Heute wurde am European Railway Summit, dem Internationalen Europäischen Eisenbahngipfel in Paris offiziell der Startschuss für das Forschungs- und Entwicklungsprogramm „Europe´s Rail Joint Undertaking“ („Europe´s Rail“) gegeben. Vertreter der Europäischen Kommission und des Eisenbahnsektors, darunter die 25 europäischen Gründungsmitglieder aus den Bereichen Bahnen, Industrie und Forschung, formulierten dabei ihre Erwartungen an das größte und wichtigste europäische Forschungs- und Innovationsprogramm für den Schienenverkehr mit einem Investitionsvolumen von 1,2 Milliarden Euro. An der Eröffnungsfeier, die auch onnline für reges Interesse sorgte, nahmen neben der EU-Kommissarin Adina Văleanmehrere Verkehrsminister der EU-Mitgliedstaaten und eine Reihe von Vertreter:innen des europäischen Eisenbahnsektors teil.
Die Eröffnungszeremonie war auch eine Gelegenheit, die Erwartungen der Eisenbahnbetreiber zu hören. ÖBB CEO Andreas Matthä, führte diese in seiner Funktion als Vorsitzender der Gemeinschaft der Europäischen Eisenbahn- und Infrastrukturgesellschaften (CER), aus: "Die Eisenbahnen sind ein zuverlässiger und unverzichtbarer Partner, um die Klimaziele der EU zu erreichen. Die Ergebnisse von „Europe´s Rail Joint Undertaking“ werden dem europäischen Bahnsystem wichtige Impulse geben. Als Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Bundesbahnen freue ich mich auf auf unseren Beitrag zu diesem nachfrageorientierten Forschungs- und Entwicklungsprogramm. Als Vorsitzender der CER begrüße ich die Ambitionen und das Engagement der Entscheidungsträger, ihre Kräfte für die Klimaneutralität zu bündeln. Die Bahnen werden mit den Industriepartnern in diesem Sinne bestmöglich zusammenarbeiten."
Den Auftakt der Veranstaltung bildeten Reden der EU-Kommissarin für Verkehr, Adina Văleanund des Generaldirektors der Europäischen Kommission für Mobilität und Verkehr, Henrik Hololei. Kommissarin Vălean erklärte: "Die EU-Bürger:innen brauchen ein modernes, effizientes, zuverlässiges, flexibles und erschwingliches Eisenbahnsystem. Das F&E Programm „Shift2Rail“ hat dafür den Grundstein im Schienenverkehr der EU gelegt, und eine Reihe von großartigen innovativen und digitalen Lösungen ermöglicht. Ich rechne damit, dass die weitere Entwicklung von Bahninnovation nun durch das gemeinsame Nachfolgeprogramm „Europe´s Rail Joint Undertaking“ beschleunigt wird."
Henri Poupart-Lafarge, Vorsitzender des Verbands der Europäischen Eisenbahnindustrie (UNIFE), erläuterte die Ansichten und Erwartungen der Eisenbahnhersteller: "Die europäische Eisenbahn-Zulieferindustrie freut sich auf die Zusammenarbeit mit den europäischen Eisenbahnunternehmen. Eine stärkere Konzentration auf Forschung und Entwicklung im Schienenverkehr ist entscheidend, um die ehrgeizigen Ziele zur Dekarbonisierung des Sektors zu erreichen. Wenn wir wirklich wollen, dass die Bahn das Rückgrat einer nachhaltigen Mobilität ist, müssen wir neue Technologien und Lösungen entwickeln, die den Schienenverkehr attraktiver, zuverlässiger, kosteneffizienter und noch umweltfreundlicher machen. Forschung und Entwicklung sind der Schlüssel zum Erhalt der weltweiten Wettbewerbsfähigkeit und zum Ausbau der Führungsrolle der europäischen Eisenbahnindustrie".
Die Veranstaltung war eine gut geeignete Gelegenheit für die europäische Eisenbahngemeinschaft, die Rolle der gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten im Rahmen von "Europe's Rail" hervorzuheben. Das gemeinsame Ziel ist es, ein integriertes europäisches Eisenbahnnetz mit hoher Leistungsfähigkeit zu schaffen. Dabei sollen Interoperabilitätshindernisse – wie etwa unterschiedliche technische Voraussetzungen - beseitigt und das Verkehrsmanagement aller beteiligten Fahrzeuge, Infrastrukturen und Dienste zusammengeführt werden.