verletzungsfolgen.

Macht der Gewohnheit oft als Unfallursache
Die häufigsten Ursachen für Unfälle an Eisenbahnkreuzungen sind Unachtsamkeit und Ablenkung der Straßenverkehrsteilnehmer:innen. Auch Gewohnheit macht blind: Gerade ortsansässige Personen, die täglich Eisenbahnkreuzungen queren, sind besonders gefährdet. Ignorieren Autofahrer:innen Stopptafeln oder Lichtzeichenanlagen mit oder ohne Schranken an Eisenbahnkreuzungen, kann das oftmals böse enden. Denn Züge können weder ausweichen, noch zeitgerecht vor einem plötzlich auftretenden Hindernis stehen bleiben.

Maßnahmenbündel für mehr Sicherheit
Um die Sicherheit für die Straßenverkehrsteilnehmer:innen zu erhöhen, werden seitens den ÖBB verschiedene Maßnahmen umgesetzt: 

  • die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen
  • die technische Sicherung von Eisenbahnkreuzungen (d.h. eine Sicherung durch Lichtzeichenanlagen, mit oder ohne Schranken)
  • die Sensibilisierung vor den möglichen Gefahren
  • Rotlichtüberwachung (d.h. Überwachung der Beachtung des Rotlichtes von Lichtzeichenanlagen durch Straßenverkehrsteilnehmer:innen an Eisenbahnkreuzungen)

 Auflassung von Eisenbahnkreuzungen
Gab es im Jahr 2000 noch knapp über 6.000 Eisenbahnkreuzungen, so wurde die Anzahl mit derzeit 3.035 Eisenbahnkreuzungen im Netz der ÖBB nahezu halbiert. Im Schnitt werden jährlich 25 Eisenbahnkreuzungen aufgelassen, im vergangenen Jahr waren es mit 40 (zwei davon in Tirol), mehr als doppelt so viele, wie im langjährigen Durchschnitt.

Mit 1.585 ist die Mehrheit der Eisenbahnkreuzungen in Österreich technisch gesichert – diese sind also mit einem Lichtzeichen und/oder Schranken ausgerüstet.

Rotlichtüberwachung wird ausgebaut
Auch die Rotlichtüberwachung an Eisenbahnkreuzungen spielt eine immer größere Rolle. Derzeit sind solche Anlagen österreichweit an 100 Standorten aufgestellt. Aufgezeichnet wird, ob Straßenverkehrsteilnehmer:innen die Haltelinie überfahren, wenn die Lichtzeichen beim Bahnübergang Rot zeigen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen verbleiben die Ergebnisse der Überwachung ausschließlich bei der Polizei.

Verteilung von Flyern „Sicherheit hat Vorrang“
Der Flyer „Achtung Eisenbahnkreuzung - Sicherheit hat Vorrang“ informiert über das richtige Verhalten an Eisenbahnkreuzungen. Anlässlich des ‚Internationalen Tages für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen‘ werden diese verteilt.

Sensibilisierung für die möglichen Gefahren an Eisenbahnkreuzungen
In nahezu 99 Prozent der Unfälle ist die mangelnde Aufmerksamkeit der Straßenverkehrsteilnehmer:innen das Problem. Der Bremsweg eines Zuges beträgt das Zehnfache im Vergleich mit dem eines Autos – manchmal sogar noch mehr. Daher ist das rechtzeitige Stehenbleiben eines Zuges vor einem Hindernis meist nicht möglich. Sensibilisierung spielt daher eine wichtige Rolle für die ÖBB: 

  • Auf der Seite infrastruktur.oebb.at/eisenbahnkreuzungen informieren die ÖBB umfassend über das Thema Eisenbahnkreuzungen, inklusive zahlreicher Videos (Crash; Bremstest usw.) und einem Selbsttest „Wie verhalte ich mich richtig an Eisenbahnkreuzungen“?
  • Zusammenarbeit mit Partner:innen wie dem ÖAMTC, dem ARBÖ und Fahrschulen bwz. -prüfern
  • Sicherheitskampagne „Pass auf dich auf“
  • Plakat „Vorsicht Eisenbahnkreuzung“ an Bahnhöfen und an P&R Decks

Sicherheitskampagne: Maßnahmen speziell für Jugendliche
Bei der Sicherheitskampagne „Pass auf dich auf“ geht es um Aufklärung vor möglichen Gefahren im Bahnverkehr, eines der Themen ist die Sensibilisierung für das richtige Verhalten vor Eisenbahnkreuzungen. Alle Infos dazu unter www.passaufdichauf.at

Was tun, wenn man vom Schranken eingesperrt wird?
Halten Autofahrer:innen die Straßenverkehrsregeln ein, kann es an mit Schranken gesicherten Kreuzungen zu keinen gefährlichen Situationen kommen. Sollten Autolenker:innen aber dennoch  vom Schranken eingesperrt werden, ist die einzige richtige Reaktion: Gas geben. Die Schrankenbäume sind so konstruiert, dass sie beim Durchfahren nachgeben. Wichtig: Nach dem Durchfahren des Schrankens muss der Schaden der Polizei und der Kfz-Versicherung gemeldet werden. Dazu gibt es ein Video, das mit dem ÖAMTC produziert wurde.

Mehr Informationen und Video dazu unter: infrastruktur.oebb.at/eisenbahnkreuzungen

Bilder (1)

Eisenbahnkreuzung_01_(c)ÖBB_Kapferer
1 890 x 1 260 © ÖBB_Kapferer