Wien, 26. April 2022 – Die Schienenverbindung von Linz bis Selzthal, auch als Pyhrnstrecke bekannt, ist eine international bedeutende Achse im Güterverkehr (TEN T). Innerösterreichisch verbindet sie wichtige Industrieregionen in Oberösterreich und der Steiermark miteinander. Überregional führt sie zentrale Marktregion der EU mit Südosteuropa zusammen und schafft damit auch Zugänge zu den Häfen in Triest, Koper, Rijeka, Piräus und Istanbul. Die Pyhrn-Schober-Achse spielt damit im Netz internationaler Handelsrouten aus standortpolitischen Gesichtspunkten eine wichtige Rolle für Österreich. Besonders vor dem Hintergrund der angestrebten Verlagerung der Logistikströme von der Straße auf die Schiene bedarf es einer wettbewerbsfähigen Schieneninfrastruktur, um die Verkehrswende zu stemmen.
Seit den 1980er Jahren bauen die ÖBB die Pyhrnstrecke selektiv zweigleisig aus. Dabei werden bestimmte Streckenabschnitte der Pyhrnstrecke von einem auf zwei Gleise erweitert. Konkret jene Abschnitte, wo Züge aus beiden Richtungen aufeinandertreffen. Indem diese Streckenteile auf zwei Gleise erweitert werden, können Züge künftig ohne Halt aneinander vorbeifahren. So sind sie rascher unterwegs und es können mehr Züge auf der Strecke verkehren. Mit der Aufnahmen des Abschnitts Kirchdorf an der Krems – Micheldorf und des neuen Bosrucktunnels zusätzlich zu den beiden Abschnitten Nettingsdorf – Rohr-Bad Hall und Hinterstoder – Pießling-Vorderstoder sind die finanziellen Mittel für die Planungen aller vier in den nächsten Jahren geplanten Ausbauabschnitte im Rahmenplan 2022 – 2027 sichergestellt. Um die Pyhrn-Schober-Achse zukunftsfit zu machen, investieren die ÖBB allein in der Rahmenplanperiode 2022 bis 2027 rund 148 Mio. EUR in die Planungen für den Ausbau der Phyrnstrecke inklusive Modernisierung der Bahnhöfe und Haltestellen. Die zukünftige Aufrüstung der Strecke zwischen Linz und Selzthal verkürzt langfristig die Fahrtzeiten und erhöht die Kapazitäten im Personen- und Güterverkehr. Das sind wesentliche Faktoren zur Erhöhung der Attraktivität der Bahn, um mehr Transporte klimaschonend auf der Schiene abwickeln zu können. 20 der rund 104 Kilometer der Phyrnstrecke sind bereits zweigleisig ausgebaut. Der nächste Abschnitt Hinterstoder – Pießling-Vorderstoder für den zweigleisigen Ausbau sowie der Umbau des Bahnhofs Micheldorf sind aktuellin Planung. Der Bahnhof Kremsmünster ist bereits in Bau. (Weitere Informationen zum Ausbau der Pyhrnstrecke unter https://youtu.be/FSiUCo5xr3Y)
Wachstumseffekte durch ÖBB Investitionen
Zusätzlich stärken die ÖBB Investitionen die heimische Wirtschaft – von den Wertschöpfungs- bis zu den Beschäftigungseffekten, wie eine Studie des Economica-Instituts bestätigt hat. Die ÖBB arbeiten daran, den Konjunkturmotor anzukurbeln und investieren von 2022 bis 2027 18,2 Mrd. € in die Zukunft der Bahn. Jeder von den ÖBB investierte Euro bringt zwei weitere für Österreichs Wirtschaft. Diese Aufträge schaffen direkt und indirekt ein hohes Plus an Beschäftigung bei den Partnern der ÖBB und deren Zulieferern. Damit sind die ÖBB was Wachstum angeht, einer der wesentlichen Wirtschaftsfaktoren Österreichs. 2022 und die Jahre danach werden für die Wirtschaft und Gesellschaft herausfordernd bleiben. Die ÖBB als größtes Mobilitäts- und Logistikunternehmen Österreichs versuchen besonders in diesen schwierigen Zeiten verlässlich ihren Teil zu Stabilität, Wachstum und Nachhaltigkeit im Land beizutragen.
Weitere Verbesserung im Güterverkehr durch Bosrucktunnel
Der Güterverkehr profitiert, neben dem zweigleisigen Ausbau, auch vom kommenden neuen Bosrucktunnel. Dieser erlaubt es schweren Güterzügen die Strecke ohne zusätzliche Vorspannlok zu befahren. Bis der neue Tunnel in Betrieb gehen kann, stellt die Sanierung des bestehenden Bosrucktunnels den Zugbetrieb bis mindestens 2040 sicher. Durch die Sanierung 2016 konnte die Geschwindigkeit im Tunnel von 70 auf 100 km/h angehoben werden. Aktuell läuft die zweite Phase der Sanierung, in der die Oberleitungsanlage und die Tunnelinnenwände erneuert werden.
Verkehrsverlagerung zur Erreichung der Klimaziele
Der Verkehrssektor ist mit einem Anteil von 25 Prozent neben dem Energiesektor weiterhin der größte CO2-Emittent in Europa. Während sich der CO2-Ausstoß beim Industriesektor in den letzten Jahren stabilisiert hat, steigen die CO2-Emissionen im Verkehrsbereich weiter an. Nur durch eine massive Verkehrsverlagerung auf die umweltfreundliche Schiene können die österreichischen und europäischen Klimaziele erreicht werden. Als umweltfreundlichster Anbieter von Mobilitäts- und Logistikdienstleistungen sind die ÖBB der Schlüssel für die Mobilitätswende – der Vergleich macht sicher:
- Eine Fahrt mit dem Zug ist rund 30-mal klimafreundlicher als eine Fahrt mit dem Pkw.
- Jede Tonne Fracht mit dem Zug ist 30-mal klimafreundlicher als mit dem Lkw.
- Eine Fahrt mit dem Zug ist rund 50-mal klimafreundlicher als ein Flug.
Economica-Studie bestätigt hohe Wachstumseffekte durch ÖBB Investitionen
Wie das Economica-Instituts im Rahmen einer Studie berechnet hat, leisten die Investitionen der ÖBB einen überproportionalen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung in Österreich. Exemplarisch wurden die gesamt- und regionalwirtschaftlichen Effekte von ÖBB-Investitions- und Betriebsphasen in den Bereichen Infrastruktur und neue Fahrzeuge analysiert. Fazit: Jeder investierte Euro der ÖBB schafft zwei weitere Euro an heimischer Wertschöpfung. Der Multiplikator-Effekt liegt daher überdurchschnittlich bei 1:2,0 – österreichweiter Mittelwert 1:1,6. Gleichzeitig wird durch ÖBB-Investitionen ein Gros an Beschäftigung geschaffen oder gesichert. Hier liegt der Multiplikator bei 2,2 - das heißt für jede Arbeitsstelle bei den direkten Auftragnehmern der ÖBB kommen weitere 1,2 (Vollzeitäquivalent) bei deren Vorleistern hinzu. Das unterstreicht, dass nicht nur die von der ÖBB beauftragten Unternehmen, sondern auch deren Vorleister wesentliche Beschäftigungsimpulse in Österreich setzen.
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