Die Franz-Josefs-Bahn bildet die wichtigste Bahnstrecke für Pendler:innen aus dem Waldviertel in die Hauptstadt Wien. Im Rahmen der Modernisierungsoffensive erhält die 1870 eröffnete Strecke und damit auch der Bahnhof Sigmundsherberg in den kommenden Jahren ein zeitgemäßes Erscheinungsbild. Seit Februar 2024 haben Vorarbeiten stattgefunden, im Mai startet die Hauptbauphase. Die Umbaumaßnahmen werden unter laufendem Bahnbetrieb durchgeführt. Der Bahnhof wird zu Ostern 2026 mit der Inbetriebnahme des neuen Personenstegs fertiggestellt. Als Verknüpfung zwischen der bestehenden Bahnlinie von Gmünd nach Wien sowie der neuen Direktanbindung Horn (geplante Inbetriebnahme 2031) erfüllt der Bahnhof Sigmundsherberg auch in Zukunft eine wichtige Funktion als Mobilitätsdrehscheibe.
Bahnhof für die Anforderungen von morgen
Fahrgäste dürfen sich über einen neuen Hausbahnsteig 1 sowie über einen besseren Zugang zum umgebauten Warteraum im Bahnhofsgebäude freuen. Der bestehende Mittelbahnsteig 2/3 wird auf 330 m verlängert. Damit ist ein barrierefreier Zustieg in die Züge möglich. Dank eines neuen Personenstegs inklusive zwei Aufzugsanlagen gelangen die Reisenden komfortabel und witterungsgeschützt zu den in Teilabschnitten überdachten Bahnsteigen. Dynamische Fahrgastinformation wie zum Beispiel digitale Infostelen runden das attraktive Angebot ab. Damit sollen künftig noch mehr Menschen vom Umstieg auf die umweltfreundliche Bahn überzeugt werden. Zwischen Wien und Gmünd ist künftig ein durchgehender Stundentakt sowie ein Halbstundentakt zu den Stoßzeiten möglich.
Für Fahrgäste eher unbemerkt, aber für den Betriebsablauf unerlässlich ist die Errichtung des neuen elektronischen Stellwerks in einem Technikgebäude, das zudem mit einer PV-Anlage am Dach ausgestattet wird.
Die Bautätigkeiten werden unter laufendem Bahnbetrieb durchgeführt. Die ÖBB versuchen, die Unannehmlichkeiten für Anrainer:innen so gering wie möglich zu halten. Während der Arbeiten kann es trotzdem – auch nachts, feiertags und am Wochenende – zu Lärm- und Staubentwicklung sowie zu erhöhtem LKW-Verkehr rund um die Baustelle kommen.
Vorfreude auf Direktanbindung Horn
Die Bezirkshauptstadt Horn wird bis 2031 durch eine teilweise neue, elektrifizierte Bahnstrecke besser an den Bahnhof Sigmundsherberg und damit direkt an die Franz-Josefs-Bahn angeschlossen. Der Bahnhof Sigmundsherberg bleibt als Verknüpfungspunkt erhalten. Die Strecke der Franz-Josefs-Bahn wird modernisiert und später abschnittsweise zweigleisig geführt. Horn rückt dadurch näher an Wien heran und Fahrgäste profitieren von kürzeren Fahrzeiten.
Bauen bei laufendem Betrieb: Wie eine OP am offenen Herzen
Das Bahnnetz für die Mobilitätswende zu rüsten, ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Eine Strecke bei laufendem Betrieb zu modernisieren, gleicht einer Operation am offenen Herzen. Die ÖBB fährt das größte Ausbauprogramm der Geschichte. 21,1 Mrd. Euro werden bis 2029 in moderne Bahnanlagen investiert. Ziel ist eine Bahninfrastruktur, die für den steigenden Bahnverkehr ausreichend Platz bietet und damit ein weiterhin dichtes, pünktliches Bahnangebot für unsere Fahrgäste und Güter sichert.
Die Bahn nimmt ihre Rolle im Kampf gegen die Klimakrise sehr ernst. Neben den Neubaustrecken Koralmbahn, Weststrecke, Semmering- und Brennerbasistunnel werden nun auch besonders viele bestehende Strecken erneuert, auf denen bereits der Zugverkehr rollt. Die ÖBB setzen dabei auf kluge Planung und innovative Baumethoden, damit Baustellen rasch und abseits des Bahnverkehrs abgewickelt werden können. Dennoch geht der Investitions- und Innovationsschub nicht immer unbemerkt für die Kund:innen über die Bühne. Streckensperren, die Schienenersatzverkehre, längere Fahrzeiten oder Ausfälle zur Folge haben, sind unumgänglich.
ÖBB
Seit über 100 Jahren gestalten die ÖBB die Mobilität in Österreich. Als umfassender Mobilitäts- und Logistikdienstleister haben die ÖBB im Jahr 2023 insgesamt 494 Millionen Fahrgäste und mehr als 78 Millionen Tonnen Güter klimaschonend und umweltfreundlich an ihr Ziel gebracht. Denn der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Die ÖBB gehören mit 95 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich in die Bahninfrastruktur und Flotte bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit sorgen über 43.000 Mitarbeiter:innen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlinge dafür, dass täglich mehr als 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und bringen als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Mobilitäts- und Logistikbereich Menschen und Güter sicher und umweltbewusst an ihr Ziel. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.