Neue Weststrecke wird für Hochwasserschutz-Upgrade gesperrt Die Bilder des Jahrhunderthochwassers im Tullnerfeld liegen nun einige Monate zurück. In Österreich bis dato noch nie gemessene Regenmengen setzten Mitte September des Vorjahres einen Teil der neuen Weststrecke unter Wasser und kappten die Bahn-Hauptschlagader. Mit großem Einsatz haben die ÖBB das „Weihnachtswunder“ möglich gemacht und die neue Weststrecke Wien – Tullnerfeld – St. Pölten am 15. Dezember 2024 nach rund drei Monaten Unterbrechung wieder in Betrieb genommen.   Allerdings: Von 12. Mai bis 5. Juni 2025 ist es erforderlich, wie angekündigt, noch einmal auf den Pause-Knopf zu drücken und die neue Weststrecke für 25 Tage zu sperren. Das ist notwendig, um nach der Unwetter-Katastrophe abschließende Arbeiten durchzuführen, bei denen auch die Provisorien durch die jetzt verfügbaren neuen Bestandteile ersetzt und Hochwasserschutzmaßnahmen gesetzt werden. So kann das „Hochwasserschutz-Upgrade“ in den Bereichen Atzenbrugger Tunnel, Bahnhof Tullnerfeld sowie Lainzer Tunnel inklusive Weichenhalle Hadersdorf rasch und ohne längerfristige Beeinträchtigungen für den Zugverkehr ausgeführt werden. Die Weststrecke wird nach Ende der Sperre fitter als je zuvor – auch für neue Herausforderungen durch den Klimawandel.  Wiedereröffnung in Höchstgeschwindigkeit Nach Abschluss der Arbeiten fahren ab 6. Juni 2025 die Züge wieder mit Höchstgeschwindigkeit 230 km/h. Während der Sperre der neuen Weststrecke (12. Mai bis 5. Juni 2025) bieten ÖBB trotz Bauarbeiten ein zuverlässiges Mobilitätsangebot. Nähere Fahrplaninformationen sind bereits in der ÖBB Fahrplanauskunft Scotty und unter Bauarbeiten Weststrecke - ÖBB abrufbar.  Längere Fahrzeiten und Schienenersatzverkehr Fernverkehrszüge von Wien Richtung St. Pölten und umgekehrt werden über die alte Weststrecke umgeleitet und die Fahrzeit verlängert sich um rund 30 Minuten. Der Großteil des Fernverkehrs auf der Weststrecke kann so wie gewohnt angeboten werden, vereinzelt sind jedoch Zugausfälle und Fahrplanänderungen im Fernverkehr unvermeidbar.  Im Nahverkehr westlich von Wien kommt es im Zuge der Umleitung von Fern- und Güterverkehr über Alternativstrecken zu teils massiven Einschränkungen. Züge der Linien S80, S50, CJX5, REX50, REX51, R40, S40 und S4 fallen komplett oder auf Teilstrecken aus. Fahrgäste der Linie S80 können zwischen Wien Hütteldorf und Wien Hbf das Angebot der Wiener Linien nutzen. Auf der alten Weststrecke wird die Linie S50 zwischen Wien Hütteldorf und Eichgraben-Altlengbach / Neulengbach im Schienenersatzverkehr mit Bussen geführt. Bei den verbleibenden Nahverkehrszügen auf den betroffenen Strecken wird die Sitzplatzkapazität deutlich erhöht.   Als Ersatz für die Züge der Linie R40 (Wien Franz-Josefs-Bahnhof – St. Andrä-Wördern) stehen die Züge der Linie S40 zwischen Wien und Tulln an der Donau zur Verfügung. Züge der Linie S40 fahren von Tulln an der Donau bis St. Pölten Hbf im Schienenersatzverkehr mit Bussen. Die bei den Pendler:innen besonders beliebte Linie CJX5, kann aufgrund der Sperre zwischen Wien Westbahnhof und St. Pölten Hbf nicht angeboten werden. Als Ersatz fahren Direktbusse zwischen Wien Hütteldorf und Tullnerfeld (ohne Zwischenhalt) und Busse zwischen Tulln an der Donau (Bahnhofsvorplatz) und St. Pölten Hbf mit Zwischenhalt in Tulln Stadt und Tullnerfeld.  Ersatzkonzepte für Güterverkehr in Ausarbeitung  Auch für den Güterverkehr kommt es durch die Sperre zu Einschränkungen. Die ÖBB Rail Cargo Group ist mit ihren Kunden bezüglich Umleitungen und Ersatzkonzepten bereits im Austausch, um weiterhin Versorgungssicherheit von Industrie und Wirtschaft zu gewährleisten.  Schienenersatzverkehr auf der alten Weststrecke in den Osterferien Für die Errichtung des neuen Bahnhofs Maria Anzbach an der alten Weststrecke durch den Wienerwald ist bereits im April eine Streckensperre notwendig. Von 12. April 2025, 03:00 Uhr bis 22. April 2025, 03:00 Uhr ist die Strecke zwischen Tullnerbach-Pressbaum und Neulengbach aufgrund von Bauarbeiten komplett gesperrt. In dieser Zeit finden unter anderem Arbeiten am neuen Bahnhof Maria Anzbach und im Bereich des Bahnhofs Rekawinkel statt.  Züge der Linie REX51 fahren nicht zwischen Wien Westbahnhof und Tullnerbach-Pressbaum. Für Fahrgäste stehen die Züge der Linie S50 zur Verfügung. Zwischen Tullnerbach-Pressbaum und Neulengbach wird ein Schienenersatzverkehr für die Züge der Linien S50 und REX51 eingerichtet. Züge der Linie REX50 („Wienerwald-Sprinter“) fahren nicht. Zwischen Neulengbach und St. Pölten fahren die Züge der Linie REX 51 planmäßig.  Bauen während des laufenden Betriebs: OP am Rückgrat der Eisenbahn Die Bahnlinien der ÖBB sorgen für flächendeckende Mobilität im Land. Eine Strecke während des laufenden Betriebs zu modernisieren, ist vergleichbar mit einer Operation am Rückgrat der Eisenbahn und daher die Königsdisziplin. Das Bahnnetz für die Mobilitätswende zu rüsten, ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Die ÖBB setzen das größte Ausbauprogramm ihrer Geschichte um. Rund 21,1 Mrd. Euro werden bis 2029 in moderne Bahnanlagen investiert. Baustellen sind kein Selbstzweck, sondern dienen dem Ziel, den Fahrgästen künftig ein noch besseres Angebot auf der Schiene zu bieten. Trotz der Bauarbeiten bleibt das Mobilitätsangebot der ÖBB zuverlässig.