ÖBB: Weiterer Meilenstein für Vorarlberger Nahverkehr erreicht Die Züge rollen seit heute über das neue – zweite Gleis – auf den rund 2,6 Kilometern zwischen den Bahnhöfen Lauterach und Hard-Fußach. Damit ist ein wichtiges Etappenziel beim derzeit größten laufenden Bahn-Infrastrukturprojekt in Vorarlberg erreicht. Mit diesem wichtigen Leuchtturmprojekt für die Attraktivierung des öffentlichen Nahverkehrs werden sämtliche technischen Voraussetzungen für einen attraktiven Bahnverkehr auf der Achse zwischen Bregenz und St. Margrethen geschaffen. Trotz der Einschränkungen durch die vorherrschende Corona-Pandemie hat die ÖBB-Infrastruktur AG die Gleisverlegearbeiten, unter strenger Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen pünktlich abgeschlossen. Damit wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein in diesem Großprojekt erreicht. Landesrat Johannes Rauch, ÖBB-Infrastruktur AG Projektleiter Peter Kölbach sowie die Bürgermeister der Standortgemeinden, Martin Staudinger (Hard) und Elmar Rhomberg (Lauterach), haben heute am neuen Bahnsteig an der Haltestelle Hard-Fußach das Ende der Streckensperre (6. April bis 1. Juni 2021) verkündet und gleichzeitig einen Ausblick auf die kommenden Arbeiten gegeben. Arbeiten in den nächsten Monaten In den bevorstehenden Wochen und Monaten bis zum Fahrplanwechsel führt die ÖBB-Infrastruktur AG weitere wichtige Gleis- und Ausrüstungsarbeiten am nahverkehrsgerechten Ausbau der Bahnstrecke zwischen Lustenau und Lauterach durch. Das bestehende Gleis zwischen Lauterach und Hard wird ebenfalls erneuert. Damit wird auch der zweigleisige Ausbau fertiggestellt. Zudem werden in diesem Abschnitt Kabelverlegungsarbeiten durchgeführt. An den beiden Haltestellen Hard-Fußach und Lauterach Unterfeld werden die Unterführungen fertiggestellt sowie die Arbeiten an den zweiten Bahnsteigen inklusive Bahnsteigdächern abgeschlossen. Zudem werden die Lärmschutzwände noch in diesem Jahr fertiggestellt. Einer Inbetriebnahme der zweigleisigen Strecke mit Fahrplanwechsel heuer im Dezember steht aus heutiger Sicht nichts im Weg. Welche Arbeiten wurden in den letzten Wochen umgesetzt? Während der Streckensperre von 6. April bis 1. Juni 2021 zwischen St. Margrethen und Lauterach wurde ein Höhepunkt bei den Bauarbeiten und damit für die Bahnzukunft in Vorarlberg realisiert. Der Fokus lag dabei auf der Errichtung des neuen zweigleisigen Eisenbahndammes zwischen Hard und Lauterach. Insgesamt wurden 3364 Laufmeter Schienen und 2933 Schwellen komplett neu verlegt. Auch das bestehende Streckengleis samt Weichen und Untergrund im Abschnitt zwischen Lustenau und Lauterach wurde teilweise bereits abgetragen und erneuert. Im weiterhin eingleisigen Abschnitt zwischen Hard und dem Bahnhof Lustenau wurden ebenfalls neue Gleise verlegt. An der Birkagrabenbrücke und der Kottergrabenbrücke wurden die Gerinnedurchlässe erneuert. Auch die Arbeiten am neuen Bahnsteig an den Haltestellen Hard-Fußach und Lauterach Unterfeld wurden abgeschlossen. Mit diesem Leuchtturmprojekt werden die technischen Voraussetzungen geschaffen, dass sich die Fahrzeit der EC-Züge Zürich – Bregenz – München verkürzt und gleichzeitig der Halbstundentakt der S3 aufrecht bleiben kann. Zudem ergibt sich die Möglichkeit, eine neue S-Bahn Linie als Direktverbindung zwischen dem Rheindelta und Dornbirn zu planen. Dass dieses wichtige Projekt einen großen Schritt für die Bahnzukunft in Vorarlberg bedeutet, waren sich alle Beteiligten unisono einig: Landesrat Johannes Rauch: „Diese neuen Schienen führen in die Zukunft. Wir stehen hier buchstäblich an einem neuralgischen Punkt der Vorarlberger Verkehrspolitik. Der zweigleisige Ausbau dieser auf den ersten Blick unscheinbaren, aber tatsächlich unschätzbar wichtigen Eisenbahnverbindung schafft die Voraussetzungen für weitsichtige, klimafreundliche Mobilität – im Regionalverkehr, im Fernverkehr, aber auch im Güterverkehr.“ Peter Kölbach, Projektleiter ÖBB-Infrastruktur AG: „Mit dem Ende der mehrwöchigen Streckensperre haben wir ein weiteres, wichtiges Etappenziel in diesem Projekt erreicht. Trotz der Einschränkungen durch Corona konnten wir die Arbeiten, unter strenger Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen, wie geplant, pünktlich abschließen. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch bei allen Reisenden, die während der Sperre auf die Busse des Schienenersatzverkehres ausweichen mussten, sowie für das Verständnis und die Geduld der Anrainer:innen. Bei den Bauarbeiten wurden Großbaumaschinen eingesetzt, was mit einem Anstieg des Lärmpegels sowie mit Staubbelastungen verbunden war. Zudem wurde auch während der Nachtstunden sowie an Wochenenden gearbeitet.“ Bürgermeister Martin Staudinger (Hard): „Aus Harder Sicht eröffnet der Ausbau der Schiene und die damit möglichen neuen Direktverbindungen Richtung Dornbirn neue attraktive Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr. Aber auch der Neubau der Bahnhaltestelle Hard wertet den Standort Hard und das Bahnhofsviertel enorm auf. Dazu gehört sicher auch die neue Fahrradunterführung die für die nötige Durchlässigkeit auch für die Fahrradmobilität sorgt.“ Bürgermeister Elmar Rhomerg (Lauterach): „Für die Bevölkerung unserer Gemeinden bedeuten die neuen Möglichkeiten im öffentlichen Verkehr auf der Strecke ein Stück Lebensqualität. Wer in den Zug einsteigt, entlastet die Straßen vom Verkehr und schützt damit ganz konkret das Klima und die Umwelt. Wir in Lauterach waren immer für den Ausbau. Wir sind auch überzeugt, dass die Bürger:innen das Angebot gerne annehmen werden.“ ÖBB investieren heuer rund 66 Millionen Euro in regionale Vorarlberger Projekte Die ÖBB als regionaler Wirtschaftsmotor leisten auch im Bundesland Vorarlberg einen wichtigen Beitrag für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Alleine im heurigen Jahr werden 66 Millionen Euro in die Vorarlberger Bahninfrastruktur investiert. Zudem werden bei den ÖBB in Vorarlberg bis zum Jahr 2026 über 700 Fachkräfte gesucht. Mit einem breiten Investitionsprogramm wollen die ÖBB wieder volle Fahrt aufnehmen und den Wirtschaftsstandort Österreich vorantreiben. Wie ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä zuletzt im Rahmen der ÖBB-Bilanzpressekonferenz für das Jahr 2020 betont hat, stehen die ÖBB bereit und haben für die Periode von 2021 bis 2026 einen umfassenden Investitionsplan von mehr als 25 Milliarden Euro vorgelegt. Ein Großteil davon – 20,6 Milliarden Euro – geht in den Ausbau der Bahninfrastruktur sowie von erneuerbarer Energien. Überdies werden im Bereich Personenverkehr mit 3,4 Milliarden Euro erhebliche Mittel in die Modernisierung und Aufstockung der Zugflotte gesteckt. Nicht zuletzt wird auch in neue klimafreundliche Nachtzüge zum Ausbau des ÖBB-Nightjet-Netzes investiert. Rund 1,5 Milliarden Euro sollen in den nächsten sechs Jahren in die Digitalisierung des Bahnsystems fließen. Durch Projekte wie die grafische Sitzplatzreservierung oder die Wegfinder-App, gekoppelt mit den ÖBB360°-Angeboten für die erste und letzte Meile. Fazit: Jeder Euro an direkter Bruttowertschöpfung generiert über die Auftragnehmer einen weiteren Euro an heimischer Bruttowertschöpfung. Der Multiplikator-Effekt liegt daher überdurchschnittlich bei 1:2 – der österreichweite Mittelwert beträgt 1,56.