ÖBB: Bahnhof Lienz zu moderner Mobilitätsdrehscheibe ausgebaut (Lienz, 24. Jänner 2022) – Nach fast dreijährigem Umbau stehen den Reisenden jetzt die Bereiche der rundum erneuerten Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Lienz zur Verfügung. Im Zuge der Arbeiten am neuen Bahnhof ist praktisch kein Stein auf dem anderen geblieben. Der Vorplatz vor dem Bahnhofsgebäude wurde völlig neugestaltet. Der neue überdachte Busbahnhof – inklusive Photovoltaik-Anlage am Dach – schließt direkt an das Bahnhofsgebäude an, was das Umsteigen zwischen Bus und Bahn bei jeder Witterung komfortabel möglich macht. Die Bahnsteige samt Überdachung wurden komplett neu errichtet und sind über Aufzugsanlagen miteinander verbunden. Dadurch sind alle Bereiche des Bahnhofs sowie die Züge barrierefrei zu erreichen. Insgesamt wurden 35 Mio. Euro investiert. Die für heute geplante Eröffnungs-Veranstaltung wurde aufgrund der angespannten Omikron-Lage kurzfristig abgesagt. Stattdessen fanden sich die Projektpartner:innen für einen Fototermin vor Ort zusammen. Mobilitätsdrehscheibe schafft neue Verbindungen Durch die umfangreichen Arbeiten profitiert die Stadt nun auch von einer neuen Nord-Süd Verbindung. Auf der südlichen Seite des Bahnhofs ist ein völlig neuer Bereich der Mobilitätsdrehscheibe entstanden. Neben der neuen Geh- und Radwegunterführung wurde auch eine großzügige Park&Ride-Anlage für Reisende errichtet: 144 PKW-Stellplätze, insgesamt 270 Fahrradabstellplätze sowie 20 Stellplätze für Mopeds und Motorräder stehen am Bahnhofsgelände zur Verfügung. Um die direkte Verbindung in die Tristacher Straße zu ermöglichen, wurde im Süden eine neue Brücke über die Drau gebaut. Somit kann man jetzt direkt von Tristach Richtung Lienzer Innenstadt gelangen. Die neue Geh- und Radwegunterführung ist mit einer Mindestbreite von sechs Metern großzügig ausgelegt und ermöglicht von Süden kommend alle Teile des Bahnhofs bequem zu erreichen. Ebenfalls im südlichen Teil, im Bereich des Eisenbahnmuseums, ist ein zusätzlicher Bahnsteig entstanden. Von hier aus wird vor allem der Fahrrad-Tourismus mit Radverladung abgewickelt, denn jährlich kommen zehntausende Radfahrer:innen aus dem Pustertal nach Lienz und nutzen den Zug gerne für ihre Rückreise. ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä, der beim Fototermin durch Christian Nagl, Geschäftsbereichsleiter ÖBB Infrastruktur AG, vertreten wurde: „Früher haben die ÖBB Bahnhöfe gebaut, heute bauen wir moderne multimodale Mobilitätsdrehscheiben, um das Umsteigen von der Bahn auf Bus, PKW oder Fahrrad so einfach und komfortabel wie möglich zu gestalten. So schaffen wir die Voraussetzung für eine nachhaltige Reisekette von Tür zu Tür. Dank der neuen Geh- und Radwegunterführung ist auch das Stadtzentrum Lienz bequem vom Bahnhof aus erreichbar. Großer Dank an unsere Partner in Bund, Land Tirol und Stadtgemeinde Lienz, mit denen dieses Projekt gemeinsam möglich gemacht werden konnte.“ Landeshauptmann Günther Platter: „Mit dem neuen Mobilitätszentrum in Lienz feiern wir heute einen Meilenstein in unseren gemeinsamen Bemühungen den Öffentlichen Personennahverkehr in Osttirol zu verbessern. Mit der Umsetzung des Osttirolpakets, das neben dem Mobilitätszentrum in Lienz noch viele weitere Baumaßnahmen wie z.B in Sillian, Heinfels oder Abfaltersbach vorsieht, stärken wir nicht nur die Erreichbarkeit der gesamten Region, sondern gehen auch ganz gezielt in die Richtung eines zukunftsweisenden, modernen multimodalen Verkehrs. Ein Bahnhof ist heute kein reines Schienengebäude mehr, sondern verknüpft die individuelle Anreise per Bus, Auto oder Fahrrad in ein Gesamtkonzept das die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs für alle Osttirolerinnen und Osttiroler steigern soll. Das Land Tirol investiert in Osttirol in die neue Schieneninfrastruktur an die 20 Millionen Euro, wovon bereits jetzt 17,3 Millionen Euro vertraglich vereinbart wurden.“ Ingrid Felipe, Landeshauptmann-Stellvertreterin: „Wir haben in den vergangenen Jahren entlang der Drautalstrecke vielfältige und umfangreiche Modernisierungen an Bahnhöfen, Park&Ride und Bike&Ride-Anlagen sowie zur Barrierefreiheit umgesetzt. Das Herzstück dieses Osttirol-Pakets ist sicherlich das nun fertiggestellte Mobilitätszentrum Lienz, womit ein Angebot geschaffen worden ist, das in Zukunft noch mehr Menschen in Osttirol vom Umstieg auf die klimafreundliche Bahn mit ihren modernen Mobilitätsdrehscheiben überzeugen wird. Durch die gute Kooperation der Projektbeteiligten profitieren in Zukunft nicht nur die Fahrgäste, sondern ist auch ein ansehnlicher Beitrag zur Stadt- und Raumentwicklung von Lienz gelungen.“ Bürgermeisterin Elisabeth Blanik: „Das neue Mobilitätszentrum stellt für die Stadt, aber auch für den Bezirk, einen Quantensprung im Rahmen der regionalen Mobilität dar. Dieses Generationsprojekt, das sowohl zeitgemäß, als auch zukunftsorientiert ist, verbindet gleichermaßen Menschen, wie auch Stadtteile. Allein die neu geschaffene Verbindung zwischen dem Stadtkern und dem Lienzer Süden über die neue Brücke und durch die wunderschöne helle, großflächige und barrierefreie Unterführung stellt einen wertvollen Beitrag für die Stadtentwicklung dar, und erhöht den Komfort für alle Einwohner und Reisende beträchtlich.“ Noch bis ins Frühjahr 2022 sind Restarbeiten am Areal im Gange. Das betrifft vor allem den östlichen Teil des Bahnhofsgebäudes, wo ein neues Lebensmittelgeschäft entsteht, sowie den Bereich zwischen dem ÖBB-Ticketschalter und dem Lebensmittelgeschäft. Aufgrund von Corona-bedingten Lieferverzögerungen sind noch letzte Arbeiten an den WC-Anlagen im Bahnhofsgebäude ausständig sowie Fahrplan-Monitore noch nicht verfügbar. Osttirol-Paket kurz vor Abschluss Mit dem Ende 2017 vom Land Tirol, den Osttiroler Gemeinden, den ÖBB und dem Klimaschutzministerium beschlossenen „Osttirol-Paket“ in der Höhe von 55 Mio. Euro sind im Pustertal umfangreiche Investitionen in das System Bahn ausgelöst worden. Bereits abgeschlossen sind die Projekte in Sillian, Weitlanbrunn, Abfaltersbach, Heinfels, Tassenbach und Mittewald. Der Bahnhof Thal ist derzeit in Umbau, in Dölsach und Nikolsdorf werden noch zwei Projekte gestartet, insgesamt sind dann letztlich zehn Bahnhöfe modernisiert worden.