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Die Weiterentwicklung der Eisenbahninfrastruktur in Bregenz war Inhalt eines Treffens von Bürgermeister Ritsch und ÖBB-CEO Andreas Matthä
Das Rheintal und der Großraum Bregenz gehören zu den am dichtesten besiedelten Regionen Österreichs. Ein effizientes Bahnsystem ist dabei für die umweltgerechte Mobilität von Personen und Gütern unerlässlich. Der Stellenwert der Bahn in Vorarlberg ist hoch, die Vorarlberger:innen gehören zu den fleißigsten Bahn-Nutzer:innen in ganz Österreich. Um die Bahn fit für die Zukunft zu machen, arbeiten die ÖBB gemeinsam mit dem Land, Städten und Gemeinden an der Weiterentwicklung der Schieneninfrastruktur im Land. Der Nutzen für die Bevölkerung steht dabei an oberster Stelle. Das war auch Thema eines Treffens zwischen ÖBB-CEO Andreas Matthä und dem Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch. Denn gerade im Großraum Bregenz ist aktuell einiges auf der Schiene in Bewegung: „Der öffentliche Verkehr in Vorarlberg ist eine Erfolgsgeschichte, die davon lebt, dass die Partner mit Blick auf die Kundinnen und Kunden gut zusammenarbeiten. Das wird angesichts der anstehenden Herausforderungen und Projekte umso wichtiger“, betont ÖBB-CEO Andreas Matthä.
Wirkungsanalyse Bregenz Hafen
Vor allem betrieblich nimmt die Haltestelle Bregenz Hafen eine Schlüsselrolle ein. „Um auch in Zukunft ein attraktives Bahnangebot für die steigende Zahl an Fahrgästen im Rheintal anbieten zu können, werden wir vermehrt neue, längere Nahverkehrszüge in Doppeltraktion einsetzen.“ erläutert Christof Bitschi. Als letzte Station auf der Stammstrecke zwischen Bludenz und Lindau ist die Verlängerung von Bahnsteig und Wendegleis in Bregenz Hafen erforderlich. Bregenz Hafen dient als Start- und Endpunkt für viele S-Bahn-Verbindungen. ÖBB, Stadt und Land haben für den Umbau von Bregenz-Hafen verschiedene Varianten entwickelt. In einem nun von der ÖBB neu erstellten Lösungsansatz wird sichergestellt, dass die Gleisverlängerung keine Auswirkung auf die Naherholungsbereiche an der Pipeline haben wird. Dies war der ausdrückliche Wunsch der Verantwortlichen der Stadt, welchem die ÖBB in ihren Planungen nachgekommen sind. Bahnsteig und Wendegleis sollen in dieser Variante auch in Richtung Bahnhof Bregenz verlängert werden. Dadurch kann die Zufahrt zum Hafenareal im Norden der Haltestelle erhalten bleiben und soll zudem einen neuen Zugang zum Bahnsteig erhalten – ein Vorteil sowohl für die Siedlungsgebiete im Norden der Stadt als auch für die Besucherinnen und Besucher der Pipeline. Eine Verlängerung darüber hinaus ist in dieser Variante nicht nötig, sodass das Naherholungsgebiet für die Bregenzer:innen geschont werden kann. Die Querung der Bahngleise und der Bahnsteigzugang beim Pier69 würden dabei neu durch eine großzügige Unterführung und eine neue Liftanlage gewährleistet, Die Wartezeiten für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen bei Querung der Bahngleise werden damit entfallen. Die erforderlichen Beschlussfassungen und vertraglichen Vereinbarungen für die Vertiefung einer Variante stehen indes noch aus.
„Die Pipeline bleibt unberührt und das Nadelöhr beim Bahnübergang Pier69 kann mit einer großzügigen Unterführung für Radverkehr und Fußgänger:innen entschärft werden. Damit entsprechen wir dem Wunsch der Bregenzer:innen und bieten eine Mobilitätslösung zur besseren Erschließung der Seeanlagen ohne Wartezeiten“, sagt Bürgermeister Michael Ritsch. Um Auswirkungen der weiteren Entscheidungen hinsichtlich Bregenz Hafen zu untersuchen, wurde vereinbart, ein Wirkungsanalyse zu beauftragen. Diese soll unter anderem die Notwendigkeit des Hafenbahnhofs prüfen und die Bedürfnisse sowie die Auswirkungen auf die Bevölkerung in den Fokus stellen. Täglich nutzen über 4.000 Fahrgäste das Nahverkehrsangebot in Bregenz Hafen.
Abstimmung hat es außerdem zwischen Stadt Bregenz und den ÖBB bezüglich der Eisenbahnkreuzungen gegeben. Die Gespräche haben ergeben, dass die Eisenbahnkreuzung Vorklostergasse aufgelassen und durch eine großzügige und moderne Fuß- und Radwegunterführung ersetzt werden könnte. Die ÖBB verfolgen grundsätzlich die Strategie, die Zahl der Eisenbahnkreuzungen im Netz zu reduzieren und können sich in Verbindung mit einem eindeutigen Signal aus der Region vorstellen, das Vorhaben weiter zu vertiefen. Dieses Signal komme laut Bürgermeister Michael Ritsch eindeutig aus der Bevölkerung, weshalb nun weitere Planungen in diese Richtung angestrebt werden.
Einigkeit besteht darüber hinaus, dass das Provisorium am Bahnhof Bregenz als vorübergehender Ersatz für das alte Bahnhofsgebäude so rasch als möglich umgesetzt werden soll. Vorarbeiten dafür laufen auf Hochtouren. Die Rolltreppen und Liftanlagen werden noch vor den Festspielen fertiggestellt. Das Provisorium soll ebenfalls schnellstmöglich umgesetzt werden. Hinsichtlich der gesamthaften Neugestaltung des Bahnhofs und des Bahnhofsumfeldes sind sich ÖBB, Land und Stadt Bregenz einig, die Planungen so rasch als möglich voranzutreiben. Weitere Schritte zur Verbesserung der Situation am Bahnhof werden laufend gesetzt.
ÖBB
Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2023 insgesamt 494 Millionen Fahrgäste und mehr als 78 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 43.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.