(Ehrenhausen, 16. April 2024) – Während der Ausbau der Koralmbahn unmittelbar vor dem Abschluss steht, beginnen jetzt im Süden der Steiermark intensive Vorbereitungen für die deutliche Attraktivierung der Bahninfrastruktur zwischen Werndorf – Spielfeld-Straß und der Radkersburger Bahn. Heute haben die zuständige ÖBB-Projektleitung und das Land Steiermark die betroffenen Bürgermeister des Abschnittes Wagna – Spielfeld-Straß über den Stand der Vorbereitungen informiert.
Die Bahnstrecke Werndorf – Spielfeld-Straß wird bis 2036 durchgehend zweigleisig ausgebaut und bestehende Bahnhöfe modernisiert sowie sämtliche Eisenbahnkreuzungen aufgelassen. In Ehrenhausen wird eine große Ortsumfahrung realisiert.
Projektleiter Thomas Waidgasser, Land Steiermark: „Im Zuge des Südbahnausbaues ergibt sich für die Landesstraßenverwaltung die einzigartige Gelegenheit, dieses Projekt der Ortsumfahrung Ehrenhausen umsetzen zu können. Durch die starke Verlagerung des Verkehrs auf die Umfahrung wird die Bevölkerung massiv von Lärm und Luftschadstoffen entlastet und die Lebensqualität steigt erheblich. Wir freuen uns, dass wir jetzt gemeinsam mit den ÖBB dieses wichtige Projekt, das für die ganze Region eine Verbesserung der Infrastruktur bringen wird, in Angriff nehmen zu können.“
ÖBB-Projektleiter Gerhard Gobiet: „Die Bahnhöfe Spielfeld-Straß und Ehrenhausen werden als Teil des Projektes modernisiert und barrierfrei umgebaut. Durch das umfangreiche Ausbauprogramm können Taktverdichtungen erzielt werden und somit in Zukunft deutlich mehr Züge fahren.“ Durch technische Verbesserungen in Abstimmung mit dem slowenischen Bahnsystem wird der Grenzübertritt deutlich vereinfacht und sich die Fahrzeit Graz – Maribor um rund 25 Minuten reduzieren. Die Radkersburger Bahn wird ebenfalls komplett modernisiert und dadurch werden auch die Fahrzeiten reduziert. Als Projektabschluss wird die Strecke dann bis 2036 elektrifiziert.
Für den Ausbau der Südbahn zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß sowie der Radkersburger Bahn stehen im Rahmenplan des Klimaschutzministeriums insgesamt 878 Mio. Euro zur Verfügung. Bis 2036 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Damit entsteht eine völlig neue Bahnqualität im Süden der Steiermark. Das entlastet auch die Umwelt, durch das verbesserte Angebot werden rund 1200 Pkw- und 400 Lkw-Fahrten pro Tag auf die umweltfreundliche Bahn verlagert werden können, das entspricht einer Einsparung von rund 550.000 t CO2 in 30 Jahren. Durch die Elektrifizierung der Radkersburger Bahn werden außerdem 400.000 Liter Diesel pro Jahr eingespart.
Ortsumfahrung Ehrenhausen ist Teil des Projektes
Hand in Hand mit dem Ausbau der Bahn-Infrastruktur werden auch damit verbundene Straßenverkehrslösungen modernisiert und zukunftsfit neu gestaltet. Im Abschnitt Wagna – Spielfeld-Straß betrifft das vor allem eine neue Umfahrung der B69 um den Ortskern von Ehrenhausen, eine langjährige Forderung der Gemeindevertreter:innen in der Region. Dabei wird die bestehende Murbrücke genutzt, ein neuer Tunnel gebaut und die Spielfelder Straße an die neue Straßenführung angebunden. Gemeinsam mit dem Land Steiermark und als Teil des Gesamtprojektes Werndorf – Spielfeld-Straß werden die ÖBB in Abstimmung mit den betroffenen Gemeinden dieses Projekt vorbereiten, zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einreichen und dann gemeinsam mit den bahnrelevanten Baumaßnahmen ausschreiben.
Johannes Zweytick, Bürgermeister von Ehrenhausen: „Für unsere Gemeinde ist die geplante Umfahrung der B69 eine große Verbesserung der Lebensqualität im Ort und ein Wunsch seit vielen Jahren. Dass dies jetzt zusammen mit der deutlichen Aufwertung der Bahnstrecke und der Modernisierung des Bahnhofs Ehrenhausen umgesetzt werden wird, ist für die Entwicklung unserer Gemeinde und der ganzen Region ein wichtiger Meilenstein.“
Johann Lappi, Bürgermeister von Straß in der Steiermark: „Für unsere Gemeinde ist die Verbesserung der Strecke Werndorf-Spielfeld-Straß und der Radkersburger Bahn ein doppelter Gewinn, der die Entwicklung der ganzen Region sicher positiv beeinflussen wird.“
Peter Stradner, Bürgermeister von Wagna: „Ich bin überzeugt, dass die deutlichen Verbesserungen der Bahnverbindungen sowohl Richtung Graz als auch Richtung Radkersburg und Slowenien, große Vorteile für unsere Gemeinden bringen werden. Dass darüber hinaus auch das Straßennetz modernisiert wird, ist ein weiterer Schub für die Region.“
Fotos: ©ÖBB/Chris Zenz