ÖBB: Dialog schafft Barrierefreiheit an Oberösterreichs Bahnhöfen (Linz, 22. Oktober 2021) – Rund 18 % der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren haben laut Statistik Austria eine Behinderung oder dauerhafte Beeinträchtigung. Um möglichst vielen der betroffenen Menschen die Möglichkeiten des Reisens zu eröffnen, sind die ÖBB seit vielen Jahren engagiert, die Barrierefreiheit stetig zu verbessern und sind 2018 eine Kooperation mit der myAbility GmbH eingegangen, die Unternehmen bei der Entwicklung von Inklusionsstrategien begleitet. Im Rahmen dieser Kooperation organisiert myAbility regelmäßig den sogenannten Dialog für Barrierefreiheit, bei dem sich Menschen mit Behinderungen mit Vertreter:innen der ÖBB und der Politik austauschen. Beim rund dreistündigen Dialog, der aufgrund der Covid-Situation heuer digital stattfand, waren in Oberösterreich rund 25 Interessierte dabei. Zahl der barrierefreien Bahnhöfe steigt kontinuierlich Aktuell sind rund 380 der insgesamt 1.046 Bahnhöfe in Österreich barrierefrei, womit rund 85 % der Fahrgäst:innen erreicht werden. Diese Zahl soll bis 2027 auf über 500 ansteigen, um jeden zweiten Bahnhof barrierefrei zugänglich zu machen und dann über 90 % der Fahrgäst:innen zu erreichen. In Oberösterreich sind aktuell 56 der 209 Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut. Ein Schwerpunkt lag in den vergangenen Jahren beispielsweise auf der Summerauerbahn, wo die Bahnhöfe in Steyregg, Pulgarn, St. Georgen/Gusen Ort, Lungitz, Katsdorf und Gaisbach-Wartberg durch die Errichtung von Zugangsrampen und erhöhten Bahnsteigkanten nun auch für mobilitätseingeschränkte Reisende komfortabel nutzbar sind, weil Stufen beim Einsteigen wegfallen. An den Bahnhöfen Freistadt und Summerau erfolgt der Baubeginn 2022 beziehungsweise 2023. Auch entlang der Salzkammergutstrecke wurde 2021 der Umbau der Bahnhöfe Bad Goisern und Goisern-Jodschwefelbad abgeschlossen. Barrierefreiheit ist mehr als ein stufenloser Zugang Es braucht auch über die baulichen Voraussetzungen hinaus Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen die Benützung der Bahn weiter zu vereinfachen. Dazu testen die ÖBB aktuell beispielsweise Monitore mit einem 2-Sinne-Prinzip, die Informationen nicht nur darstellen, sondern bei Bedarf auch vorlesen. Aber auch die Nachrüstung von taktilen Leitsystemen, Fahrkartenautomaten auf rollstuhlgerechter Höhe und die Schulung der Mitarbeiter:innen sind zentrale Bemühungen. Auch die Information im Vorfeld der Reise soll erleichtert werden, damit z.B. ganz leicht der nächstgelegene barrierefreie Bahnhof gefunden werden kann. NightJets der neuen Generation bieten umfangreiche Barrierefreiheit Bis zum Sommer 2022 werden in Österreich, Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden auf ausgewählten Strecken 22 Wagen der neuen NightJet Generation unterwegs sein. Die neuen Multifunktionswagen werden auch je ein komplett barrierefreies Abteil bieten und so das Reisen für Menschen mit Behinderung und deren Begleitperson noch angenehmer machen. Die Abteile sind nach den gültigen EU-Normen für Barrierefreiheit gestaltet und bieten beispielsweise zusätzliche Haltgriffe, Türöffnungstaster, Drucktaster für den Hilferuf und weitere taktile Leitsysteme.