ÖBB bauen intensiv an der Koralmbahn in St. Paul im Lavanttal (St. Paul im Lavanttal, 18. November 2021) – Im April 2020 wurde mit den ersten Arbeiten am neuen Bahnhof St. Paul im Lavanttal begonnen. Auf der imposanten Großbaustelle, die eingebettet zwischen Koralm- und Granitztaltunnel liegt, arbeiten in Spitzenzeiten bis zu 100 Personen. Der Bahnhof, der in Zukunft ein wichtiger Halt auf der Hochleistungsstrecke zwischen Graz und Klagenfurt sein wird, entwickelt sich Schritt für Schritt zu einer modernen barrierefreien Mobilitätsdrehscheibe mit Park&Ride- und Bike&Ride Anlagen inklusive Busterminal. Bis die Züge des Nahverkehrs Ende 2023 halten können, erfolgen noch wichtige Arbeiten am Oberbau und an der technischen Ausstattung. Der zuständige Projektleiter der ÖBB-Infrastruktur AG, Gerald Zwittnig, berichtet: „Wir arbeiten derzeit sehr intensiv am Bahnhof St. Paul im Lavanttal. Der Personendurchgang, der künftig das Bahnhofsgebäude mit den Bahnsteigen verbinden wird, ist im Rohbau bereits fertig gestellt. Noch in diesem Jahr sollen das Bahnhofsgebäude, das Betriebsgebäude für das Anlagenservice sowie der Stützpunkt für den Rettungszug im Rohbau fertig gestellt sein. Der erste der beiden jeweils 420m langen Bahnsteige ist bereits fast fertig, an den Entwässerungen und den Kabelwegen wird ebenso bereits intensiv gearbeitet.“ In den Jahren 2022 und 2023 liegt der Fokus auf der Fertigstellung des Hochbaus des Bahnhofs und weiterer Betriebsgebäude sowie auf der bahntechnischen Ausrüstung. Denn bis Züge fahren können, muss noch einiges an Technik verbaut werden. Neben Gleistragplatten, Schienen, Weichen, Masten und Oberleitungen bedarf es auch kilometerlanger Verkabelungen für die Kommunikations- und Sicherungssysteme. „Wichtig sind uns kurze Wege für unsere Kund:innen. Darauf haben wir schon in der Planung geachtet. Wir verwenden im Bau hochwertige Materialien und legen Wert auf eine umweltfreundliche, nachhaltige Bauabwicklung. Das Bahnhofsgebäude wird von einer unabhängigen Stelle öko-zertifiziert.“, so Gerald Zwittnig. Auf der Agenda steht weiters die Errichtung der Park&Ride und Bike&Ride-Anlagen. Es entstehen 200 Parkplätze für Autos, ausreichend E-Ladestellen und zahlreiche Fahrrad- und Motorradstellplätze, ein Großteil davon überdacht. Die Busbuchten sind direkt beim Bahnhofsgebäude unter einem großen Flugdach situiert. Damit sind kurze Wege zu den Zügen sichergestellt. Die Arbeiten in diesem Bereich starten im nächsten Jahr. Arbeiten im Granitztal- und Koralmtunnel schreiten voran Die beiden angrenzenden Tunnelbauwerke sind die längsten Tunnel der Koralmbahn. Beide sind im Rohbau bereits fertig. Im 6 km langen Granitztaltunnel werden ab 2022 bereits Schienen verlegt. Die Inbetriebnahme des Tunnels erfolgt Ende 2023. Im 33 km langen Koralmtunnel liegt der Fokus im neuen Jahr auf der bahntechnischen Ausstattung. Neben der Energieversorgung besteht die technische Ausstattung aus einer ganzen Reihe weiterer Anlagen – für den Erschütterungsschutz, den Lärmschutz, die Tunnelsicherheit, die Kommunikationseinrichtungen, die Signalisierung, elektronische Stellwerke und Technikgebäude. Dazu werden verschiedenste Leitungen, Beleuchtungen, Kabelkanäle, Schaltkästen und Trafos montiert. Parallel werden die Belüftungsanlagen aufgebaut. Erst zum Schluss kommt die Oberleitung mit innovativer Deckenstromschiene. Sie sorgt dafür, dass Züge ab Ende 2025 umweltfreundlich per Bahnstrom auch im Tunnel mit bis zu 250 km/h unterwegs sein können. Die Südstrecke: Vom Reisen und Befördern der Zukunft An mehr als 100 großen und kleinen Projekten arbeitet die ÖBB-Infrastruktur AG derzeit entlang der Südstrecke, einem Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut. 80 km neue Tunnel und 150 neue Brücken errichtet. Über 5.000 Menschen arbeiten daran. Nach Fertigstellung der Projekte eilen die Züge in 2 Stunden 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten. Sie passieren, auf insgesamt 470 km, viele neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge – den Semmering und die Koralpe. Das Projekt Südstrecke umfasst: den Nordbahn-Ausbau, den Ausbau Wien-Bratislava, den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, den Ausbau der Pottendorfer Linie, den Bau des Semmering-Basistunnels, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den modernisierten Grazer Hauptbahnhof und 130 Kilometer neue Koralmbahn. Gemeinsam schaffen sie die Voraussetzungen für einen zukunftsorientierten Personen- und Güterverkehr. infrastruktur.oebb.at/suedstrecke