ÖBB investieren 2024 mehr als eine Milliarde Euro in die Bahninfrastruktur der Ostregion (Wien, 04. Jänner 2024) – Auch 2024 setzen die ÖBB in der Ostregion ihr umfangreiches Ausbau- und Investitionsprogramm mit einem Volumen von 1,09 Mrd. Euro fort. Neben der Erhaltung und Modernisierung der Bahnanlagen steht vor allem der weitere Ausbau im Fokus, denn: Insgesamt steigt mit dem Bewusstsein für den Klimaschutz und durch das Angebot des Klimatickets auch die Begeisterung für das Bahnfahren. „Die Bahn ist das zentrale Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Damit ist der weitere Schienenausbau ein wesentlicher Baustein, um die Menschen in Österreich für die Öffis zu begeistern und für ein attraktives Angebot zu sorgen. Gerade die vielen Tausend KlimaTicket-Nutzerinnen und -nutzer zeigen, dass die Menschen in Österreich klimafreundlich unterwegs sein möchten – vor allem, wenn es einfach, günstig und bequem möglich ist“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding, ergänzt: „Mit dem Rahmenplan 2024-2029 wird das umfassende Ausbauprogramm der vergangenen Jahre fortgesetzt. Die Investitionen von mehr als 21 Mrd. Euro in die Qualitätssicherung und den Ausbau des österreichischen Schienennetzes sind eine wesentliche Voraussetzung dafür, die Kapazitäten zu erhöhen und mit besseren und schnelleren Verbindungen noch mehr Menschen für die umweltfreundliche Bahn zu begeistern. Die Ostregion mit ihrem starken Bevölkerungszuwachs liegt dabei besonders im Fokus.“ Meilensteine entlang der Südstrecke Entlang der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung der Ostregion gehen die Arbeiten am Semmering-Basistunnel und am Ausbau der Nordbahn zügig voran. Entlang der Nordbahn liegt der Fokus im Jahr 2024 auf Deutsch-Wagram, wo im Bereich des Bahnhofs Gleise und Bahnsteige angepasst und der Personentunnel verlängert wird. Die Straßenbrücke der Bockfließerstraße über die Nordbahn wird bis Jahresende neu errichtet. Eine entsprechende Umleitung für den PKW-Verkehr wird eingerichtet. Außerdem starten gegen Ende des Jahres die Arbeiten an der Modernisierung der Haltestelle Silberwald. Der viergleisige Ausbau Meidling-Mödling wurde im Dezember zum Umweltverträglichkeits-Prüfungsverfahren eingereicht, das im Jahr 2024 durchgeführt wird. Der Ausbau schafft die Voraussetzungen für einen 5-Minuten-Takt der S-Bahn sowie zusätzliche schnelle Nahverkehrsverbindungen zwischen Wien Meidling und Wien Liesing. Zwischen Wien Liesing und Mödling wird ein 10-Minuten-Takt der S-Bahn möglich. Für den viergleisigen Ausbau der nördlichen Einfahrt in den Wiener Neustädter Hauptbahnhof läuft 2024 die Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Unterführung der B54 (Günser Straße) in Wiener Neustadt wird im Frühsommer 2024 nach über einjähriger Sperre der Eisenbahnkreuzung und großräumiger Umleitung für den Verkehr freigegeben. Die Modernisierung der Haltestelle Wiener Neustadt Civitas Nova liegt im Zeitplan. Die neuen Bahnsteige gehen bis Ende 2024 in Betrieb. In Neunkirchen startet die Errichtung einer weiteren Unterführung an der Raglitzerstraße. Damit verschwinden neuralgische Punkte im Straßennetz. Das bringt mehr Sicherheit für Straße und Schiene. An der Semmeringbahn gehen die Reinvestitionsarbeiten in die nächste Runde. Die aufwendige Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Kalte Rinne Viadukts läuft weiter. Arbeiten entlang der Weststrecke Auch entlang der Weststrecke gehen die Investitionen in ein leistungsfähiges Streckennetz weiter: Die Arbeiten am Bahnhof Tullnerbach-Pressbaum gehen ins Finale. In Maria Anzbach startet die Errichtung des neuen Bahnhofs. Auch die Modernisierung des Bahnhofs Gramatneusiedl geht weiter. Aufgrund der Bauarbeiten ist der Bahnhof bis Sommer 2024 nur eingeschränkt barrierefrei zugänglich. Währenddessen laufen die Planungen für die Umweltverträglichkeitsprüfung der Flughafenspange weiter, einer Hochleistungsstrecke vom Flughafen Wien nach Bruck an der Leitha. Diese wird zukünftig schnelle und direkte Zugverbindungen zwischen Wien und Bruck an der Leitha und damit Verbesserungen für Pendler:innen bringen. Voraussichtlich im März 2024 wird das Projekt zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht. Schwerpunkte in Wien Auf der S-Bahn Wien – Stammstrecke zwischen Wien Meidling und Wien Floridsdorf läuft die im Herbst 2023 gestartete Modernisierung im Rahmen des S-Bahn Wien Upgrade mit den ersten Bahnsteigverlängerungen in den Haltestellen Handelskai und Traisengasse weiter. Das Upgrade wird für die Kund:innen aus Wien und Niederösterreich langfristig Zuverlässigkeit im Gesamtsystem gewährleisten. Fokus Regionalbahnen Vor allem entlang der Regionalbahnen steht eine riesige Modernisierungswelle bevor. Im Jahr 2024 nimmt die Modernisierung der Kamptalbahn weiter Fahrt auf. Nachdem die neuen Bahnsteige in Langenlois und Horn bereits in Betrieb genommen werden konnten, bekommt die Haltestelle Gobelsburg bis Dezember 2024 ein „Upgrade“. Weiters wird die Strecke zwischen Horn und Rosenburg erneuert. Entlang der gesamten rund 44 km langen Kamptalbahn werden Durchlässe und Brücken modernisiert, zudem werden Eisenbahnkreuzungen technisch gesichert. Für die Modernisierung und Elektrifizierung der Traisental- sowie der Erlauftalbahn laufen 2024 die Planungen weiter. Auch an der Mattersburger Bahn ist eine Elektrifizierung und Attraktivierung geplant. 2024 werden die erforderlichen Genehmigungsverfahren laufen. 2025 ist Baustart. Um den Umstieg vom PKW auf die Bahn so einfach wie möglich zu machen, wird auch das neue, schrankenlose Zufahrtssystem zu Park&Ride-Anlagen weiter ausgerollt. Durch eine automatische Kennzeichenerfassung, verknüpft mit einem Ticket-Scanner an der Ausfahrtssäule, wird sichergestellt, dass die Nutzer:innen der Parkplätze ein gültiges Öffi-Ticket haben. Somit stehen die Parkplätze auch tatsächlich den Pendler:innen zur Verfügung. Zukunft ehemaliger Bahnareale Ergänzend zu den Investitionen des Rahmenplans nehmen die ÖBB auch 2024 in bewährter Weise ihre Verantwortung als Eigentümerin großer, innerstädtischer Flächen wahr, die eine wesentliche Rolle in der Stadtentwicklung einnehmen. Durch die Zusammenlegung von Frachtenbahnhöfen bzw. Terminals und die Modernisierung des Bahnbetriebs werden in der Ostregion große Bereiche frei. In Abstimmung mit den Kommunen können diese Areale einer neuen Nutzung zugeführt werden. In Wien entstehen etwa am Neuen Landgut und am ehemaligen Nordbahnhof komplett neue Stadtteile in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof Wien bzw. Bahnhof Praterstern. Am Nordwestbahnhof wird 2024 mit der Freimachung und Entsiegelung begonnen. Der Abtransport des Materials erfolgt zu einem Großteil über die Schiene und mindestens 70 % des unbedenklichen Abbruchmaterials werden anschließend wiederverwendet oder recycelt. ÖBB haben Vorreiterrolle in Bezug auf Nachhaltigkeit und klimafreundliche Mobilität Mit den getätigten Investitionen sind die ÖBB ein wichtiger Impulsgeber für die Erreichung der Klimaziele in unserem Land. Darüber hinaus spielen die ÖBB eine wichtige Rolle in Bezug auf Nachhaltigkeit und klimafreundliche Mobilität. Zahlreiche neue Photovoltaik-Anlagen sorgen künftig für umweltfreundlichen Solarstrom. Bis 2030 soll mit erneuerbaren Energieträgern der Eigenversorgungsanteil auf 80 % gesteigert werden. Wohnraum für ÖBB-Mitarbeiter:innen – modern und leistbar Auch im neuen Jahr schaffen die ÖBB modernen, leistbaren Wohnraum für bestehende und neue Mitarbeiter:innen. Ziel des ÖBB Wohnprogramms ist es, in den nächsten Jahren die Wohnhäuser und Wohnungen, die im Eigentum der ÖBB-Infrastruktur AG stehen nach modernen Standards zu sanieren. Finanziert wird diese Sanierung durch Verkäufe von nicht mehr benötigten Gebäuden und Grundstücken. Aktuell werden in der Ostregion beispielsweise Wohnhäuser in der Taborstraße im 2. Wiener Bezirk, Wiener Neustadt, Pfaffstätten, Sollenau, Leobersdorf, Strasshof und St. Pölten saniert und im Laufe des Jahres 2024 fertiggestellt. Damit tragen die ÖBB dem wiederkehrenden Trend nach Mitarbeiter:innen-Wohnungen Rechnung, denn leistbares und modernes Wohnen in der unmittelbaren Umgebung zum Arbeitsumfeld ist bei der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen ein immer wichtiger werdendes Argument. Bauen bei laufendem Betrieb: Wie eine OP am offenen Herzen Das Bahnnetz für die Mobilitätswende zu rüsten ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Eine Strecke bei laufendem Betrieb zu modernisieren, ist wie eine Operation am offenen Herzen. Die ÖBB fahren das größte Ausbauprogramm der Geschichte. 21,1 Mrd. Euro werden bis 2029 in moderne Bahnanlagen investiert. Ziel ist eine Bahninfrastruktur, die für den steigenden Bahnverkehr ausreichend Platz bietet und damit ein weiterhin dichtes, pünktliches Bahnangebot für Fahrgäste und Güter sichert. Die Bahn nimmt ihre Rolle im Kampf gegen die Klimakrise sehr ernst. Neben den Neubaustrecken Koralmbahn, Weststrecke, Semmering- und Brennerbasistunnel werden nun auch besonders viele bestehende Strecken erneuert, auf denen bereits der Zugverkehr rollt. Die ÖBB setzen dabei auf kluge Planung und innovative Baumethoden, damit Baustellen rasch und abseits des Bahnverkehrs abgewickelt werden können. Dennoch geht der Investitions- und Innovationsschub nicht immer unbemerkt für die Kund:innen über die Bühne. Streckensperren, die Schienenersatzverkehre, längere Fahrzeiten oder Ausfälle zur Folge haben, sind unumgänglich. Wichtige Streckensperren 2024 Im Folgenden eine Auswahl aus den wichtigsten Streckensperren des Jahres in der Ostregion: Strecke Dauer der Sperre Arbeiten Franz-Josefs-Bahn: Sigmundsherberg – Gmünd 2. April – 13. Mai 2024 Reinvestition Bestandsnetz, Gleis- und Weichenneulage in den Bahnhöfen Allentsteig, Schwarzenau, Pürbach-Schrems, Gmünd. Vorarbeiten Elektronisches Stellwerk Sigmundsherberg Südstrecke: Wien Liesing – Leobersdorf 29. Juni – 2. September 2024 Erneuerung von Gleisen, Weichen, Entwässerungen, Untergrund, Bahnsteigen Semmeringbahn: Neunkirchen – Mürzzuschlag 6. – 28. April 2024 Fortführung Sanierung Semmeringbahn mit Revitalisierung Kalte Rinne-Viadukt Stammstrecke Wien Meidling – Wien Floridsdorf: Wien Praterstern – Wien Floridsdorf Juli & August 2024 Gesamtsperre Stammstrecke im Rahmen des Programms S-Bahn Wien Upgrade Weststrecke: Amstetten – St. Valentin 1. August – 30. August 2024 Massive Reinvestitionsarbeiten S7 (Flughafenschnellbahn): Fischamend – Wolfsthal 29. Juni – 1. September 2024 Reinvestition Oberleitung Kamptalbahn: Horn – Rosenburg 3. September – 7. Dezember 2024 Modernisierung der Haltestelle Gobelsburg, Streckenerneuerung zwischen Horn und Rosenburg, Modernisierung Durchlässe und Brücken auf der gesamten Strecke Hadersdorf am Kamp bis Horn Weststrecke: Tullnerbach-Pressbaum - Neulengbach 26. Oktober – 4. November 2024 Hilfsbrückeneinhub für die Haltestelle Maria Anzbach und Modernisierung von Durchlässen, Inbetriebnahme Elektronischer Stellwerke Bahnhöfe Rekawinkel und Hutten;   Reinvestitionsarbeiten Labenbacher Viadukt; Fahrleitungsarbeiten in den Bahnhöfen Tullnerbach-Pressbaum und Neulengbach Über Einschränkungen im Bahnverkehr werden Bahnkund:innen vorab informiert. Die ÖBB bitten Zugreisende sich zudem rechtzeitig vor Reiseantritt über ihre Verbindungen zu informieren.