© ÖBB Rudolph
HR Leiter ÖBB-Infrastruktur AG Thomas Kreiter, Migrationsforscherin der Wirtschaftsuniversität Wien Judith Kohlenberger, Mitglied des Vorstands der ÖBB-Infrastruktur AG, Ressort Finanzen, Service, Immobilien Silvia Angelo, Lehrling Metalltechnik-Maschinenbautechnik ÖBB Lehrwerkstätte Wien Mohammad Al Amour, Moderatorin Teresa Adler, Vorstandsvorsitzender der Greiner AG und Ausschuss-Vorsitzender der Industriellenvereinigung Axel Kühner, Abteilungsleiter Sozial- und Gesundheitspolitik von der WKÖ Rolf Gleißner (v.l.n.r.)
(Wien, 29. Juni 2023) - Österreichs Konzerne sind auf der Suche nach Facharbeitskräften. Allein die ÖBB benötigen unter anderem wegen des Generationenwechsels bis 2028 insgesamt rund 18.000 neue Mitarbeiter:innen. „Eine wichtige und bisher am Arbeitsmarkt zu wenig berücksichtigte Gruppe, sind Menschen mit Fluchterfahrung, die wir nun nochmal verstärkt in den Fokus unserer Bemühungen um neue Mitarbeiter:innen rücken,“ sagte dazu Silvia Angelo, Finanz- und Personalvorständin der ÖBB-Infrastruktur AG, anlässlich der Veranstaltung „Refugee Talents“, in deren Rahmen namhafte Wirtschaftsvertreter:innen und HR-Expert:innen wie Axel Kühner, Vorstandsvorsitzender der Greiner AG und Ausschuss-Vorsitzender der Industriellenvereinigung, Equality Leaderin Nicole Steger von IKEA Austria und Abteilungsleiter Sozial- und Gesundheitspolitik Rolf Gleißner von der WKÖ das Potential von Geflüchteten in Österreich analysierten.
Judith Kohlenberger, Migrationsforscherin der Wirtschaftsuniversität Wien und Studienautorin: „Die Fluchtbewegung im Jahr 2015 hat gezeigt, dass Unternehmen eine aktive Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen spielen können. Betriebsinterne Integration von Geflüchteten, wie sie in den ÖBB vorbildhaft in den unterschiedlichsten Bereichen passiert, kann zur Unternehmensreputation beitragen, die eigene Marke stärken und die Mitarbeiterbindung erhöhen.“
Die ÖBB-Lehrlingsausbildung lebt soziale Verantwortung und sieht Diversität als Chance. Den Jugendlichen sollen neben einem ausgezeichneten Lehrplatz Hilfestellungen bekommen, die über die reine Ausbildung hinausgehen. Dafür kooperieren die ÖBB auch mit dem Arbeitsmarktservice Wien, dem Verein T.I.W. (Training, Integration & Weiterbildung) und „lobby.16“. Diese Vereine bereiten junge Menschen mit Fluchterfahrung individuell durch Trainings, Nachhilfe und Mentoring auf den Start in die Lehre vor.
Insgesamt beschäftigen die ÖBB rund 100 Lehrlinge mit Fluchthintergrund. Ab dem kommenden Lehrjahr 2023/24 unterstützt die Lehrlingsausbildung der ÖBB-Infrastruktur AG zusätzlich auch geflüchtete Jugendliche aus der Ukraine, die sowohl in technischen- (Mechatronik – Automatisierungstechnik, Metalltechnik – Maschinenbautechnik) als auch kaufmännischen Berufen (Bürokaufmann/-frau) ausgebildet werden. Die ÖBB unterstützen diese Lehrlinge auch mit einem Buddy-System, z.B. zur Verbesserung der Sprachkenntnisse. Zudem suchen die ÖBB in Kooperation mit dem AMS und NGOs gezielt nach geflüchteten Frauen mit Interesse an einer Lehrausbildung.