Erfolgreicher Großeinsatz für den ÖBB-Winterdienst (Innsbruck, Bregenz, 03. 02.2022) – Die ergiebigen Schneefälle der letzten Tage vor allem im Westen Österreichs lassen die Herzen vieler Wintersportler:innen mit Blick auf die Semesterferien höher schlagen. Bei den ÖBB hat man dank der genauen Einsatzplanung im Vorfeld und des massiven Einsatzes an Menschen und Maschinen dafür gesorgt, dass die Bahnstrecken in Tirol und Vorarlberg, trotz der großen Schneemengen frei blieben und der Zugverkehr ohne größere Einschränkungen abgewickelt werden konnte. In Hochfilzen fiel immerhin fast ein Meter Neuschnee, in Langen am Arlberg 60 cm. Logistisch eine Herausforderung, denn insgesamt waren auf den neuralgischen Bahnstrecken zwischen Wörgl und Hochfilzen, auf der Brenner- sowie der Mittenwaldbahnstrecke, am Arlberg und der Außerfernbahnstrecke rund 240 Mitarbeiter:innen (auch von externen Dienstleistern) samt speziellen schienengebundenen Schneeräumfahrzeugen, von 31. Jänner bis 03. Februar 2022, rund um die Uhr im Einsatz um den Bahnbetrieb aufrecht zu erhalten. Mit Erfolg: „Dank der guten und vorausschauenden Planungen, die wir im Vorfeld getroffen haben, waren wir mit unseren Teams bestens auf den Winterdiensteinsatz in Tirol und Vorarlberg vorbereitet. Fast 240 Mitarbeiter:innen haben mit ihrem Einsatz dafür gesorgt, dass bis auf wenige Einschränkungen, wie z.B. im Bereich Hochfilzen, fast alle Züge pünktlich laut Fahrplan unterwegs waren“, so Christian Wieser, Regionalleiter West, ÖBB-Infrastruktur SAE. Die einzelnen Bahnstrecken im Detail:   Bereich Wörgl – Hochfilzen (Bereich ASC Wörgl, ÖBB-Infrastruktur AG): Für die Bahnstrecke Wörgl – Hochfilzen waren 70 Mitarbeiter:innen in zwei Schichten (davon 10 Mitarbeiter:innen von externen Firmen) sowie zwei Klima Schneepflüge, zwei Oberbauwagen mit Schneebürsten und Schneeschleuder sowie Zwei-Wegebagger mit Schneeschleuder im Einsatz. Zudem waren fünf weitere Mitarbeiter:innen in zwei Schichten in Wörgl Hbf. im Einsatz, um die Funktionstüchtigkeit der Weichen in diesem Bereich zu gewährleisten.   Bereiche Brennerbahn- und Mittenwaldbahntrecke (Bereich ASC Innsbruck, ÖBB-Infrastuktur AG): Für die Mittenwaldbahntrecke waren 24 Mitarbeiter:innen in zwei Schichten sowie ein Robel mit Bürste (schienengebundenes Schneeräumfahrzeug) im Einsatz. Auf der Brennerbahnstrecke waren 38 Mitarbeiter:innen in zwei Schichten (davon 10 Mitarbeiter:innen von externen Firmen) sowie ein Oberbauwagen mit Bürste im Einsatz. Nach Bedarf wurde auch ein Klimaschneepflug, am 2. und 3. Februar 2022, eingesetzt. Zudem waren 14 weitere Mitarbeiter:innen in Innsbruck Hbf. in zwei Schichten, sowie Oberbauwagen mit Bürste im Einsatz, um die Funktionstüchtigkeit der Weichen in diesem Bereich zu gewährleisten.   Bereiche Arlbergbahn- und Außefernbahnstrecke (Bereich ASC Bludenz, ÖBB-Infrastruktur AG): Für die Arlbergbahntrecke waren 72 Mitarbeiter:innen (davon 10 Mitarbeiter:innen von externen Firmen) in zwei Schichten, sowie zwei Klima Schneepflüge und drei schienengebundene Schneeräumfahrzeuge mit Bürste im Einsatz. Auf der Außerfernbahnstrecke waren 14 Mitarbeiter:innen in zwei Schichten sowie ein Klima Schneepflug und ein schienengebundenes Schneeräumfahrzeug mit Bürste im Einsatz. Zudem befinden sich die Lawinenkommissionen der ÖBB auf beiden Bahnstrecken ständig im Einsatz, um die aktuelle Lage, gemeinsam mit den Lawinenkommissionen der Bundesländer Tirol und Vorarlberg zu beurteilen.   Winterdienst bundesländerübergreifend im Einsatz, ÖBB-eigene Lawinenkommissionen Der ÖBB Winterdienst arbeitet bundesländerübergreifend, so dass die Teams dort eingesetzt werden, wo die Unterstützung benötigt wird. In Tirol und Vorarlberg sind je nach Bedarf insgesamt bis zu 400 Mitarbeiter:innen im Einsatz und sorgen dafür, dass der Winterdienst für über 1.000 Kilometer Gleis und über 120 Bahnhöfe und Haltestellen professionell erledigt wird. In den Winterdienst investieren die ÖBB in ganz Österreich jährlich rund 40 Millionen Euro. An die 5.000 Mitarbeiter:innen sorgen bundesweit im Schichtbetrieb dafür, damit ein reibungsloser Bahnbetrieb gewährleisten wird – vor allem im Gleis- und Weichenbereich sowie an den Bahnsteigen. Eine besondere Bedeutung kommt auch den ÖBB-eigenen Lawinenkommissionen zu, die mit den örtlichen Lawinenkommissionen vernetzt sind und die Situation entlang der genannten Bahnstrecken beurteilen.   Neue Hochleistungsschneeschleuder, dennoch viel Handarbeit Seit vergangenem Winter setzen die ÖBB eine neue Hochleistungsschneeschleuder ein. Nachdem die beiden vorhandenen Schneeschleudern bereits um die 40 Jahre alt sind, wurde ein neues Gerät angeschafft, um auf die Wetterextreme noch besser reagieren zu können. Die neue Hochleistungsschneeschleuder mit Drehrahmenkonzept ist 2 x 1000 PS-stark (Fahrt- und Schleuderantrieb), 77 Tonnen schwer, hat 4 Achsen und erzielt eine Räumleistung von bis zu 15.000 Tonnen/Stunde. Trotz aller technischen Hilfsmittel ist der Winterdienst oft noch richtige „Handarbeit“: Tätigkeiten wie Schneeräumung von Weichen, Enteisen von Brücken und Tunnel, Abschaufeln von Bahnsteigdächern oder Säuberung der Spurrillen bei Eisenbahnkreuzungen erfolgen manuell. Viel zu tun haben auch die Fahrdienstleiter:innen, die bei Streckenunterbrechungen aufgrund von Schnee entsprechende Ersatzmaßnahmen setzen, um den Zugbetrieb bestmöglich aufrecht zu erhalten.