(Wien, 22. Mai 2024) – Die Fortschritte in der Technologieentwicklung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) der Öffentlichkeit vorzustellen, war Ziel der Halbzeitveranstaltung des entsprechenden Europe’s Rail Projekt (Flagship rojekt 5). In der ÖBB Zentrale in Wien haben sich dafür 100 Projektmitarbeiter:innen aus knapp 12 Ländern getroffen, um mit mehr als150 Interessierten die jüngsten Errungenschaften und relevanten Meilensteine rund die Digitale Automatische Kupplung sowie den voll-digitalen Güterzugbetrieb zu präsentieren.
Durch die enge Zusammenarbeit von 76 Partnern aus Industrie, Eisenbahnunternehmen und der akademischen Welt unterstützt das Projekt die Ziele des europäischen Green Deal und stärkt die Innovationskraft im Schienensektor. Mit dem Ziel den Modal Split im Schienengüterverkehr zu erhöhen, arbeitet das internationale Projektteam daran, den Schienengüterverkehr als Rückgrat einer emissionsarmen und widerstandsfähigen europäischen Logistikkette zu etablieren.
Mark Topal, CTO der ÖBB-Holding und Vorsitzender der Lenkungsgruppe des Projekts, betont: „Das Projekt hat keine andere Chance als zu bestehen, um die Zukunft des Schienengüterverkehrs in Europa zu sichern. Die ÖBB priorisieren die Entwicklung innovativer Technologien, die einen positiven Beitrag zu Produktivität, Kapazität und Qualität im täglichen Schienengüterverkehr leisten. Die Digitale Automatische Kupplung ist ein entscheidender Enabler für den voll-digitalen Güterzugbetrieb und ermöglicht eine Transformation im Schienengüterverkehr.“
Die Erwartungen des Sektors an das Projekt, einsetzbare Technologien und Ergebnisse zu liefern, sind hoch. Alle beteiligten Partner werden die gute Arbeit und die gemeinsamen Anstrengungen zur Transformation des europäischen Schienengüterverkehrs fortsetzen.
Detaillierte Einblicke in die Schwerpunktthemen
Bei der geht es mit der technologischen Entwicklung weiter: Nach der erfolgreichen Fertigstellung der technischen Spezifikationen für die DAK Anfang 2024 werden nun die Kupplungen der vier Lieferanten Dellner, Knorr-Bremse, Voith und Wabtec auf Funktionalität, Interoperabilität und Zuverlässigkeit im Betrieb getestet. So können die relevanten internationalen Standardisierungsarbeiten, z. B. bei der DAK. Bisherige Erkenntnisse aus dem zentralen Projekt-Testlabor in Deutschland und der Planungsstand der Demonstrationszüge wurden ebenso diskutiert, wie auch die gemeinsame Strategie für die Zulassung in Europa. Die Ergebnisse aller Tests werden die finalen Spezifikationen definieren, die für eine erfolgreiche Zulassung - sowohl für die vorgesehenen Pre Deployment Züge, als auch später für die großflächige Migration - notwendig sind.
Projekt „FP5-TRANS4M-R“ auf einen Blick: Die Transformation des Schienengüterverkehrs in Europa
Das übergeordnete Ziel des Projekts FP5-TRANS4M-R ist es, den Schienengüterverkehr als Rückgrat einer emissionsarmen, widerstandsfähigen europäischen Logistikkette zu etablieren, die die Anforderungen der Endnutzer:innen vollständig erfüllt. Drei technologische Cluster - „Full Digital Freight Train Operation (FDFTO)“, „Seamless Freight Operation“ und „Innovative Freight Assets“ - werden die Technologien von FP5-TRANS4M-R entwickeln, validieren und demonstrieren, in Übereinstimmung mit einem integrierten sektorübergreifenden systemischen Ansatz. Die Integration von DAK-fähigen Lösungen mit softwaredefinierten Systemen und digitalen Bahndiensten wird eine erhöhte Kapazität, einen höheren Durchsatz und schnellere Transporte gewährleisten. Sie wird die grenzüberschreitende Koordination und Zusammenarbeit zwischen Schieneninfrastrukturbetreibern stärken und eine optimierte Verwaltung des Schienennetzes liefern. Die nahtlosen, integrierten, interoperablen, validierten und EU-weit zugelassenen Lösungen von FP5-TRANS4M-R zielen darauf ab, einen einheitlichen EU-Rahmen für Schienengüterverkehrstechnologie mit streng verwalteten Schnittstellen für eine effektive Systemintegration und einen nahtlosen Betrieb über Grenzen, Akteure und Verkehrsträger hinweg zu schaffen. Diese Ziele bilden die Grundlage, den Rahmen und die Motivation für das Projekt, dass erhebliche Auswirkungen auf den Verkehrs- und Logistiksektor der EU haben wird.
Dieses Flagship-Projekt ist Teil des Innovationsprogramms „Europe´s Rail Joint Undertaking“(„Europe´s Rail“). Die ÖBB sind Gründungsmitglied dieses bisher größten Forschungs- und Entwicklungsprogramm für Europas Bahnen – mehr dazu hier: ÖBB CEO Matthä beim Startschuss für Innovationsprogramm „Europe’s Rail Joint Undertaking“ in Paris - Presseinfos - ÖBB (presse-oebb.at)
Weitere Informationen zu dem Projekt unter:
ÖBB
Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2023 insgesamt 494 Millionen Fahrgäste und mehr als 78 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 43.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.