ÖBB bauen Österreichs erste Agri-Photovoltaikanlage für grünen Bahnstrom in Kärnten (Thalsdorf, 23. Februar 2024) – Als eines der größten Klimaschutzunternehmen Österreichs sparen die ÖBB mit den Schienenverkehrsleistungen jährlich rund 3,5 Millionen Tonnen CO2. Ein wesentlicher Beitrag ist dabei der Einsatz von erneuerbarer Energie für die Versorgung der Züge. Für mehr Unabhängigkeit wollen die ÖBB bis 2030 den Eigenversorgungsgrad mit grünem Bahnstrom auf 80 Prozent steigern. Dabei setzen die ÖBB auch auf Innovationen wie in Thalsdorf. Hier wird in den nächsten Monaten die erste Agri-Photovoltaikanlage für Bahnstrom errichtet, die eine umweltfreundliche Mehrfachnutzung ermöglicht. Ende des Jahres soll die Anlage fertiggestellt sein. Eine Fläche, mehrfacher Nutzen Neben der 100% erneuerbaren Energiegewinnung dient der Rasen unter den PV-Modulen als Weidefläche für etwa 6.000 Hühner und 60 Schafe. Zudem tragen umfangreiche Naturschutzmaßnahmen, wie etwa das Setzen von Bäumen und die Bepflanzung von Blühstreifen mit regionalem Saatgut, zu mehr Biodiversität bei.  ÖBB-Infrastruktur AG Vorstand Johann Pluy: „Seit 2018 setzen wir auf 100% grünen Bahnstrom und versorgen darüber hinaus seit 2019 alle Gebäude, Anlagen und Containerterminals vollständig mit 100% Strom aus erneuerbaren Energien. Wir sind gerne Vorreiter in Sachen Grünstrom und Mobilität, beispielsweise mit der Inbetriebnahme der weltweit ersten Windkraftanlage für Bahnstrom im Jahr 2022. Mit dieser innovativen Anlage in Thalsdorf steigern wir nicht nur unsere Eigenproduktion von grünem Bahnstrom, wir schaffen auch eine Doppelnutzung für die Umwelt und Landwirtschaft.“ Pilotprojekt für grüne Energie Die Photovoltaikanlage wird eine Modulfläche von rund 6 Hektar aufweisen und einen Jahresenergieertrag von rund 15 GWh erbringen – das entspricht in etwa 3.800 Fahrten mit dem Railjet von Wien nach Salzburg. Aufgrund der Nähe zur Bahn kann der produzierte 16,7 Hertz Bahnstrom direkt in die Oberleitung eingespeist werden. Mithilfe der verwendeten Rammfundamente ist die Versickerungsfähigkeit des Bodens gewährleistet und die Anlage kann nach Ablauf ihrer technischen Lebensdauer rückstandsfrei abgebaut werden. Gutes Einvernehmen im Vordergrund Wie bei allen Projekten, ist den ÖBB das gute Einvernehmen mit den Anrainer:innen wichtig. Daher fand im Mai 2023 eine öffentliche Informationsveranstaltung im Gemeindeamt von St. Georgen am Längsee statt. Bei dem Termin konnten sich Anrainer:innen aus erster Hand zum aktuellen Projektstatus informieren. Rund 50 Bürger:innen nutzten die Gelegenheit, mit den Projektverantwortlichen der ÖBB Infrastruktur ins Gespräch zu kommen. Die Energiestrategie der ÖBB Durch den Ausbau und die Modernisierung der eigenen Wasser-, Solar-, und Windkraftanlagen wollen die ÖBB gemeinsam mit Partnern den Eigenversorgungsgrad beim Bahnstrom von 60% auf 80% und bei den Betriebsanlagen von 11% auf 67% steigern. Außerdem soll die Energieeffizienz beispielsweise durch die Modernisierung des Bahnstromnetzes oder die Gebäudeoptimierung um 25% gesteigert werden. So werden die ÖBB unabhängiger von externen Energielieferanten und entlasten auch das öffentliche Stromnetz.