Neubau der Melachbrücke schränkt Zugverkehr in zwei Phasen ein (Innsbruck, 21.02.2022) – Bahnstrecken unterliegen höchsten Standards und bedürfen daher ständiger Wartung und Instandhaltung, damit das umweltfreundliche und nachhaltige Verkehrsmittel Eisenbahn für die Kund:innen in der gewohnt hohen Qualität zur Verfügung steht. Gerade in Zeiten des Klimawandels gewinnt dies immer mehr an Bedeutung. Um diesen hohen Level auch für die Zukunft sicherzustellen, wird die Eisenbahnbrücke über die Melach im Gemeindegebiet von Kematen in Tirol, die mittlerweile am Ende ihrer Lebensdauer angelangt ist, durch eine Neukonstruktion ersetzt. Zudem wird die Rad- und Fußgängerunterführung in diesem Bereich abgetragen und durch ein neues Bauwerk ersetzt. Anfang Dezember hat die ÖBB-Infrastruktur AG mit den Vorarbeiten an dem Projekt begonnen. Die Arbeiten liegen wie vorgesehen im Zeitplan. Während der beiden Hauptbauphasen von Sonntag, 27. Februar (22:10 Uhr) bis Sonntag 13. März 2022 (22:30 Uhr) und von Samstag, 19. März (22:10 Uhr) bis Sonntag 3. April 2022 (22:30 Uhr), kommt es zu wechselnden Gleissperren und daher zu folgenden Änderungen im Zugverkehr:   Nahverkehr: Linie S 4 (Kufstein – Telfs-Pfaffenhofen): Die Züge dieser Linie werden in diesen beiden Zeiträumen Zeitraum zwischen Innsbruck Hauptbahnhof und dem Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen im Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen geführt. Die Kund:innen werden ersucht darauf zu achten, dass sich nicht alle Ersatzhaltestellen der SEV-Busse im direkten Bahnhofsumfeld befinden. Zudem werden die Reisenden ersucht, sich im Vorfeld über ihre geplante Fahrt zu informieren bzw. bei wichtigen Terminen bzw. knappen Übergängen für die Weiterfahrt, nach Möglichkeit auf frühere Verbindungen auszuweichen. Die ÖBB ersuchen um Verständnis, dass eine Fahrradmitnahme in den SEV-Bussen nicht möglich ist.   Linie S 5 (Jenbach – Ötztal): Die Züge dieser Linie verkehren. Die Kund:innen werden im Vorfeld gebeten, auf Fahrplanabweichungen zwischen Innsbruck Hbf. und Ötztal zu achten. Die ÖBB bieten im Abschnitt Innsbruck - Ötztal täglich 800 zusätzliche Sitzplätze an.   Regionalexpress(REX)-Züge: Bis auf wenige Ausnahmen in den Tagesrandlagen verkehren die REX-Züge zwischen Innsbruck Hbf. und Landeck-Zams in beiden Richtungen um rund 30 Minuten früher.   Fernverkehr: Für einige Fernverkehrszüge ergeben sich durch die Bauarbeiten abweichende Fahrzeiten. Die ÖBB ersuchen die Reisenden, sich im Vorfeld zu informieren. Während der Bauphase von 19. März bis 3. April 2022 entfällt für die Fernverkehrszüge in bzw. aus Richtung Zürich der Halt in Ötztal. Die Reisenden werden ersucht, auf einen Alternativbahnhof auszuweichen.   Wichtiger Hinweis: Aufgrund der Bauarbeiten kann es an den Bahnhöfen im Bereich zwischen Völs und Telfs-Pfaffenhofen zu verschiedenen Abfahrts- bzw. Ankunftsbahnsteigen für die Züge kommen. Die Reisenden werden ersucht, sich zu informieren. Das Betreten bzw. Überschreiten der Gleisanlagen ist verboten und lebensgefährlich.   Sämtliche Änderungen sowie die Ersatzfahrpläne sind bereits in den Onlinefahrplänen unter www.oebb.at und www.vvt.at sowie in den Apps ÖBB Scotty und VVT SmartRide eingearbeitet.   Welche Arbeiten werden in den beiden Hauptbauphasen durchgeführt? Neue Eisenbahnbrücke über die Melach: In der Zeit von 27.02. bis 13.03. und von 19.03. bis 03.04.2022 werden die Tragwerke der bestehenden Eisenbahnbrücke abgetragen. Parallel zu diesen Arbeiten werden die Lagerbänke auf denen die neue Brücke später aufliegt sowie die sogenannten WIB (Walzträger in Beton) -Tragwerke hergestellt. Nach dem Abtrag der alten Brücke wird die neue Brückenkonstruktion in einem Stück seitlich eingeschoben. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden die erforderlichen Flügel- und Stützmauern errichtet sowie Betonfüllarbeiten durchgeführt. Zudem finden wichtige Sicherungsarbeiten zwischen den Gleisen und Baugruben sowie Erd und Nebenarbeiten statt.   Neue Rad- und Fußgängerunterführung: Im Bereich der Eisenbahnbrücke über die Melach wird aufgrund des überarbeiteten Hochwasserabflusskonzeptes und dem künftig erwarteten erhöhten Rad- und Fußgängeraufkommens in diesem Bereich, einerseits bedingt durch das neue Tirol Center Kematen und andererseits wegen der Umsetzung des Radwegkonzeptes Kematen, die bestehende Rad- und Fußgängerunterführung erneuert, die gleichzeitig als Hochwasserdurchlass dient. Für die Anbindung an die bestehenden Straßen nördlich und südlich der Bahntrasse wird jeweils ein Treppenaufgang und eine Rad- und Fußwegrampe neu und barrierefrei errichtet.   Vorteile der Bauarbeiten Durch den Neubau der Eisenbahnbrücke über die Melach wird die Streckensicherheit und die Qualität der Bahninfrastruktur in diesem Bereich auf die nächsten Jahrzehnte gewahrt. Durch die gemeinsame Umsetzung mit der neuen Rad- und Fußwegunterführung wird zudem das gesamt Radwegkonzept im Bereich Kematen bereichert und der Radfahrfluss vereinfacht. Der Abschluss der Bauarbeiten an den Projekten ist für den 30. September 2022 vorgesehen.   Zahlen / Daten / Fakten „Neubau der Melachbrücke samt neuer Radunterführungen“: Neue Melachbrücke: Bauweise:       Walzträger in Beton (WIB) Tragwerk; die Tragwerke werden seitlich (parallel) zur bestehenden, alten Brücke, hergestellt; der Einschub der neuen Tragwerke erfolgt während der beiden Gleissperren von 27.02. bis 13.03.2022 und von 19.03. bis 03.04.2022. Länge: Spannweite  19 Meter Material: Für die Tragwerke der neuen Brücke werden 260 m³ Beton benötigt; für die Bewehrung werden 70 t Material verbaut Kosten: 3,5 Mio. Euro – die Finanzierung erfolgt durch die ÖBB-Infrastruktur AG   Neue Unterführung bei Kematen: Maßnahmen:  Abtrag der bestehenden Fußgängerunterführung und Errichtung eines neuen Bauwerks. Im Zuge dieser Maßnahmen werden beidseits der Bahnlinie Rampen für eine mögliche Erweiterung des Radwegnetzes errichtet. Nutzen: Bereicherung des Radwegkonzeptes im Bereich Kematen und Vereinfachung des Radfahrflusses sowie Radwegverbindung zum Inn; das neue Bauwerk dient gleichzeitig als  Hochwasserabflussdurchlass Material: Für die neue Radwegunterführung bei Kematen werden 1.450 m³ Beton benötigt; für die Bewehrung werden 135 t Baumaterial verbaut – für die Errichtung der Rampen für die Radwegerweiterung, im Anschluss an die Unterführung Kematen werden 570 m² Spritzbeton sowie 1.400 m Anker für den Spritzbeton verbaut Kosten: Für die Erneuerung der Unterführung 1,8 Mio. Euro – die Finanzierung erfolgt durch die ÖBB-Infrastruktur AG. Die Rampen werden durch die Gemeinde Kematen finanziert.   Radweg Unterführung bei Melachbrücke: Maßnahmen: seitliche Herstellung der Radweg Unterführung (parallel) zur Melachbrücke; Einhub erfolgt mittels Autokran während der Gleissperren Material: Für die Unterführung werden 140 m³ Beton benötigt; für die Bewehrung werden 30 t Baumaterial verbaut Kosten:  2,3 Mio. Euro – die Finanzierung erfolgt durch die Gemeinde Kematen in Tirol