Mehr Angebot durch die neue Pottendorfer Linie Der zweigleisige Ausbau der rund 50 Kilometer langen Pottendorfer Linie zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt mit einer Investitionssumme von 552 Millionen Euro stellt eine wichtige Maßnahme zur Kapazitätserweiterung auf der Südstrecke dar. Das Ziel, die Viergleisigkeit gemeinsam mit der Südbahn zwischen Wien und Wiener Neustadt, ist mit dem Abschluss dieses Projekts im Dezember 2023 erreicht. Der Ausbau schafft die Voraussetzungen für ein besseres Angebot sowohl im Fernverkehr als auch im Nahverkehr für tausende Pendler:innen südlich von Wien.  Meilenstein für die Nord-Süd-Achse Die Südbahn über Mödling und Baden ist an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Um auch Fernverkehrszüge wie den Railjet möglichst schnell zwischen Wien und Wiener Neustadt führen zu können, ist eine zweigleisige Pottendorfer Linie erforderlich – bisher fuhren Fernverkehrszüge hauptsächlich auf der Südbahn, da die Kapazität auf der Pottendorfer Linie durch die Eingleisigkeit dafür nicht ausreichte. Durch eine jetzt mögliche Verlagerung des Fernverkehrs auf die Pottendorfer Linie werden auf der Südbahn Zug um Zug Trassen frei, um langfristig mehr Nahverkehrszüge für Pendler:innen und Schüler:innen führen zu können. Damit profitieren die bevölkerungsstarken Orte zwischen Wien, Mödling, Baden und Wiener Neustadt. Mit Fahrplanwechsel konnte mit dem CJX9 beispielsweise auch schon eine neue, schnelle Nahverkehrsverbindung auf der Südbahn von Wien Floridsdorf über die S-Bahn-Stammstrecke und Wien Meidling nach Baden, Wiener Neustadt, Neunkirchen und Gloggnitz bis Payerbach-Reichenau umgesetzt werden. Diese neue Linie fährt täglich im Stundentakt bzw. halbstündlich in den Hauptverkehrszeiten und verbindet Wien Meidling und Wiener Neustadt in nur 25 Minuten mit Anschluss von/zu allen Verbindungen am Knoten Wiener Neustadt.  Züger fahren seit dem Fahrplanwechsel öfter und länger Seit Mitte Dezember bieten wir für Fahrgäste der Pottendorfer Linie dichtere Zugtakte und eine Ausweitung der Fahrpläne: 2 zusätzliche Spät-REX ab Wien Hbf nach Deutschkreutz – bisher letzter REX ab Wien Hbf um 22:23 Uhr, zukünftig ein zusätzlicher um 23:23 Uhr und um 0:26 Uhr morgens ein zusätzlicher REX ab Wulkaprodersdorf um 5:20 Uhr nach Wien Hbf abends ein zusätzlicher REX ab Wien Hbf nach Deutschkreutz um 16:59 Uhr 3 zusätzliche Spät-REX ab Deutschkreutz nach Wien Hbf um 21:13 Uhr, 22:13 Uhr und 0:35 Uhr (bisher letzter REX ab Deutschkreutz um 20:13 Uhr) Halbstundentakt auf der S60 zwischen Wien und Ebreichsdorf in der Nachmittags-Hauptverkehrszeit (15:00 Uhr bis 19:00 Uhr)  Die Lust am Bahnfahren wird immer größer. Mit dem Ausbau der Pottendorfer Linie machen die ÖBB den Menschen im Süden Wiens ein attraktives Mobilitätsangebot – tagsüber öfter und abends länger. Das ist sowohl für das tägliche Pendeln zum Arbeitsplatz als auch beispielsweise für einen Theaterbesuch in der Freizeit eine echte Alternative zur Autofahrt. Voraussetzung dafür ist eine moderne und leistungsfähige Schieneninfrastruktur, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Nur so kann die Mobilitätswende stattfinden. Insbesondere die Region um Ebreichsdorf verzeichnet ein rasantes Bevölkerungswachstum. Diesem tragen die ÖBB durch den Ausbau der Pottendorfer Linie Rechnung. Durch eine gute öffentliche Anbindung wird die Attraktivität der Wohngebiete gesteigert und Anreize für Pendler:innen, auf die Bahn umzusteigen, geschaffen. Das schont die Umwelt und entlastet die Straße, vor allem die stark befahrenen Abschnitte der Südautobahn A2 und der Süd-Ost-Autobahn A3 von Wiener Neustadt bzw. Eisenstadt in Richtung Wien.  Arbeiten am Bahnhof Wampersdorf noch bis September 2024 Die ÖBB modernisieren den Bahnhof Wampersdorf und errichten diesen neu. Für die Umsetzung ist eine Sperre des Bahnhofs bis Anfang September 2024 erforderlich. In dieser Zeit fahren alle Züge durch den Bahnhof Wampersdorf durch. Die Arbeiten am neuen Personentunnel mit Radwegunterführung und den beiden neuen Inselbahnsteigen mit einer Länge von 220 Metern samt Bahnsteigüberdachung laufen auf Hochtouren ehe zuletzt die Montage der Ausstattung (Vitrinen, Beleuchtung, etc.) sowie der Einbau der Aufzüge folgen. Im Ostteil des neuen Bahnhofs wird die Park&Ride-Anlage für insgesamt 67 PKW und die Bushaltestelle für zwei Busse wiedererrichtet. Im September 2024 öffnet der neue Bahnhof Wampersdorf seine „Tore“, dann ist der Halt von Zügen im Bahnhof wieder möglich.  Mehr Sicherheit zwischen Straße und Schiene Die Ausbaumaßnahmen leisten zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf Straße und Schiene. Im gesamten Projektgebiet wurden sämtliche Eisenbahnkreuzungen durch Unter- oder Überführungen ersetzt – ein Plus für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer:innen. Wartezeiten an geschlossen Schranken gehören der Vergangenheit an. Das beschleunigt den Verkehr und garantiert rascheres Vorankommen.   Die Südstrecke: Vom Reisen und Befördern der Zukunft An mehr als 100 großen und kleinen Projekten arbeitet die ÖBB-Infrastruktur AG derzeit entlang der Südstrecke, einem Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut. 80 km neue Tunnel und 150 neue Brücken errichtet. Über 5.000 Menschen arbeiten daran. Nach Fertigstellung der Projekte eilen die Züge in 2 Stunden 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten. Sie passieren, auf insgesamt 470 km, viele neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge – den Semmering und die Koralpe. Das Projekt Südstrecke umfasst: den Nordbahn-Ausbau, den Ausbau Wien-Bratislava, den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, den Ausbau der Pottendorfer Linie, den Bau des Semmering-Basistunnels, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den modernisierten Grazer Hauptbahnhof und 130 Kilometer neue Koralmbahn. Gemeinsam schaffen sie die Voraussetzungen für einen zukunftsorientierten Personen- und Güterverkehr. infrastruktur.oebb.at/suedstrecke